s Control (2003) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Control

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Reviewer

Felix Schweiger * 7.5

Die Karten bitte

In den labyrinthartigen Tunnelanlagen der Budapester U-Bahn verirrt sich so mancher Verlierer, und Bulcsú ist ihr ungekrönter König. Auch wenn er sogar unter seinesgleichen, den Fahrkarten-Kontrolleuren, nicht wirklich der strahlende Held ist, so ist er doch zu sehr mit dem System verschmolzen um sich davon unabhängig zu sehen. So zieht er zusammen mit seinen Looser-Kollegen, stets in Gefahr wenn ein Fahrgast sich bedroht fühlt und atemlos notorischen Schwarzfahrern wie dem Road Runner hinterherhetzend, durch das ewige Neonlicht. Doch dem nicht genug treibt auch noch ein Mörder, der seine Opfer vor den Zug wirft, sein Unwesen...
Vollmundig im Programm als Actionfilm angekündigt ist Control eben genau das nicht. Vielmehr ein Verliererdrama über Menschen, die sich, aus welchem Grund auch immer, in die Adern der Stadt zurückgezogen haben. Und auch eine Parabel über Aufstieg und Abstieg der Seele mit schon fast grotesken Ansätzen. Aber eben nur fast, denn anstatt ins surreale oder Kafkaeske auzuufern bleibt der Film mehr oder weniger auf seinen Schienen und genau das wird ihm, mangels einer richtig fesselnden Geschichte, dann auch zum Nachteil. Die Bilder sind fein, die Schauspieler hauchen den Figuren echtes Leben ein und das Szenario ist wunderbar. Die gute Stimmung des Filmfestes hebt den Gesamteindruck, man fragt sich jedoch öfter was dieser Film auf dem Festival zu suchen hat.
Fazit: gutes tragikomisches Drama das auf mehreren (aber nicht allen) Ebenen zu überzeugen weiss.

verweste im Cinema, München

DelosOzzy * 7.0

Control - Der Start 2004

Endlich also startet das Filmfest 2004 und ich bin seit 2001 ein und wieder mal mächtig gespannt auf den Startfilm, kommen wir doch in München in den Genuss, als erste Stadt die brandneuen Filme aus den Bereichen Horror, Fantasy, ScFi und Thriller zu geniessen. Dieses Jahr gebe ich mich mit 9 Filmen zufrieden, man muss nicht alles sehen ;-)

Control heisst er in diesem Jahr und der Director Nimrod Antal war ebenfalls anwesend. Der Film handelt um die Arbeit von ungarischen Kontrolleuren in der Budapester UBahn, ihren Umgang miteinander und den täglichen Begegnungen mit den Fahrgästen, die oft nicht skurill genug sein können für den Regisseur. Nebenbei wird man mit einem "UBahn-Schubser" konfrontiert, welcher sich aber den ganzen Film über im Hintergrund hält. Antal geht sehr gut auf die Charaktere der Kontrolleure und deren Angewohnheiten ein, dies äußert sich in oft sehr komischen Sequenzen, wo man unweigerlich lachen muss.

Der Held des Films Bulcu, seit Jahren immer in der UBahn daheim, hervorragend gespielt, durchlebt einige Erlebnisse mit Kollegen und Fahrgästen und einer geheimnisvollen Schönen im Bärenkostüm und vor allem dem Konflikt mit sich selbst.

Ingesamt ist Control ein guter Startfilm aus der Independent Ecke, der meistens unterhaltsam wirkt, wenig Action bietet und dabei gänzlich auf Splatter- und Gruseleffekte verzichtet und welcher sich eigentlich mehr als eine Charakterdarstellung diverser Personen, vor allem der Person Bulci versteht.

Fazit:
Unterhaltsam, kann aber mit diversen Vorgängern wie Pakt der Wölfe oder Identität als Startfilm des FFF nicht mithalten. Ich persönlich hätte mich für HELLBOY oder BUTTERFLY EFFEKT entschieden. Mal sehen welche Richtung das Fantasyfilmfest damit einschlägt.

Christian "Ozzy" Rainer

war im Cinema, München

Holger Hellmuth * 9.0

unControl

Um es vorweg zu sagen, meiner Meinung nach paßt der Film hervorragend zum FFF (zumindest solange es nicht in "Splatterfestival" umbenannt wird).

