s The Blair Witch Project (1999) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews The Blair Witch Project

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Reviewer

Basti Grünwald S

Dieser Review enthält SPOILER!
Die Freaks im Internet kennen den Film ja bereits länger: Auf fast allen amerikanischen Web-Seiten, die sich mit Filmen befassen wurde dieser Film gehyped. Die Folgen können sich sehen lassen: Auf dem Sundance Festival bereits hochgepriesen wurde dieser "scariest movie of all time" nun in den USA, wo er gerade in den regulären Kinos mit zig Kopien anläuft fast durchgehend nur gelobt... sowas kann sich doch sehen lassen!

SPOILER* ON

Die Story: Kids verirren sich im Wald, hören merkwürdige Geräusche, Kumpel verschwindet, Kids suchen Kumpel und fürchten sich zu Tode, finden ein paar eklige Innereien, drehen durch, finden schliesslich doch noch ein Haus - rumps von hinten, Kamera putt, schon ist der Film aus! :)

SPOILER OFF

Was in diesem Film zählt ist die (leider nicht neue) Idee und deren Umsetzung: Der Film ist, vergleichbar mit Cannibal Holocaust, pseudo-dokumentarisch umgesetzt. Die Schauspieler agieren dabei so klasse, daß man selbst durchgehend den Eindruck hat, wirklich eine reale Szenarie zu erleben. Besonders lobenswert ist dabei das Talent von Heather Donahue - sie spielt Ihre Rolle so Klasse wie keine zuvor - alle Achtung!! Obwohl ich versucht habe, alles aufmerksam zu verfolgen, fielen mir wirklich überhaupt keine Punkte auf, in dem der Film einmal wirklich "gespielt" gewirkt hätte: Alles wirkt absolut real und glaubwürdig: Die wackelnde Kamera (Handycam und 16mm), die Tränen der Darsteller, die Drehorte... und das, obwohl immer ein knapp 10köpfiges Team vor Ort war! Fazit: Mit Sicherheit nicht der unheimlichste Film aller Zeiten, dafür ist die Angst zu trivial (Nacht, Geräusche, etc...) Auch die Orginalität läßt eher zu wünschen übrig. Was im Vordergrund steht ist die hervorragende Umsetzung (wenn auch low-budget, aber das tut hier nichts zur Sache) und die ebenfalls hervorragenden Darsteller. Leider ließ sich für mich in dem Film außer "geh nicht allein in den Wald" keine tiefere Aussage mehr erkennen. Durchaus sehenswert, aber man sollte sich nicht den Reißer erwarten und vor allen Dingen sollte man nicht empfindlich sein gegen wackelnde, unscharfe Kamerapersepktiven (vergleiche Cannibal Holocaust).

war im Cinema, München

Dietmar Plank

"scariest movie of all times"? Hmm. War auf jeden fall ziemlich scary. Nachts, allein im dunklen Wald, unheimliche Geräusche, Zeichen, verirren, etc.. welcher Idiot kampiert eigentlich freiwillig im Wald? Gut gemachter Film, recht gute Schauspieler, allerdings fand ich die Filmerei am Ende des Films nicht mehr sehr überzeugend. Keiner würde in so einer Situation noch ans Filmen denken....

Fazit: Auf jeden Fall sehenswert!

Jörg Krömer S

Dieser Review enthält SPOILER!
Drei Studenten machen einen Kurztrip in ein Waldgebiet, in dem die sagenumwobene Blair Witch ihr Zuhause hat(te). Nachdem sie sich verlaufen haben, geraten sie immer mehr unter physischen und psychischen Streß, bis sogar einer von ihnen völlig verschwunden scheint. Die beiden anderen suchen nach ihm in einem verwahrlosten Haus und finden dort ihr grausiges Ende. Man fragt sich, wer die Kameras samt Filmmaterial gefunden hat und was aus den Leichen geworden ist. Denn dieser Pseudodokumentarfilm stellt angeblich die authentischen Erlebnisse der drei Studenten dar. Deshalb ist das Filmmaterial auch grottenschlecht unscharf, unterbelichtet und verwackelt daß es einem ganz übel wird. Gräßliches gibt es fast gar nicht zu sehen, alles läuft in der Phantasie des Zuschauers ab.

