Control
aka Kontroll
Ungarn 2003
Regie Nimród Antal
Aus dem offiziellen Programm:
Unüberschaubare Labyrinthe - verwinkelt, finster, eng, verdreckt. Die Tiefen großstädtischer U-Bahn-Systeme, durch deren Adern die Menschen zu Millionen gepumpt werden, als Sinnbild für den Moloch Zivilisation. Eine bessere Kulisse kann man sich für das Kino kaum wünschen, seitdem Orson Welles in THE THIRD MAN durch das Wiener Kanalsystem gejagt wurde.
Mit CONTROL macht sich nun ausgerechnet ein ungarischer Actionfilm daran, die Möglichkeiten dieser rein örtlich eng gesteckten, aber inhaltlich absolut endlosen Welt aufs Neue auszuloten und dabei alle Vorbilder hinter sich zu lassen. Die Mutter aller U-Bahn-Thriller? Yep, Freunde des fantastischen Films: Im Verlauf seiner 100-minütigen Spieldauer lässt der in den USA geborene Antal den magyarischen Boxoffice-Toperfolg des Jahres 2003 nicht ein einziges Mal ans Tageslicht, um ihn nach Luft schnappen zu lassen. Stattdessen nutzt er die weit verzweigten Tunnel, Wege und Gänge der Budapester Subway für ein brillantes Spiel mit Tempo, Bewegung, Timing und der Balance aus Spannung und Humor.
Clever ist da schon der Einfall, die vielleicht meist gehassten Menschen der modernen Gesellschaft als coole Outsider-Typen mit zerknautschtem Jedermann-Appeal zu etablieren: Ausgerechnet einem Trupp von Fahrscheinkontrolleuren folgt man durch die Routine ihrer wenig erbaulichen und immer wieder auch Brand gefährlichen Arbeit. Unweigerlich muss man an Alex Cox’ unterschätztes Meisterwerk REPO MAN denken, wenn die alles andere als strahlenden Jungs gerade aus den ständigen Anfeindungen der U-Bahn-Reisenden ihren Stolz und Selbstwert ziehen: Niemand, so Antal, steht weiter außerhalb der Gesellschaft als jene Outlaws, die ihre Gesetze aufrecht erhalten. Und so fiebern wir unweigerlich mit diesem bunt zusammen gewürfelten Haufen von Underdogs, nennen wir sie mal "The Dirty Quintett", die in ihrem unwirtlichen Universum mit einem mysteriösen Killer konfrontiert werden, der unschuldige Menschen vor einfahrende Züge stößt.
Gleichzeitig gelingt Antal aber auch noch ein Kunstgriff, der CONTROL zu eben mehr als nur einem weiteren Euro-Actioner auf der Suche nach Hollywood macht, um es mit dem (stets deutlich höher budgetierten) Output der Traumfabrik aufzunehmen. Ausgerechnet sein Held Bulczu ist es, der hier Gefahr läuft, den Verstand zu verlieren, nachdem er das U-Bahn-System seit Jahren nicht mehr verlassen hat. Er ist verlorene Seele und guter Engel zugleich, geplagt von Albträumen und effektiv umgesetzten Visionen, immer in der Hoffnung, von der reizenden Szofi, einem hübschen Mädel im Bärenkostüm (warum auch nicht?), errettet zu werden.
Handfestes und Metaphysisches, die Jagd nach einem Mörder und die Erlösung eines Verlorenen, alles nahtlos verwoben in einem Film, der als Actionfilm überzeugt, als Crowd Pleaser mitreißt, als Entdeckung ein absolutes Must ist - und als diesjähriger Eröffnungsfilm des Fantasy Filmfest sowieso.
A tale about a strange young man, Bulcsú, his fellow inspectors, who are all without exception likeable characters, a rival ticket inspection team, and racing along the tracks... And a tale about love.