Der Inhalt wurde in den anderen Reviews schon beschrieben, es reicht also ein Fazit:

Einfallsreicher Independent-Film, der vor allem durch seine skurrilen Figuren Spaß macht und der auch danach noch zum 'Interpretieren' einlädt.

Holger.

war im Metropol, Stuttgart

Parzival * 9.0

Hallo! Gerade ist das FF in München vorbei, und ich muss sagen, dass in diesem Jahr Control mit Abstand der beste Film war! Beeindruckend ist, was dieser junge Regisseur hier geleistet hat. Er erzeugt eine beklemmende U-Bahn Atmosphäre, hat sensationelle Darsteller und kann seine "Sozialstudie" über U-Bahn Kontrolleure mit immer neuen Ideen würzen. Die technische Perfektion, besonders Schnitt und Musik ist Güteklasse A; da kann sich Hollywood verstecken. Das war der perfekte Start ins FF 2004.

war im Cinema, München

Herr_Kees * 7.0

Balkanplatte

Ein gemäßigter Einstieg ins Fantasy Filmfest 2004. Filmisch betrachtet ist CONTROL ein typischer FFF-Opener: nicht überragend, aber interessant, kein Highlight, aber doch ein Film, der eine gewisse Aufmerksamkeit verdient. Beachtenswert ist jedoch, in Deutschland einen ungarischen Independent-Film in ausverkauften Häusern zu sehen. Große Anerkennung an die Veranstalter, hier nicht einen offensichtlicheren Kandidaten (BUTTERFLY EFFECT, SAW, HIGH TENSION) gewählt zu haben.

Der Film selbst ist eine episodische Reihung komischer, tragischer und zu einem geringen Teil auch spannender Alltagsabenteuer eines Verlierertrupps von Fahrscheinkontrolleuren. Neben derbem Ostblockcharme à la Emir Kusturica (UNDERGROUND, WEISSE KATZE, SCHWARZER KATER) und einem melancholischen Humor, der streckenweise an Kieslowski (DREI FARBEN: WEISS) erinnert, ist der Film sowohl inhaltlich als auch strukturell vor allem stark an Luc Bessons SUBWAY angelehnt. Das eigene Universum im Untergrund, schräge Charaktere, Verfolgungsjagden in den Bahnhöfen, eine dezente Krimi-Rahmenhandlung und eine angedeutete Liebesgeschichte; sogar der Soundtrack weist Parallelen auf.

Das humoristische Highlight setzt übrigens gleich zu Beginn der Direktor der Budapester Untergrundbahn, der in einer selbst verfassten Ansprache den geneigten Zuschauer um eine Abstraktion von den realen Schauplätzen und Personen ersucht.

Fazit: Angenehme Abwechslung vom Hollywood-Mainstream, unterhaltsam, schräg und liebenswert. Für Freunde von derben und/oder melancholischen Komödien aus dem Ostblock oder Skandinavien (OLD MEN IN NEW CARS).

saß im Metropol, Stuttgart

korinther * 7.0

KONTROLLierbar

...ist das Leben aller Figuren in diesem Film nicht, obwohl immer wieder die Überwachungskamera als scheinbarer großer Bruder alles wahrzunehmen scheint. Ansonsten treffen sich in diesem Underground-Film (!: zweideutig) anscheinend nur Typen, die allesamt weder ihr eigenes noch das Leben von anderen in den Händen halten, oder dies etwa doch?

Anschauen sollte man sich dieses Erstlingswerk auf alle Fälle, denn einige Ideen und Bilder sind ganz großes Kino. Leider nimmt sich der Film manchmal zuviel Zeit und braucht, gerade im Mittelteil, zu lange, um in das symbolbeladene Ende zu kommen.

Im Gegensatz zu oft Gehörtem finde ich, dass die Musikqualität von großartig bis miserabel schwankt.

saß im Metropol, Stuttgart

D.S. * 6.0

Auf und ab...

Viel braucht man zu "Control" nicht mehr zu sagen, das wichtigste haben schon alle bisherigen Reviews vermittelt: es handelt sich hier um einen nicht gerade typischen FFF-Film, er ist wesentlich philosophischer und gleichzeitig (im Wortsinn) wesentlich mehr "down to earth" als ein Großteil des sonstigen Programms.