Man muß sich schon sehr auf den Film einlassen, um davon fasziniert zu sein. Die ganze Hysterie um den Film ist aber aus meiner Sicht übertrieben, da er nicht so bewegend ist, wie von vielen behauptet wird.

Michael Kraetzer S

Dieser Review enthält SPOILER!
Hab den Film heute gesehen und muß hier mal loswerden, daß das Ende ja wohl ein Witz ist. Man wartet den ganzen Film darauf, daß endlich mal was passiert und dann am Ende fallen die Hauptdarsteller einfach um und Schluss-das kann doch nicht alles sein! Schade, denn der Film ist auf jeden Fall nicht schlecht. Aber so hat man dann ja wenigstens einen Grund einen zweiten Teil zu drehen, der dann vielleicht hoffentlich etwas mehr ins Detail geht und auch etwas erklärt. Mir jedenfalls ist da 'Cannibal Holocaust' lieber.

jens wittmann * 6.0

Cannibal Holocaust 99? Ohne den erklärenden Satz zu Beginn (und auf allen Filmplakaten), wäre das nur ein etwas abgedrehtes Urlaubsvideo. Doch durch diese Einleitung ist der Zuschauer darauf vorbereitet, dass etwas passieren muß (so einfach verschwindet ja keiner!), und das ist eigentlich der einzige Grund, warum man mitfiebert. Durch die subjektive Kamera sieht und hört man alles, was die Protagonisten auch erleben (dh. Nichts bzw. seltsame Geräusche). Tagsüber wird gewandert, sich gestritten, Witzchen gemacht und man verirrt sich. Nachts wird es dann (besonders in den letzten Szenen) sehr spannend und mitreißend.

Daß dieser Film so ein großer Erfolg in den USA war, kann eigentlich nur daran liegen, daß die Amis die 100 Millionen Dollar Produktionen über sind und nur mit solchen "Billigfilmchen" zu begeistern sind.

Jan Harloff

Ist ja schon zur Genüge besprochen worden. Ich schliesse mich der Meinung an, daß der Hype gänzlich unbegründet ist. Ganz nettes Filmchen, interessant gedreht, würde ich mir aber definitiv nicht noch mal anschauen. Unterhaltungs- und Spannungswert etwa gleich null. Von "scariest movie of the century" kann überhaupt keine Rede sein. Frage mich, welcher Schwachkopf in den USA zu so einer Aussage kam...

Till Heinrich

Interessant... Als ich mir den Trailer aus dem Netz ansah, hatte ich gerade keine Soundkarte zur Hand, so sah ich eigentlich nur schwarz. Auch die Einleitung, insbesondere der Letzte Satz "Ein Jahr später fand man...", machte mich äußerst neugierig. Ich konnte mir einen "Horror"-Film als Pseudo-Dokumentation nicht so recht vorstellen. Also sah ich mir das ganze an:

SUPER! Ich habe es noch nie erlebt, daß mich ein Film dermaßen in seinen Bann gezogen hat! Ich kann nicht sagen, daß dieser Film mir besonderen Spaß bereitet hätte, doch hat er viel mehr vermittelt: Atmosphäre pur! Eine unvermittelte, direkte Beziehung zum Geschehen. Aufgrund der Einleitung ist eigentlich klar was passiert. Man weiß aber weder was, noch wann oder wie! Bis zur allerletzten Sekunde steigert sich die Spannung und läßt den Zuschauer nicht außen vor. Sondern bietet ihm die Chance komplett einzutauchen, so als würde er selber durch den Sucher einer Kamera schauen. Konsequent bis zum Schluß hat man den Eindruck wirklich nur "echtes" Material zu sehen; jeder der selber schonmal eine Kamera in der Hand gehabt hat weiß wie es aussieht, wenn etwas einfach mal so aussieht. Und genau so kommt der Film auf die Leinwand. Auch die Schauspieler lassen keinen Zweifel an der Echtheit des Materials aufkommen. Perspektiven und Geräusche( Richtung, Qualität,...) stimmen perfekt! Ich kann nur hoffen, daß dieser Film NIEMALS synchronisiert wird! Das traue ich der Deutschen Filmindustrie nicht so recht zu... aber überraschen lasse ich mich gerne ;-)

