s Enter the Void (2010) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Enter the Void

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Reviewer

Triggermike * 8.0

Enter the visually overkill

Gaspar Noe’s "Enter the Void" ist ein zweieinhalb-stündiges, visuelles Techno-Märchen, dass, gesehen auf der großen Leinwand, einem spirituellem Erlebnis gleich kommt.

Nicht nur, dass der Zuschauer aus Oscars (Nathaniel Brown) Perspektive die farbenfrohe Tokyo-Glitzerwelt wahrnimmt, auch seine Gedanken (die man immer wieder aus dem Off wahrnimmt), seine Emotionen und seine Taten fühlen sich in der schnellen Inszenierung äusserst real an --- doch plötzlich stirbt man. Man schwebt über der Stadt, die man vorher noch mit Drogen versorgt hat (Oscar dealt um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen), beobachtet Schwesterherz Linda (die wundervolle Paz de la Huerta), ja fast voyeuristisch und bekommt Fragen beantwortet, die man sich lebend immer stellte. Was machen meine Freunde wenn ich tot bin? Wie reagiert meine Schwester, wie mein bester Kumpel auf die Todesnachricht?

Ein Film der eher eine Erfahrung, ja mehr ein Erlebnis als ein Kinofilm ist und dabei trotzdem überzeugt. Warnen sollte man nur vor Epilepsie-Anfällen, denn "Enter the Void" ist "shaky-cam", schnell geschnitten, elektrisierend, äußerst bunt, voll von donnerndem Techno-Soundrack, gespickt mit radikalen Ekeleffekten, detaillierten Sexszenen und das ist im Endeffekt auch gut so.

meiklsan * 8.0

Rausch

The_Coma-man * 10.0

Tokyo Eyes

Ein Film, der in seiner Grenzenlosigkeit, Maßlosigkeit, Genialität, Lust und Perfektion alles in den Schatten stellt, Herzrasen verursacht, die eigene Wahrnehmung verändert, Tage, Wochen, vielleicht Jahre lang nachwirkt, eine Generation von Filmemachern inspirieren und beeinflussen wird, sprachlos macht, und doch in seinem Kern nie zynisch, nie verachtend, niemals überflüssig wird - bei dem nicht mal ein EINZIGER Frame zu viel ist (denn all das muss so sein, so lang, so quälend, so umspielend, so herzzerreißend), dafür gibt es nur ein Wort: Perfektion.

war im Cinemaxx 7, Berlin

Smotti * 10.0

ICH HABE ES ÜBERLEBT...

...und wurde wiedergeboren!
Was 1965 mit "The Flicker" begann und seither brodelte, kommt nun, 2010 endlich zur Ejakulation. Und das macht "Enter the Void" definitiv schon in den ersten 2 Minuten klar. Mit Unterstreichung - doppelt.

Dieser Film ist wie eine Überdosis - er ist unangenehm, aber wunderschön. Es wird einem mehrfach schwindelig und/oder übel und man hofft, dass es niemals aufhört, er lässt einen vielleicht sämtliche Gefühlswelten DURCHLEBEN (und führt sie nicht nur vor).
Filmerisch ist mir kaum je etwas derartig radikales und auch ausgereiftes untergekommen, und das tut zwar überhaupt nicht gut, macht es aber so wundervoll.

Kein Popcornkino, lasst die Weingummis in den Taschen.
Ein Erlebnis, das nur auf der großen Leinwand funktionieren kann und oftmals gar kein "Film" mehr ist, sondern ein Mandala, welches das eigene Medium updated, neu definiert und den Betrachter hypnotisiert.

"Den schau ich mir lieber später auf DVD an" ist definitiv nicht zu empfehlen. Das Ding MUSS gaaaanz GROSS und zwar beim ersten Mal.

Epileptiker sollte man ernsthaft warnen.
Ansonsten empfehle ich Ausgeschlafenheit, eine leere Blase und viel Zeit zum Ausklingen lassen.

verweste im Cinemaxx 1, Hamburg

Francis S * 9.0

Dieser Review enthält SPOILER!

