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Review Desierto

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Menschenjäger und illegale Immigranten zum Zweiten
von ArthurA

Nachdem ihr Laster plötzlich den Geist aufgibt, müssen 14 illegale Immigranten, darunter Gael García Bernal als Moises, der sich auf ein Wiedersehen mit seinem Sohn freut, den Rest der Strecke zu Fuß durch die karge Wüste zurücklegen. Auch ohne den durchgeknallten Jäger (Uncle?) Sam (Jeffrey Dean Morgan) wäre der Weg bei 48 Grad Hitze nicht ungefährlich. Doch Sam, für den Donald Trump vermutlich noch zu gemäßigt auftritt, wartet nicht, bis die Hitze die Einwanderer dahinrafft, sondern ***SPOILER***beschleunigt in der besten Sequenz des Films mit seinem Gewehr den Prozess, wenn er in einem Rutsch den Großteil der Truppe abknallt, ohne mit der Wimper zu zucken. Es sind heftige Szenen, die mit großer Intensität und Dringlichkeit inszeniert sind und deren Brillanz der Film danach nie wieder erreicht.

Bis auf die düstere Vision der Selbstjustiz von US-Bürgern an illegalen Einwanderern, bleibt Desierto unpolitisch und legt stattdessen den Schwerpunkt auf das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Morgans Jäger und den Überlebenden seines Erstangriffs, die er mit seinem treuen Hund verfolgt. Nach einem wirklich starken Einstieg verläuft der Rest des Films in gewohnten Bahnen. Sowohl Gael García Bernal als auch Jeffrey Dean Morgan holen schauspielerisch das Beste aus ihren eintönigen, unterentwickelten Charakteren heraus, während das Drehbuch die Geschichte auf ihre absolute Essenz reduziert, dabei aber besonders gegen Ende die wichtigste Zutat vergisst: Spannung. Auch die Glaubwürdigkeit leidet zunehmend, wenn Morgans Charakter beispielsweise mehr Whiskey (aber kein Wasser trotz Hitze!) in sich kippt als ein 16-Jähriger in einer All-You-Can-Drink-Bar und dabei immer noch so treffsicher ist wie Bradley Cooper in American Sniper. Der jüngere Cuarón hat auf jeden Fall das Eine oder Andere bei seinem Vater gelernt, was einprägsame Einstellungen oder die Nutzung des Settings als eigener Charakter angeht, doch hoffentlich setzt er diese Talente nächstes Mal bei einem besseren Drehbuch ein.

Erstveröffentlichung

war im Residenz, Köln

49 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Desierto
  • Score [BETA]: 57
  • f3a.net: 6.8/10 49
  • IMDb: 5.5/10
  • Rotten Tomatoes: 54%
  • Metacritic: 49/100
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-26 06:36

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