Ich habe gerade die anderen Rezensionen auf dieser Seite gelesen: Was soll ein solcher Film auch für eine Aussage haben? Hätte eine Aussage nicht vorausgesetzt, daß die beim Drehen vorausgesetzt würde? Das wäre hier wohl unpassend gewesen und hätte dem ganzen die gewisse "Authentizität" genommen. Was ist "scary"? Ist es "scary" Menschen und andere in kleine Stücke zu zerlegen oder ähnliches? Ich für meinen Teil habe noch keinen vergleichbaren Film gesehen und habe auch noch nie mich so "innerhalb" eines Filmes empfunden. Ich denke: Das ist "scary" und wie!

Axel * 9.5

Wurde angekündigt mit "Ich wünsche euch zwei spannende Stunden" und ich dachte, der hat Überlänge. Das dachten wohl auch ein dutzend anderer die nach den ziemlich langweiligen ersten zwanzig Minuten gegangen sind. Auch ich war kurz davor zu gehen; ich fands eine Zumutung. Da es ja "authentisches" Filmmaterial war, wurde unterbelichtet und rumgewackelt, das ich fast gekotzt hätte. Die Sache mit dem Film aus der Sicht einer Dokumentarfilmcrew hatten wir ja auch in DROP DEAD GORGEOUS (über den Film wurde heute noch geredet) aber die Aufnahmen machten da nicht Seekrank. Und dann die Erwartung, daß der Film ZWEI Stunden dauert (hat er nicht, es waren ca. 87 min) machen da keinen Spaß.

Aber dann wurde der Film immer intensiver. Man wurde tatsächlich hineinversetzt, es wurde zur Psychowalze. Rückblickend muß ich sagen, dieser Film BRAUCHT die lange Anlaufzeit, um danach um so härter zuzuschlagen.

Versteh mich nicht falsch, es ist kein Splatterfilm! Überhaupt kommen eigentlich keinerlei Effekte vor. Das macht aber diesen Film so real. Und diese Realität ist es auch die einen dann packt. Der Film hat mich schwer erschüttert. Es war ein Film, wo man danach noch betroffen sitzen bleibt. Auf diese Weise ist er mal wieder was besonderes auf dem Filmfest. Er ist keine leichte Kost!!!

black_shyane * 7.0

The Blair Witch Project war aufgrund der dogmatischen Herstellung und Kameraführung, sowie durch intelligente 'Promotion' - im Internet wurde verbreitet, dies seien echte Aufnahmen und die Leute sind bis dato spurlos verschwunden - DER Überraschungshit.

Der dokumentarische Stil mit der Thematik 'verschwundene Kinder' ist einer Reportage von Filmstudenten sehr nahe, gerade aufgrund fehlender CGI oder SFX Effekte, wodurch der Film eine dichte und beängstigende Atmosphäre schafft.

Doch leider entfaltet bzw. erreicht der Film nur beim ersten Anschauen diesen Effekt.

Trotzdem bleibt er wegweisend für alle Low-Budget Produktionen und ist (zum Glück) in dieser Weise nicht - ohne größere filmische Verluste - kopierbar.

Leimbacher-Mario * 9.0

Somethin’ like a Phenomenon

Mein Alter war zwar gerade erst zweistellig geworden, doch ich kann mich an den Hype um "Blair Witch Project" Ende der 90er noch zu gut erinnern. Camping wurde wieder spannend, Horror wurde wieder pur, wir rannten mit Videokamera in den Wald und machten unsere eigene Version - halb Horror, halb Parodie, ganz Fun mit Freunden. Egal, was man von dem Film hält - das war einmalig & lange nicht mehr gesehen. Die Spanne zwischen Umsatz & Budget war nie größer, die Idee so genial & atmosphärisch, so günstig & leicht umzusetzen, dass der Neid aller fast genauso groß wie der Respekt zu sein schien.