Ich hatte mich ja schon, aufgrund bisheriger Kritiken, auf ein nachdenkliches Independent-Drama mit derb-komischen Momenten eingestellt. Genau das bekam ich auch - aber dennoch fühlte ich mich öfters wie im falschen Film. Präziser: wie beim ARTE-Themenabend "osteuropäischer Alltag, osteuropäische Subkulturen". Klar ist ARTE nun ein feiner Sender. Und gerade ich, der ich immer über die Mainstream-Lastigkeit der FFF-Eröffnungsfilme gemeckert hatte, kann es Rosebud kaum hoch genug anrechnen, daß sie mal etwas wirklich vollkommen anderes, eher mal absolut NICHT massenpartykompatibles für den Start gewählt haben.

Aber dennoch stellte ich mir mehrfach die berühmt-berüchtigte Frage: "Gehört dieser Film wirklich auf dieses Festival?" - und das ist sogar noch wertneutral gemeint. Denn so sehr ich ja Filme wie "Mechanism" oder von mir aus auch "Gangster No. 1" (oder einen x-beliebigen anderen, wohlgemerkt guten, in der Realität verhafteten Film) auf dem FFF schätzte: diese hatten einen deutlich stärkeren "Punch" als "Control". Will sagen: natürlich wäre es traurig, wenn wir auf diesem Festival nur (im weitesten Sinne) Fantasy-angehauchte Filme zu sehen bekämen. Ich finde es großartig, ein weites Spektrum von Filmen geboten zu bekommen, die einfach nur in irgendeiner Weise ungewöhnlich, off-Mainstream sind. Trotzdem will ich hier aber keine Autoren- oder Kunstfilme sehen. Die sind mir nämlich, sorry für die Ignoranz, schlicht zu langweilig.

Natürlich ist das Geschmackssache. Und ich will nun "Control" auch nicht als ein solches Machwerk bezeichnen. Er hat es nur insgesamt einfach nicht ausreichend geschafft, mich irgendwo zu berühren - obwohl er gute Kameraarbeit, spannende Charaktere und vor allem einige verdammt lustige Witze bzw. Szenen bietet. Er bietet aber ebenso stellenweise grandios platten Symbolismus (Beispiele? Die Eule... das Thema "Engel"... das Ende...! Nein, dies sind keine Spoiler ;) ). Er bietet keine echte Story. Und er bietet vor allem einige jämmerlich schwache Stellen im Drehbuch: Tricks, mit denen dem Geschehen eine Größe verliehen werden soll, die es dann aber so einfach nicht hat. So werden etwa mehrmals Ereignisse in der Vergangenheit angedeutet, die heutige Situationen und Verhaltensweisen begründen. Ist dann nur toll, wenn nicht erklärt wird, was das für Ereignisse waren...?! Auf diese Weise legt sich der Film seine Antworten auf notgedrungen offene Fragen zurecht, weicht mit ihnen aber im Endeffekt nur aus. Tatsächlich bleibt somit vieles nicht nur ungeklärt - sondern erscheint schlichtweg konstruiert.

Und insgesamt wird hier häufig mehr oder minder deutlich ein Anspruch formuliert, "die Welt" oder zumindest "die Menschen" bzw. "menschliche Dramen" wenn nicht zu erklären, so doch zumindest in Bilder und (oft ausformulierte) Gedanken zu fassen. Der Versuch, diesen Anspruch einzulösen, geschieht dann aber auf zumeist nur naive bzw. klischeebeladene Weise.

Wenn man die Ruhe und Bereitschaft hat, über diese Schwächen und die immer wieder auftretenden Längen hinwegzusehen, erlebt man mit "Control" ein manchmal durchaus faszinierendes Abbild der (wohl gesamt-menschlichen) Unterwelt, das es zumindest schafft, Interesse und Sympathie für einige seiner Charaktere zu wecken (unglaublicherweise sogar, wenn man ein paar Jahre Erfahrung mit den Kontrolleuren der Berliner U-Bahn gesammelt hat...!). Und das streckenweise auch gut unterhält. Trotzdem glaube ich, daß der Film an einer anderen Stelle besser aufgehoben wäre als beim FFF-Premierenabend. Denn dafür ist er am Ende zu verkopft, und: einfach zu "normal".

war im Metropolis, Frankfurt

MaxPayne * 7.0

Alles unter Kontrolle... lol ...

