Reviewer
Mirco Hölling * 8.5
Die frisch geschiedene, junge, psychisch leicht labile Itsumi zieht mit ihrer 6-jährigen Tochter Ikuko in ein etwas heruntergekommenes Mietshaus. Dort passieren seltsame Dinge. Wasser kommt durch die Decke, sie sieht Erscheinungen von Kindern und ihre Tochter findet immer wieder eine rote Kindergartentasche, die sie wiederum immer sofort wegschmeißt. Aber letztlich taucht immer wieder dieses Wasser auf. Immer wieder Wasser.....
Auch wenn Hideo Nakata hier alle Register zieht, die er schon in seinem bekanntesten Werk "Ring" zum Einsatz gebracht hat, so ist "Dark Water" doch ein kleiner aber toller Gruselfilm. Einer von denen, wo man plötzlich wieder Licht in der Wohnung macht und erleichtert ist, wenn Füllszenen zwischen den Paniksegmenten kommen. Allerdings reicht "Dark Water" trotzdem nicht an das Vorbild "Ring" oder den großartigen "Chaos" heran (dessen Verbreitung jetzt übrigens durch Miramax gestoppt wird, da diese schon am Remake mit Robert de Niro basteln). Dafür ist das Ende etwas zu kitschig und der Film insgesamt zu unspektakulär. Trotzdem ist es ein kleiner, feiner Grusler, den ich gar nicht mehr missen möchte.
"Dark Water" ist Nakata-typisch in ruhigen, leicht gelblastigen (=Rost?) Bildern erzählt. Das allgegenwärtige Wasser bestimmt die Atmosphäre und das "Feeling" des Films. Man meint permanent um sich herum Wasser zu schmecken, zu fühlen und letztlich zu fürchten. Denn das Lebenselixier bekommt hier eine bedrohlich Wirkung, die ihm sonst nur in Katastrophenfilmen zugedacht ist. Allerdings funktioniert die Bedrohung hier mehr nach klassichem Horrorvorbild (vergl. "The Fog" von John Carpenter) als durch die Angst vorm Ertrinken. Das Ausbreiten des Wassers in der Wohnung erinnert stark an "Repulsion" (Ekel) von Roman Polanski und die Verwendung von Regenjacken jeglicher Art in einem deprimierenden, trüben Set lässt einen an "Don’t look now" ("Wenn die Gondeln Trauer tragen") von Nicolas Roeg denken.
Die Bildsprache ist gewohnt ruhig an der Grenze zur Quälerei. Unterstützt durch die großartige atmosphärische Musik Kenji Kawais ("Ring", "Chaos", "Ghost in the Shell", "Avalon") entsteht für den, der sich drauf einlässt ein Bild blanken Horrors ohne eine einzige Gewaltszene oder einen Tropfen Blut.
Hideo Nakata beginnt mittlerweile, an die Tradition großer westlicher Suspense-Regeisseure wie einem Alfred Hitchcock, einem frühen John Carpenter oder einem frühen Dario Argento anzuknüpfen. Natürlich, große Worte!! Aber wie Nakata es bereits nach wenigen Filmen schafft, immer wieder eine äußerst dichte Atmosphäre mit klassischen Panikattacken zu verbinden, lässt auch über die eine oder andere Holprigkeit im Drehbuch hinwegsehen (na, wenn speziell das nicht an die drei o.g. alten Recken erinnert...). Auch die Kontinuität in seinem Oeuvre macht deutlich, dass es sich bei dem 40-jährigen nicht um ein One-Hit-Wonder handelt. Nicht zuletzt ist es aber auch die Plastizität seiner Figuren und die Empathie mit eben diesen, die ihn von einigen der o.g. Regieheroen unterscheidet und ihn zu einem guten Regisseur macht.
In diesem Frühjahr versprach man sich viel vom Oldfashioned-grusler "The Others" und wurde leider ziemlich deutlich enttäuscht. "Dark Waters" ist wie gemacht für die Leute, die immer noch auf eine Befriedung dieser Enttäuschung warten.
