s Bite (2015) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Bite

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Reviewer

D.S. * 7.0

Eklig, trashig, gut!

Auch wenn es die „Midnight Madness“ ja nicht mehr als offizielle Kategorie gibt: in BITE hat sie einen mustergültigen Vertreter gefunden.
Zuweilen ziemlich ekliger Body-Horror der insektoiden Art, von Herzen trashig, sich selbst nie zu ernst nehmend: Ganz großer Spaß, wenn man die richtigen Präferenzen hat.

Drei Freundinnen fliegen zum Junggesellinnenabschied nach Costa Rica, gönnen sich viel zu viel Alkohol und Urlaubsflirts, um schließlich in einer abgeschiedenen Freilichtgrotte baden zu gehen. Dabei wird Casey, die Braut in spe, von irgendetwas gebissen. Zurück in New York dauert es nicht lange, bis sich die Bisswunde infiziert – und Casey sich nachhaltig schleimig verändert...

BITE ist einer der Filme, in denen die Protagonisten garantiert nicht das Naheliegende tun: einen Arzt aufsuchen, die Polizei alarmieren, einen verdammten Kammerjäger rufen. Oder auch ein Apartment, das sich über Nacht in eine alptraumhafte Bruthöhle verwandelt hat, direkt nach dem Betreten laut schreiend wieder verlassen. Nein, hier trifft jeder fortlaufend die falschestmöglichen Entscheidungen, wundert sich über gar nichts und läuft zielstrebig immer tiefer ins Verderben.

Klasse, genau so muss das sein! Denn als Zuschauer kommt man so aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus – wenn man nicht gerade dabei ist, den Würgreiz zu unterdrücken. Denn hey, erwähnte ich schon, dass es hier stellenweise wirklich wirklich eklig zugeht?

Die entsprechenden Szenen erinnern natürlich nicht von ungefähr an THE FLY, aber auch Erinnerungen an SPRING (FFF-Nights 2015) werden wach. Beim – tatsächlich gelungenen! – Creature-Design wiederum musste ich mehrfach an SPECIES denken. In BITE fließen jedoch definitiv mehr Körperflüssigkeiten unterschiedlichster Art (die teilweise verdächtig nach Bubble Tea aussehen) aus den unterschiedlichsten Körperöffnungen – und ganz generell wird hier viel forscher dorthin gegangen, wo es weh tut.

Dass die Figurenzeichnung Banane ist, ist Ehrensache; dass Logik überbewertet ist, versteht sich von selbst; dass die Story eigentlich keine große Rolle spielt... ach, wozu bemühe ich mich hier noch weiter: Eigentlich sollte jedem Leser jetzt schon klar sein, ob BITE genau nach seinem Partyfilm des Jahres klingt oder nach etwas, das er meiden sollte wie der Käfer das Insektenspray.

Ich habe mich hervorragend amüsiert und kann diese kleine Spaßkanone nur weiterempfehlen. Knappe 7 Punkte. Die rein objektiv natürlich nicht verdient sind. Sag ich ja!

war im Cinestar, Frankfurt

Janina Himmen * 5.5

Urlaubsmitbringsel

Eines kann ich jetzt schon sagen: BITE (man denke sich hierzu ein effekthascherisches DRÖÖÖHN) hat die beste Titeleinblendung des Festivals zu bieten! Und eine Menge Schleim. Boah, war das viel Schleim. Das Geld, das in den Schleim in all seinen schönen Farben und Konsistenzen investiert wurde, wurde offensichtlich beim Casting gespart, aber die hölzernen Schauspieler verleihen dieser kleinen Trashperle sogar noch einen besonderen Charme. BITE (DRÖÖÖHN) ist einer dieser Filme, die zwar objektiv betrachtet nicht gut sind, aber dennoch Spaß machen.

Die Geschichte beginnt mit drei UNGLAUBLICH nervenden Bikini-Tussen, die gackernd einen Junggesellinnenabschiedsurlaub zelebrieren. Abenteuerlustig lassen sie sich den Weg zu einer abgelegen (haha) an einem breiten Pfad liegenden Grotte zeigen, in der es sich gut planschen lässt. Der Spaß endet allerdings damit, dass die Braut in spe von irgendetwas ins Bein gebissen wird. Zurück zu hause bekommt sie Haut- und Magenprobleme und beginnt sich daraufhin zu verwandeln... womit der bereits erwähnte Schleim zum Einsatz kommt.

Man merkt BITE (DRÖÖÖHN) zwar an, dass weder das Budget noch das Interesse an Logik oder intellektueller Unterhaltung sonderlich groß waren, aber man war offensichtlich mit viel Liebe bei der Sache. Die Effekte machen Laune und immer wieder darf man neue, spannende Extras am mutierenden Körper entdecken. Ich habe im Gegensatz zum letztjährigen STARRY EYES, der ja auch auf Body Horror setzte, kaum schnarchige Längen zu beklagen. Aber dumm isses halt dafür schon ziemlich...

Ich tue mir schwer, meine Gefühle in eine Bewertung zu packen. Auf jeden Fall ist es Geschmackssache, ob man sich von BITE (DRÖÖÖHN) unterhalten oder beleidigt fühlt. Probiert es am besten selber aus.

