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Review Control

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Die Karten bitte
von Felix Schweiger

In den labyrinthartigen Tunnelanlagen der Budapester U-Bahn verirrt sich so mancher Verlierer, und Bulcsú ist ihr ungekrönter König. Auch wenn er sogar unter seinesgleichen, den Fahrkarten-Kontrolleuren, nicht wirklich der strahlende Held ist, so ist er doch zu sehr mit dem System verschmolzen um sich davon unabhängig zu sehen. So zieht er zusammen mit seinen Looser-Kollegen, stets in Gefahr wenn ein Fahrgast sich bedroht fühlt und atemlos notorischen Schwarzfahrern wie dem Road Runner hinterherhetzend, durch das ewige Neonlicht. Doch dem nicht genug treibt auch noch ein Mörder, der seine Opfer vor den Zug wirft, sein Unwesen...
Vollmundig im Programm als Actionfilm angekündigt ist Control eben genau das nicht. Vielmehr ein Verliererdrama über Menschen, die sich, aus welchem Grund auch immer, in die Adern der Stadt zurückgezogen haben. Und auch eine Parabel über Aufstieg und Abstieg der Seele mit schon fast grotesken Ansätzen. Aber eben nur fast, denn anstatt ins surreale oder Kafkaeske auzuufern bleibt der Film mehr oder weniger auf seinen Schienen und genau das wird ihm, mangels einer richtig fesselnden Geschichte, dann auch zum Nachteil. Die Bilder sind fein, die Schauspieler hauchen den Figuren echtes Leben ein und das Szenario ist wunderbar. Die gute Stimmung des Filmfestes hebt den Gesamteindruck, man fragt sich jedoch öfter was dieser Film auf dem Festival zu suchen hat.
Fazit: gutes tragikomisches Drama das auf mehreren (aber nicht allen) Ebenen zu überzeugen weiss.

war im Cinema, München

61 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Control
  • f3a.net: 7.5/10 61
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-26 13:03

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