Mirco Hölling (07.10.2002)
Auch wenn Hideo Nakata hier alle Register zieht, die er schon in seinem bekanntesten Werk "Ring" zum Einsatz gebracht hat, so ist "Dark Water" doch ein kleiner aber toller Gruselfilm. Einer von denen, wo man plötzlich wieder Licht in der Wohnung macht und erleichtert ist, wenn Füllszenen zwischen den Paniksegmenten kommen. Allerdings reicht "Dark Water" trotzdem nicht an das Vorbild "Ring" oder den großartigen "Chaos" heran (dessen Verbreitung jetzt übrigens durch Miramax gestoppt wird, da diese schon am Remake mit Robert de Niro basteln). Dafür ist das Ende etwas zu kitschig und der Film insgesamt zu unspektakulär. Trotzdem ist es ein kleiner, feiner Grusler, den ich gar nicht mehr missen möchte.
"Dark Water" ist Nakata-typisch in ruhigen, leicht gelblastigen (=Rost?) Bildern erzählt. Das allgegenwärtige Wasser bestimmt die Atmosphäre und das "Feeling" des Films. Man meint permanent um sich herum Wasser zu schmecken, zu fühlen und letztlich zu fürchten. Denn das Lebenselixier bekommt hier eine bedrohlich Wirkung, die ihm sonst nur in Katastrophenfilmen zugedacht ist. Allerdings funktioniert die Bedrohung hier mehr nach klassichem Horrorvorbild (vergl. "The Fog" von John Carpenter) als durch die Angst vorm Ertrinken. Das Ausbreiten des Wassers in der Wohnung erinnert stark an "Repulsion" (Ekel) von Roman Polanski und die Verwendung von Regenjacken jeglicher Art in einem deprimierenden, trüben Set lässt einen an "Don’t look now" ("Wenn die Gondeln Trauer tragen") von Nicolas Roeg denken.
Die Bildsprache ist gewohnt ruhig an der Grenze zur Quälerei. Unterstützt durch die großartige atmosphärische Musik Kenji Kawais ("Ring", "Chaos", "Ghost in the Shell", "Avalon") entsteht für den, der sich drauf einlässt ein Bild blanken Horrors ohne eine einzige Gewaltszene oder einen Tropfen Blut.
Hideo Nakata beginnt mittlerweile, an die Tradition großer westlicher Suspense-Regeisseure wie einem Alfred Hitchcock, einem frühen John Carpenter oder einem frühen Dario Argento anzuknüpfen. Natürlich, große Worte!! Aber wie Nakata es bereits nach wenigen Filmen schafft, immer wieder eine äußerst dichte Atmosphäre mit klassischen Panikattacken zu verbinden, lässt auch über die eine oder andere Holprigkeit im Drehbuch hinwegsehen (na, wenn speziell das nicht an die drei o.g. alten Recken erinnert...). Auch die Kontinuität in seinem Oeuvre macht deutlich, dass es sich bei dem 40-jährigen nicht um ein One-Hit-Wonder handelt. Nicht zuletzt ist es aber auch die Plastizität seiner Figuren und die Empathie mit eben diesen, die ihn von einigen der o.g. Regieheroen unterscheidet und ihn zu einem guten Regisseur macht.
In diesem Frühjahr versprach man sich viel vom Oldfashioned-grusler "The Others" und wurde leider ziemlich deutlich enttäuscht. "Dark Waters" ist wie gemacht für die Leute, die immer noch auf eine Befriedung dieser Enttäuschung warten.
Mirco Hölling (07.10.2002)
Felix Schweiger * 5.0
Land Unter
Eine im Scheidungsprozess befindliche Frau (Streit um das Sorgerecht) zieht mit ihrer Tochter in ein etwas gammeliges, dafür umso grösseres Mietshaus ein. Es beginnen unheimliche Ereignisse rund um Wasser (Flecken an der Decke, Tropfen etc..) und die arme Frau fürchtet um ihre geistige Gesundheit (und damit um ihre Tochter).