Qualität: 3/10
Spaß: 7/10

P.S. Am nächsten Morgen wachte ich mit einem juckenden Biss am Bein auf, genau an der Stelle wie im Film. Hoffentlich war das nur wieder einer dieser Grasflöhe, die sich gerne in der Nähe vom Metropolis herumtreiben....

Erstveröffentlichung

glotzte im Cinestar, Frankfurt

Herr_Kees * 7.0

Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf

Schon von der ironisch-dramatischen Titeleinblendung an hat BITE ("DRÖÖÖHN" – danke ZiB) einen gewonnen: Sicher, die Story ist weder neu noch originell, erinnert an THE FLY, SPRING und SPLICE und manche Bezüge zwischen Horror und Realität (Schwiegermutterthematik, Eifersucht, Kinderwunsch) hätten gerne etwas intelligenter und intensiver herausgearbeitet werden können, aber BITE (DRÖÖÖHN...) unterhält durch eine schlanke Erzählweise, ordentliche Darsteller und eine hübsch eklige Ausstattung.

verweste im Metropol, Stuttgart

ArthurA * 6.5

Seth Brundle hat eine Schwester im Geiste

David Cronenberg hat in Die Fliege die AIDS-Ängste der Achtziger verarbeitet. Ganz so ambitioniert ist Bite nicht, doch auch hier soll die (sehr) schleimige Verwandlung nicht der Selbstzweck sein. Anfangs manifestieren sich darin Caseys Zweifel an der Hochzeit und ihre Ängste; später wird ihr neues Ich zur Waffe der Emanzipation und Selbstbehauptung gegenüber allen anderen, die ihr übel mitgespielt haben. Diese metaphorische Schicht ist hier natürlich viel dünner als bei Cronenberg und die Figurenzeichnung ist schon arg simpel, wenn es um die hasserfüllte Schwiegermutter in spe und falsche Freunde geht. Die Wendung, durch die der Film einen zu überraschen glaubt, sieht der geübte Zuschauer schon meilenweit im Voraus. Letztlich schaut sich aber kaum jemand den Film wegen seiner Tiefgründigkeit oder eines komplexen Plots an. In puncto Ekelfaktor und tolles Makeup enttäuscht Bite nicht, insbesondere wenn man sich vor Augen führt, dass hier vermutlich nur ein Bruchteil des Budgets von Die Fliege zur Verfügung stand. Diese Einschränkung merkt man dem Film an seinem begrenzten Setting (fast alles spielt sich in einem Apartment-Komplex ab) an, jedoch nicht an den Maskeneffekten, die mit viel Liebe zum Detail umgesetzt wurden. Ausfallende Fingernägel, säurehaltiger Speichel, Haarverlust und viel Schleim, Schleim, Schleim – hier wird überzeugend das volle Seth-Brundle-Programm abgespielt. Man ekelt sich, kann aber die Augen trotzdem nicht abwenden.

Erstveröffentlichung

war im Residenz, Köln

Leimbacher-Mario * 6.5

Böse Mädchen werden gestochen

Ist nur ein kleiner Mückenstich... Hehe, nach diesem simplen, aber spaßigen Bodyhorror seht ihr das mit Sicherheit etwas anders! Zu Beginn als blöder Found-Footage-Quatsch getarnt, dann aber mit der geil-dröhnenden Titeleinblendung umschwenkend in schönes B-Kino. Und man merkt förmlich, wie der Film von Minute zu Minute selbst merkt, dass er sich immer weniger ernst nehmen muss, um nicht durchzufallen.

Nachdem ein Trio Frauen einen Junggesellinnen-Abschiedsurlaub gut überstanden hat, nur mit einem fatalen Seitensprung, mehreren Betrügereien & dem titelgebende Biss, kann ja nun die Hochzeit steigen... oder die kommende Braut verwandelt sich & ihre Wohnung in bester Fly-Manier in ein giftig-schleimiges Killermonster!!!

Ich hoffe, ich kriege durch den Film nicht Herpes oder ein paar dicke Ekelpickel, aber überraschen würde es mich nicht. Denn die fast ausschließlich handgemachten Effekte, das Monsterapartment & die Maske sind grandios, ekelerregend & faszinierend. Klar wird der Film keiner der ganz Großen in Sachen Bodyhorror, Spaß zusätzlich zum Ekel kann man mit ihm aber durchaus eine Menge haben. Da muss sich "Stung" sogar anstrengen auf dem FFF, um dagegen nicht abzustinken. Ernst nehmen sollte man "Bite" aber bitte nie, nur dann kann man auch die hirnlosen & hanebüchenen Dialoge verkraften. Warum geht niemand zum Arzt? Warum hat man tagelang keinen Kontakt zu seiner kommenden Frau, wenn man 5 Wohnungen daneben wohnt? Warum rennt man aus der schleimigsten Wohnung aller Zeiten nicht direkt wieder raus? Alles egal, Hirn aus & berieseln lassen. Die Darstellerinnen hatten sicher Spaß, ich auch, und das nach 4 anstrengenden vorangegangenen Filmen. Danke dafür!

Fazit: eklig, schnell, augenzwinkernd - macht Laune & passte zum FFF wie Eiter in eine Riesenpustel!

war im Residenz, Köln

48 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Bite
  • Score [BETA]: 66
  • f3a.net: 5.8/10 48
  • IMDb: 7.4/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-24 22:47

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