Gleich vorweg:
An manchen Stellen hab ich Tränen gelacht!
Zu skurril und absurd wie sich die Schwarzfahrer mit den U-Bahn-Kontrolleuren bekriegen.
Allerdings hat der Film sich etwas zuviel vorgenommen. Einerseits herrliche Satire, andererseits will er auch düsterer Serienkiller-Thriller sein. Letzteres schafft er nur ansatzweise. Vielleicht ist für mich das zu offene Ende unbefriedigend, da nicht eindeutig klar wird, wer letztendlich der Täter war. Mehrere Interpretationen sind möglich.
Wird der Film als eine Art Lehrfilm für Kontrolleure betrachtet, ähnlich wie "Gabelstapler Klaus" für den gleichnamigen Berufszweig, bekommt man die Faszination der weitläufigen Untergrundkanäle und die Gefahren für Fahrschein-Kontrolleure vor Augen geführt. In diesem Sinne ist er klasse!
Der besondere Reiz der Kulisse ist klar der einzigartige Style der Budapester U-Bahn-Stationen. Lob an die Macher, dass die Kulisse immer wieder im Vordergrund der Handlung ist und ein hoher Wiedererkennungswert der Stationen erhalten blieb.

war im Metropolis, Frankfurt

Bobshock * 10.0

Fantastisches Kino

Linus * 7.0

Ungarn auf dem Vormarsch (?)

Ich ging mit gemischten Gefühlen in "Kontroll". Auf der einen Seite war ich durch die Berlinale ungarische Filme gewohnt, die oft langatmig und anstrengend sind. Andererseits war ich mit Openern des FFFs bisher immer zufrieden gewesen...

Zum Glück konnte ich mich auf das FFF verlassen: Der Film ist weder langweilig noch anstrengend. Im Gegenteil: Die Story der Budapester U-Bahn-Kontrolleure ist sehr unterhaltsam! An guten Ideen mangelte es keinesfalls.

Dennoch ist Nimród Antals Film nicht der ganz große Knüller. Unentschlossen zwischen düsterem Psychotrip und Unterhaltungsfilm pendelnd, schleicht der Film von Szene zu Szene. Zu langsam entwickeln sich Geschichte und Charaktere. Nicht jede Szene scheint relevant. Spannung kommt nur selten auf.

Dafür entschädigen die tollen Bilder, denn rein optisch spielt "Kontroll" locker in der oberen Liga mit. Auch der Sound rüttelt den Zuschauer angenehm durch, und man muss zugeben, dass auch in Ungarn Filme von großem Format produziert werden können.

Alles in allem ein Film, der das Potential seiner Macher unter Beweis stellt und Lust auf die nächsten Werke von Regisseur Antal macht!

verweste im Cinemaxx, Berlin

Hellraiser * 7.0

U-Bahn fahr’n

An sich ein ganz guter Film mit teilweise lustigen und skurrilen Einfällen, aber ich schließe mich einer vorherigen Meinung an: Als Eröffnungsfilm eher mau. Vielleicht wäre meine Meinung sogar noch besser gewesen, wenn er nicht als Eröffnungsfilm gelaufen wäre, meine Erwartungen waren einfach zu hoch. Trotzdem sehr fantasievoll, mit echt guten Einfällen und sehr stimmungsvoll, allerdings mit einigen Längen.

war im Metropolis, Frankfurt

landscape * 9.0

Bären und Engel

Zuerst kaurismäkiet der Film, und dann kommen ein paar Ebenen hinzu, er wird philosophisch und mystisch. Ganz unaufdringlich, aber bei genauem Nachdenken weiß man nicht mehr genau, wie das Ende zu verstehen ist. Tja, muß man halt noch mal rein oder sich die DVD holen. Ist allemal ein zweites Sehen wert.

verweste im Cinemaxx, Hamburg

Umelbumel * 7.0

Netter Anfang

Der erste Film des FFF war Control. Ich war gespannt was mich dort erwartet. Und ich bekam schnell eine Antwort: Ein lustiger Film mit guten Schauspielern. Die Geschichte ist sicherlich gut bekannt. Der Film hat einige sehr lustige Einfälle, leider aber auch 1,2 Längen die aber nicht wirklich ins Gewicht fallen. Nachdem ich diesen Film gesehen habe möchte ich niemals Kontrolleur werden, nicht ein einziges Bußgeld hat die nette Truppe einheimsen können. Da laufen schon recht komische Gestalten in der U Bahn rum, die schon mal bedrohliche Gegenstände hervorbringen können oder einfach so viel stottern das einem die Nerven flöten gehen.