Mit CONTROL macht sich nun ausgerechnet ein ungarischer Actionfilm daran, die Möglichkeiten dieser rein örtlich eng gesteckten, aber inhaltlich absolut endlosen Welt aufs Neue auszuloten und dabei alle Vorbilder hinter sich zu lassen. Die Mutter aller U-Bahn-Thriller? Yep, Freunde des fantastischen Films: Im Verlauf seiner 100-minütigen Spieldauer lässt der in den USA geborene Antal den magyarischen Boxoffice-Toperfolg des Jahres 2003 nicht ein einziges Mal ans Tageslicht, um ihn nach Luft schnappen zu lassen. Stattdessen nutzt er die weit verzweigten Tunnel, Wege und Gänge der Budapester Subway für ein brillantes Spiel mit Tempo, Bewegung, Timing und der Balance aus Spannung und Humor.
Clever ist da schon der Einfall, die vielleicht meist gehassten Menschen der modernen Gesellschaft als coole Outsider-Typen mit zerknautschtem Jedermann-Appeal zu etablieren: Ausgerechnet einem Trupp von Fahrscheinkontrolleuren folgt man durch die Routine ihrer wenig erbaulichen und immer wieder auch Brand gefährlichen Arbeit. Unweigerlich muss man an Alex Cox’ unterschätztes Meisterwerk REPO MAN denken, wenn die alles andere als strahlenden Jungs gerade aus den ständigen Anfeindungen der U-Bahn-Reisenden ihren Stolz und Selbstwert ziehen: Niemand, so Antal, steht weiter außerhalb der Gesellschaft als jene Outlaws, die ihre Gesetze aufrecht erhalten. Und so fiebern wir unweigerlich mit diesem bunt zusammen gewürfelten Haufen von Underdogs, nennen wir sie mal "The Dirty Quintett", die in ihrem unwirtlichen Universum mit einem mysteriösen Killer konfrontiert werden, der unschuldige Menschen vor einfahrende Züge stößt.
Gleichzeitig gelingt Antal aber auch noch ein Kunstgriff, der CONTROL zu eben mehr als nur einem weiteren Euro-Actioner auf der Suche nach Hollywood macht, um es mit dem (stets deutlich höher budgetierten) Output der Traumfabrik aufzunehmen. Ausgerechnet sein Held Bulczu ist es, der hier Gefahr läuft, den Verstand zu verlieren, nachdem er das U-Bahn-System seit Jahren nicht mehr verlassen hat. Er ist verlorene Seele und guter Engel zugleich, geplagt von Albträumen und effektiv umgesetzten Visionen, immer in der Hoffnung, von der reizenden Szofi, einem hübschen Mädel im Bärenkostüm (warum auch nicht?), errettet zu werden.
Handfestes und Metaphysisches, die Jagd nach einem Mörder und die Erlösung eines Verlorenen, alles nahtlos verwoben in einem Film, der als Actionfilm überzeugt, als Crowd Pleaser mitreißt, als Entdeckung ein absolutes Must ist - und als diesjähriger Eröffnungsfilm des Fantasy Filmfest sowieso.
A tale about a strange young man, Bulcsú, his fellow inspectors, who are all without exception likeable characters, a rival ticket inspection team, and racing along the tracks... And a tale about love.
“The trains keep a-rollin’ in "Control," an action thriller set in the grungy stations and dank tunnels of the Budapest subway system. U.S.-born helmer Nimrod Antal is well-traveled in genre conventions and keeps a firm hand on the throttle throughout the smartly-paced saga taking place in the familial yet eccentric world of ticket inspectors and their hostile populace, a world where a killer is running loose.”Variety
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Filminfos
Opening Night Gala 2004
- Regie
- Nimród Antal
- Drehbuch
- Jim Adler
- Nimród Antal
- Produzent
- Tamás Hutlassa
- Darsteller
- Sándor Badár
- Sándor Csányi
- Bence Mátyási
- Zoltán Mucsi
- Zsolt Nagy
- Csaba Pindroch
- Land
- Ungarn
- Laufzeit
- ca. 105 Minuten
- Version
- ungarische OmdU
- Genre
- Comedy
- Crime
- Thriller