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Review Duelist

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Martial Arthouse
von Herr_Kees

Für manche Menschen wird DUELIST eine Offenbarung sein. Andere werden sich wünschen, im anderen Kino zu sitzen. Denn Regiegenie Myung-se Lee variiert in DUELIST den klassischen Schwertkampffilm so, wie er es in seinem ebenfalls höchst sehenswerten Vorgänger NOWHERE TO HIDE mit dem klassischen asiatischen Gangstermovie gemacht hat: Er nutzt das Genre, um in seinem eigenwilligen Stil Kabinettstückchen aus Licht, Schatten, Farbe, Bewegung und Musik aneinanderzureihen, dass es eine Freude ist.

Wer konventionelles Storytelling und klassische Martial Arts erwartet, der sei auf Filme wie SHADOWLESS SWORD verwiesen. Denn für Myung-se Lee ist die Geschichte nebensächlich. Es ist in diesem Genre seit Jahrzehnten ohnehin die gleiche. So setzt er verschiedene Storyfragmente gleich als bekannt voraus, überspringt Teile der Geschichte oder benutzt Konventionen als Stilübungen in Design und Bildkomposition. Die Kampfszenen inszeniert er als Liebesszenen oder Tanzperformances (was hier dasselbe ist), einmal kommt dazu eine moderne Tangoadaption des Gotan Project zum Einsatz - wohl auch ein Novum im Martial Arts Film.

Unbedingt erwähnt werden sollte noch, dass es sich bei DUELIST auch um eine Komödie handelt. In seiner Hommage an die Pekingoper ist Myung-se Lees Film voll von heiteren Szenen von der Verfolgungsjagd über den unbeholfenen Flirt bis zur Slapstickeinlage. Und glücklicherweise hat dieser Humor nichts mit den linkischen Späßen des Hongkong-Kinos zu tun sondern bleibt stets charmant und augenzwinkernd.

Fazit: Eine einzige große Wundertüte voller erlesener Szenen für Kenner des Genres, die sich eine Geschichte gerne auf zauberhaft neue Art erzählen lassen.

war im Metropol 2, Stuttgart

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  • f3a.net: 5.9/10 21
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-29 09:13

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