Ich fand allerdings die Geschichte mit dem Mörder der da sein Unwesen treibt eher mau, da sie stark vernachlässigt wird und so hätte man sie auch weglassen können. Alles in allem ein lustiger Film mit ein paar romantischen Szenen.

staunte im Cinemaxx, Hamburg

Szaltax * 3.0

Einige Szenen waren wirklich gut gemacht. Aber größtenteils war der Film einfach viel zu langatmig.

Nebenbei noch eine Lovestory, die ich nun auch nicht unbedingt sehen muss. Das Aufeinandertreffen mit einigen Fahrgästen war recht amüsant, aber mehr hatte der Film auch nicht zu bieten.

saß im Cinemaxx, Hamburg

plischi * 6.5

Ungarn strikes back!

Was uns Nimrod Antal hier präsentiert ist Black Comedy vom feinsten.
Einige gut plazierte Thrills lassen aber auch keinen Zweifel zu, daß es sich auch um einen Thriller handelt.

Schön, daß es diesmal auch ein Film aus Ungarn geschafft hat, die Ehre des Eröffnungsfilms auf dem FFF 04 zu belegen.

Dieser Film macht viel Spaß, wenn auch der Film weniger ein Thriller ist als eine Hommage an die Kontrolleure der Budapester Metro.

Anschauen und Fun haben ist hier die Devise.

war im Cinemaxx, Berlin

lexx * 9.0

Metrosound Productions

Genial! Was für ein Eröffnungsfilm, den wünscht man sich zu jedem Fantasy Filmfest. Diese geniale Symbiose aus sagenhaften Bildern und fantastischer Musik habe ich das letzte Mal bei Oldboy erleben dürfen. Dass man so einen interessanten, melancholischen, tiefgründigen, actionreichen Film in einer U-Bahn drehen kann, in dem die Hauptrollen von Fahrkartenkontrolleuren besetzt sind, hätte ich nicht für möglich gehalten, und daher 2004, als der Film beim FFF lief, auch ignoriert. Ein großer Fehler, wie ich nun erkennen muss. Die Schauspieler sind absolut authentisch, der Hauptdarsteller äußerst sympathisch, sein Bärchen (Insider) sehr süß und überhaupt habe ich den Film von Anfang bis Ende genossen. Ob man die Welt der Fahrkartenkontrolleure so negativ darstellen muss, ist fraglich, völlig überzogen ist der Film allemal, trotzdem vermittelt er Originalität und Stil, verknüpft mit echten Visionen eines Regisseurs, der zu großen Taten im Stande ist. Seit Oldboy hat mich kein Film mehr in der Art so begeistert. Absolute Pflichtvorstellung!

kinokoller * 9.0

Kapuzenmann

Wer die Sowjet-Metros in den ehemaligen Ostblock- bzw. neuen EU-Nachbarländern kennt, dem wird auch das Gefühl nicht fremd sein, welches sich einstellt, wenn KONTROLL den Zuschauer zum Filmbeginn auf einer endlos langen Rolltreppe herab in seine Unterwelt führt.

Der düstere und trotzdem komische Film beleuchtet das trostlose Dasein von Budapester Fahrkarten-Kontrolleuren, die es wahrlich nicht leicht haben, sich gegenüber der Masse an zahlungsunwilligen Passagiern durchzusetzen. Die unkonventionell erzählte Geschichte glänzt dabei durch die Verwebung mehrerer kleiner Plots zu einem Ganzen - viel Symbolik inklusive.

Aus Ungarn kommen in den letzten Jahren immer mal wieder beachtliche Debütfilme (vgl. TAXIDERMIA), und auch wenn man KONTROLL seine Verspieltheit vorwerfen und kleinere Anleihen am französischen 90er Jahre Kino bemängeln könnte, so ist der Film summa summarum bestes Futter für Augen und Ohren (toller Reverb-lastiger Soundtrack von der Band 'Neo').

[sehenswert]

staunte im Residenz, Köln

61 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Control
  • f3a.net: 7.5/10 61
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-26 09:27

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