Leider ist der Film zu 95% sehr vorhersehbar, das ruhige Erzähltempo tut sein übriges und so stellt sich leider nur selten wirkliches gruseln ein. Stattdessen fährt der Film weiter auf seiner Schiene und (fast) alles kommt wie es kommen muss. Nur mit dem Ende hat er sich noch nicht ganz an westliche Verhältnisse angepasst.
Fazit: Kleiner Grusler der auf ausgetretenen Pfaden sicher aber unspektakulär wandert.
Leider ist der Film zu 95% sehr vorhersehbar, das ruhige Erzähltempo tut sein übriges und so stellt sich leider nur selten wirkliches gruseln ein. Stattdessen fährt der Film weiter auf seiner Schiene und (fast) alles kommt wie es kommen muss. Nur mit dem Ende hat er sich noch nicht ganz an westliche Verhältnisse angepasst.
Fazit: Kleiner Grusler der auf ausgetretenen Pfaden sicher aber unspektakulär wandert.
Jochen Werner * 8.5
Dunkle Wasser sind tief...
...wenn auch vielleicht nicht sehr tiefsinnig, so doch sehr atmosphärisch und spannend.
Hideo Nakata hat eine recht konventionelle Geistergeschichte phänomenal inszeniert, so daß nie Langeweile aufkommt und trotz der Vorhersehbarkeit der Story eigentlich alle Schockmomente funktionieren. Und auf der großen Leinwand wird DARK WATER dann sogar zum Highlight.
Fazit: Der beste asiatische Geisterfilm seit dem ersten RING und Mitbewerbern wie dem diesjährigen INNER SENSES und auch dem auf dem 2002er FFF gezeigten THE EYE weit überlegen. Nicht verpassen!
Hideo Nakata hat eine recht konventionelle Geistergeschichte phänomenal inszeniert, so daß nie Langeweile aufkommt und trotz der Vorhersehbarkeit der Story eigentlich alle Schockmomente funktionieren. Und auf der großen Leinwand wird DARK WATER dann sogar zum Highlight.
Fazit: Der beste asiatische Geisterfilm seit dem ersten RING und Mitbewerbern wie dem diesjährigen INNER SENSES und auch dem auf dem 2002er FFF gezeigten THE EYE weit überlegen. Nicht verpassen!
D.S. * 6.5
Dunkle Wasser sind nicht immer tief.
panamajo * 9.5
Konsequent
Wem Ringu (oder auch das Remake "Ring") gefallen hat, kann man diesen Film uneingeschränkt empfehlen - allerdings unter der Prämisse, daß es dem Regisseur IMHO weniger um Neuentwicklung als vielmehr um die Präzisierung ging.
War die Hauptfigur in Ringu noch eine souverän agierende Businesswoman, ist die Hauptdarstellerin in DW eine Frau, die gerade ihr gesamtes Leben umkrempelt und gewissermaßen vor dem Nichts steht. Schlimmer noch, alle möglichen Personen (Ex-Mann, Kindergartenaufseher, Chef etc.) schmeißen ihr Knüppel in den Weg, wo es nur geht. Und nebenbei muß sie sich noch mit paranormalen Phänomenen rumschlagen!
DW mag die Orginalität von Ringu fehlen, an Intensität und Konsequenz steht er ihm in nichts nach. Wer statt Gore auf Suspense steht, sollte den Film unbedingt sehen.
War die Hauptfigur in Ringu noch eine souverän agierende Businesswoman, ist die Hauptdarstellerin in DW eine Frau, die gerade ihr gesamtes Leben umkrempelt und gewissermaßen vor dem Nichts steht. Schlimmer noch, alle möglichen Personen (Ex-Mann, Kindergartenaufseher, Chef etc.) schmeißen ihr Knüppel in den Weg, wo es nur geht. Und nebenbei muß sie sich noch mit paranormalen Phänomenen rumschlagen!
DW mag die Orginalität von Ringu fehlen, an Intensität und Konsequenz steht er ihm in nichts nach. Wer statt Gore auf Suspense steht, sollte den Film unbedingt sehen.
