s Destroyer (2018) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Destroyer

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Reviewer

Herr_Kees * 8.0

Transformer

DESTROYER ist für Nicole Kidmans sozusagen das, was für Charlize Theron MONSTER war. Doch man mag von Kidman halten, was man will, ihre Performance geht hier weit über einen reinen Makeup-Stunt hinaus.

Mit Mut zu Härte und Hässlichkeit donnert und stolpert sie durch diesen Film, mit einer Gangart, dass man nicht weiß, ob sie angetrunken oder angeschossen ist. In den Rückblenden sieht sie deutlich jünger aus, als sie heute ist und in der Gegenwart so alt und fertig, wie sie mit Sicherheit niemals wirklich aussehen wird. Überzeugend ist sie durchgehend.

Der heimliche Star des Films ist allerdings der Schnitt: Karyn Kusama macht aus der relativ einfachen Undercover-Cop-Geschichte einen intelligent verschachtelten Thriller, dessen Flashbacks immer mehr Licht auf die Handlung im Hier und Jetzt werfen und der auch am Ende nochmal einen überraschenden Perspektivwechsel bereithält. Dazu ein ordentliches Tempo, gute Schauspieler und ein starker Soundtrack. Anspruchsvolle Thrillerunterhaltung vom Feinsten.

war im Metropol, Stuttgart

Leimbacher-Mario * 7.5

Du warst niemals wirklich da!

Ein wenig „Chinatown“ weht durch Karyn Kusamas neuesten Streich: Eine völlig kaputte und verbrauchte Nicole Kidman geht als Polizistin in der Stadt der Engel eigene Wege, getragen vom Gedanken der Rache und der Schuld... Nachdem sich Regisseurin Kusama mit dem völlig unterschätzten „The Invitation“ vor ein paar Jahren wieder in die erste Reihe der weiblichen Hollywood-Regisseurinnen dirigiert hat, Kidman sich ja eh gerne hässlich macht und Revenger à la „Taken“, „Mandy“ oder „You Were Never Really Here“ anscheinend nie aus der Mode kommen, war mit „Destroyer“ alles angerichtet für einen erbarmungslosen, sonnendurchfluteten Noir-Thriller in den dreckigeren Ecken von Los Angeles...

„Destroyer“ ist ein Brett. Kann man nicht anders sagen. Die Kidman legt sich voll rein, was nicht anders zu erwarten war, doch auch das Gesamtbild stimmt. Die Atmosphäre ist tickend (explodiert aber leider nie!), die Nebenrollen sind exzellent besetzt und der Style ist heiß. Manchmal hatte ich fast das Gefühl, dass es im Kino auch minütlich wärmer wird. Die Stimmung kocht, unter der Oberfläche brodelt es, tiefster Hass und nicht abschüttelbare Schuld liegen über den flirrenden Straßen L.A.’s. Wenn es knallt, dann blutig und brachial, doch die meiste Zeit wird gebrodelt, gebrütet, geballt. Und zwar die Faust in der Tasche. Man ahnt zwar, wo es hinläuft und Kidmans Figur ist schon überdeutlich angelegt, doch der Weg dorthin lohnt sich. Selbst wenn ein paar Kürzungen vielleicht nicht geschadet hätten und die Geschichte hinter der versierten Oberfläche doch arg dünn ist.

Fazit: Die Kidman zerstört, opfert sich auf und gibt alles. Dieser Neo-Noir-Revenger ist roh, ungeschliffen und kochend, hat nichts mehr zu verlieren. Stylisch, ausweglos und düster. Trotz L.A. Sonnenschein. Dennoch: Ein paar Minuten weniger, ein paar Höhepunkte mehr und fertig wäre ein moderner Klassiker. So bleibt stoischer Schnitt, durch seinen hingebungsvollen Star und feine Regie spektakulär angehoben.

goutierte im Residenz, Köln

25 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Destroyer
  • Score [BETA]: 68
  • f3a.net: 7/10 25
  • IMDb: 6.8/10
  • Rotten Tomatoes: 74%
  • Metacritic: 61/100
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-29 02:31

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