Das Publikum in Sundance war reichlich betroffen von dem Rape & Revenge-Schocker, der als Midnight-Screening Premiere feierte. Es nahm wohl nur das vordergründige Skandalpotenzial dieser Fahrt bis ans Ende der finstersten Nacht wahr. Von all den subversiven, psychologischen Nuancen, den Gender-Abgründen dieses feministischen 96 HOURS, der bösen Ironie und dem kultigen Soundtrack („Wind of Change“ der Scorpions hat ab sofort einen bitteren Beigeschmack) hat natürlich niemand etwas gemerkt. Wir hingegen wissen zu schätzen, wie sich die junge Eve (ein frisches Gesicht: Tina Ivlev) aus der Dunkel- und Isolationshaft des Folterverlieses von Psychopath Phil (Richard Tyson) befreit. Statt ihren Peiniger zu töten, zwingt sie ihn brutal zum Deal: Er soll sie in seinem Van zu allen Verstecken fahren, damit sie weitere gequälte Frauen befreien kann. Aber der verschlagene Manipulator lockt Eve ein ums andere Mal in listige Fallen und beinahe gelingt es ihm die Oberhand zurückzugewinnen. BOUND TO VENGEANCE ist ein knallharter Horrorthriller, der einen heftig durch die Blut-Mangel dreht. Mit grimmiger Entschlossenheit lädt Eve also ihre 45er Magnum – die Grundausstattung jeder Rächerlady – und einige Dreckskerle beißen böse ins Gras. Doch Eve will keine simple Revanche. Sie will viel mehr!

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This revenge-horror comes directly from it’s Sundance world premiere - but only for the hard-nosed. The English speaking debut from Spanish director José Manuel Cravioto entangles victims and perpetradors in a gripping duel for power.