DaiGoro * 6.5
Warum bloß immer wieder Kinder?
Nach The Sixth Sense, Devil’s Backbone, The Ring, Darkness,... schon wieder ein Gruselfilm mit Kindergeschichten. Ehrlich gesagt, gruselt es mich gar nicht, wenn irgendwie Kinder in den Filmen bedroht werden sollen. Denn stirbt ein Kind im Film, kann man es nicht wirklich grausam darstellen oder erschreckend -> Skandal!!!, oder der Film wäre nicht wirklich tragbar für die gewöhnlichen Zuschauer. So geht das hin und her, und die Spannung kommt, aber gegruselt wird wenig. Dark Water ist eher ein schönes Drama, doch zum Gruseln braucht es mehr Mystik und unheimliche Einflüsse.
Die außerordentlich hübschen Schauspielerinnen sind aber ein Augenschmaus :).
Auch hier ein Film, der so war wie ich es erwartet hatte, leider nicht mehr und glücklicherweise nicht weniger.
Fazit: Japanische Horrorgeschichten sind doch noch subtiler und komplexer als die anderen, deren Geistergeschichten gehen doch mehr unter die Haut. Für Fans von Grusel und Drama à la SIXTH SENSE. Für mich leider zu schwach.
Daigz
Die außerordentlich hübschen Schauspielerinnen sind aber ein Augenschmaus :).
Auch hier ein Film, der so war wie ich es erwartet hatte, leider nicht mehr und glücklicherweise nicht weniger.
Fazit: Japanische Horrorgeschichten sind doch noch subtiler und komplexer als die anderen, deren Geistergeschichten gehen doch mehr unter die Haut. Für Fans von Grusel und Drama à la SIXTH SENSE. Für mich leider zu schwach.
Daigz
staunte im City, München
Eraserhead S * 5.5
Dieser Review enthält SPOILER!Totes Kind zum 785.
Was macht eine alleinerziehende Mutter mit Kind? Zumindest eine von beiden langweilt sich zu Tode. Die Asiaten haben scheinbar eine tote Kinder-Phobie (okay, wer hat die nicht?) und thematisieren es langsam aber sicher zur Belanglosigkeit. JU-ON (gleich zwei mal), SYMPATHY FOR... und halt DARK WATER allein auf diesem FFF. Sicherlich alles gute Filme, aber ich kann bald keine toten Kinder mehr sehn, die doof in der Gegend rumglotzen. DARK WATER ist nicht spannend, der Schluß kann auch nicht entschädigen. Gut, dass ich die amerikanische Version von THE RING gesehen habe...
saß im Turm-Palast, Frankfurt
Umelbumel * 7.0
Oben is Rohrbruch!!!!
An Dark Water hatte ich nur eine Anforderung: Bring mich zum Gruseln. Und das hat der Film teilweise sehr gut geschafft. Allerdings blieben die richtig genialen Spannungsmomente, wie sie z.B. dieses Jahr "Tale of two sisters" und "One missed call" hatten, aus. Dennoch ist der Film eines Blickes würdig, die Schauspielerinnen sind alle sehr gut. Nur ist die deutsche DVD eher schlecht. Man hat zwar einen O-Ton, aber keinen Untertitel... juhu, das Leben ist eben nicht immer schön, naja. Trotzdem ein guter Film. Wer sich gruseln will, ist bei diesem Film auf jeden Fall an der richtigen Adresse.
FFFler * 6.0
Just the usual Suspects
Ich weiß nicht, aber so langsam ist das Genre für mich ein wenig zu ausgelutscht. Man kann sich nämlich bei fast jedem Film dieser Art mittlerweile denken was passiert und das ist schade, denn Dark Water ist im Grunde ganz gut. Nakata schaffte ähnliche wie schon bei "Ringu" eine sehr ruhige Atmosphäre um seine Geschichte zu erzählen. Das Problem ist wie gesagt nur, dass man so langsam schon alles kennt und mir der Film so wenig neues bieten konnte.
36 Bewertungen auf f3a.net