Fast 20 Jahre später sprießen Found-Footage-Schinken noch immer wie Pilze aus dem Boden - leider erreichen nur die allerwenigsten ansatzweise die Klasse dieses Horrormeilensteins. "Rec", "Cloverfield", die "VHS"-Reihe oder "The Sacrament" wären da zu nennen. Vielleicht noch so manch ein "Paranormal Activity" oder "Chronicle". Doch das Gros ist grottig. Nur eben leicht zu produzieren & auch für Amateure auf die Beine zu stellen. Mit Wehmut guckt man da heutzutage auf die Hexe aus den Wäldern von Maryland zurück...

Natürlich funktioniert "BWP" heutzutage nicht mehr so gut wie damals, allein aufgrund des fehlenden Mysteriums & der Flut an Handheld-Kamera-Müll, die uns mitgerissen hat. Noch dazu ist er super langsam aufgebaut & würde gerade der aktuellen Generation von Kindern nur noch wenig Angst machen, eher unfreiwillig schläfrig oder gar komisch wirken. Doch wenn man die Geduld aufbringt, damals dabei war & den Film im richtigen Augenblick einlegt - in der richtigen Stimmung, nachts & alleine -, dann muss man ihn einfach schätzen & sein Genie anerkennen.

So hässlich war ein Horrorhit optisch schon lange nicht mehr - und das hilft der ausweglosen, panischen Atmosphäre nur. Dazu in relativ spontane Situationen geworfene Amateur-Darsteller, die den Film nicht nur teilweise nervig & hysterisch machten, sondern vor allem extrem authentisch. Wenn nach diesem Grusler etwas am Campingzelt kratzte, dann war das einfach nicht mehr so harmlos wie vorher. "Blair Witch Project" veränderte Popkultur & Horrorfilmwelt gleichermaßen. Und unser Denken. Unsere Ängste.

Die Angst an sich steht hier im Mittelpunkt. Angst vorm Verlorengehen, Urängste vor der Dunkelheit, dem Wald oder mystischen Legenden von menschenfressenden Hexen. Alles spielt sich im Kopf ab, man sieht nichts, der Payoff bleibt so gut wie aus - und trotzdem baut sich bei wenigen Filmen im letzten Drittel bei mir so konstant eine Gänsehaut & ein wohliges Schmunzeln auf. Da hinken beide, sehr unterschiedliche, Fortsetzungen weit hinterher.

"Blair Witch Project" ist weit mehr als nur eine clevere Marketing-Blaupause - doch geschadet hat die Story natürlich nicht. 60.000 $ Budget stehen 250 Mio. $ Einspiel gegenüber - genug gesagt! Lässt sich nicht mehr wiederholen, lässt sich schwer wieder holen & war ein einmaliger Moment im Horrorzirkus - Zeitzeugen werden ihn nie vergessen. Selbst wenn er damals schon polarisiert hat. Sehen musste ihn trotzdem jeder. Ausnahmslos. Sie wurden Zeugen der Zurückführung des Horrors auf seine Grundzüge - ohne Show, Spektakel oder Effekte. Große Show außenrum, kleine Show als Film. Ironisch. Ikonisch.

Fazit: wer sich umdreht oder lacht, kriegt den Buckel voll gemacht... und hat sehr wenig Ahnung von guten Horrorfilmen ;-). "Blair Witch Project" ist weder der Urvater des Found Footage (das war "Cannibal Holocaust") noch der Hypestarter für die noch immer anhaltende Welle dieses verpönten Subgenres (die "Ehre" gehört "Paranormal Activity") - trotzdem ist die mysteriöse Hexensuche DER Found-Footage-Horror & war damals ein echter Geniestreich, seiner Zeit weit voraus. Der Kaiser würde sagen: We call it a Klassiker!

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The Blair Witch Project
  • f3a.net: 7.3/10 37
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-20 15:46

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