Ein visueller Drogentrip

Wer die Anfangssequenz unbeschadet übersteht, hat das Schlimmste hinter sich. Ein visueller Drogentrip.
Um Drogen geht es auch in diesem Film, ohne die das Ende gleich zu Beginn nicht passiert wäre. Aber eigentlich erzählt der Film die Lebensgeschichte eines Geschwisterpaares. Seltsam distanziert und trotzdem unter die Haut gehend intensiv mit einem echten Happy End. Je nach persönlicher Verfassung und Gemütslage sind einige Bilder verstörend, anregend oder ekelhaft.
Mir persönlich widerstrebten die Bilder des kleinen Oscar als Baby so sehr, dass ich jedes mal erleichtert war, wenn die Szene vorbei war.

Erstveröffentlichung

saß im Cinemaxx 7, Berlin

Lugee * 7.0

Hinein ins Nichts?

Da er in MUC nicht mehr auf dem FFF läuft, weil er am 26.8. regulär anlief, waren wir im Neuen Arena - nicht das Wunschkino meiner Wahl für diesen Film, aber wenn er in ganz Deutschland derzeit nur mit 7 Kopien läuft, hat man nicht viel Auswahl.


Inhalt: viel Drogen und Sex (was mir recht ist), und dann Tod und "Darüberhinaus". Wenn der Film normal erzählt werden würde, wär das recht unspektakulär. Allerdings mit ein paar Szenen, die "normale" Filmschauer schockieren könnten. ;-)

Optik / Form: Der interessantere Part! Sehr sehenswerte aber auch seltsame Stilelemente, originelle Kamerafahrten, viel von oben gefilmt - teils krasse Sachen - und nichts für Epileptiker.
Oder auch: ein audiovisueller Trip - auch die Musik ist strange...

Leider blieben wir aber recht distanziert, d.h. die Geschehnisse haben uns nicht besonders berührt (obwohl sie an sich heftig sind).

FAZIT:
Sehenswert für Leute, die es schräg, krass und/oder experimentell mögen.

6 Punkte für den Film an sich und einen Bonuspunkt für die Experimental-Elemente.

Lovecraft * 4.0

Eingeschlafene Füße

Zwei Gestrandete in Tokio: Der Dealer Oscar und seine Schwester Lina, die sich als Stripperin im Nachtklub verdingt, einander liebevoll - mit mehr als nur Geschwisterliebe - verbunden. Dann stirbt Oscar bei einer Razzia, und man folgt geschlagene zwei Stunden seiner irrlichtenden Seele, die über der Stadt schwebend die weitere Handlung betrachtet, sich in Rückblenden verliert und schließlich der eigenen Wiedergeburt beiwohnt.

Angesichts der nahezu durchweg begeisterten Reviews habe ich zwischenzeitlich ernsthaft an meinem Filmgeschmack gezweifelt, nichtsdestotrotz muß ich aber doch ganz entschieden auf die Euphorie-Bremse treten: Enter the void ist der für mich seit langer Zeit überschätzteste Film, der mir vor die Linse gekommen ist.

Auf mich wirkte der Film, wie ein großer bunter Luftballon: Man staunt zuerst mit großen Kinderaugen, dann hat man sich rasch satt gesehen, und inhaltlich ist fast alles nur heiße Luft. Technisch darf man dem Streifen gerne Respekt zollen - nach der gefühlten 437ten schwindelerregenden Kamerafahrt, habe ich dann aber doch angefangen, nervös im Kinositz hin- und her zu rutschen. Selbstzweck pur, der irgendwann massiv langweilt. Reminiszenzen an Kubricks 2001 sind durchaus vorhanden (und gewollt), werden aber mit einer geradezu aufdringlichen Plattheit dargeboten. So wohnt man beispielsweise kurz vor Ende zahllosen Pärchen beim Sex im Stundenhotel bei, inhaltlich und dramaturgisch völlig ohne Wert, bis auch dem allerletzten Zuschauer noch die Message eingebläut wird, dass hier der Kreislauf des Lebens wieder von Neuem beginnt. Wow, big deal! Durchgeprügelt fühlte ich mich übrigens bereits unmittelbar nach dem Vorspann, der einem in irrwitzigem Tempo und mit Technogedröhn die End-Titles um die Ohren haut (Kreislauf, get the idea?)!

Zu lang, zu anstrengend und viel zu selbstverliebt - Merci beaucoup, Herr Noe!

saß im Cinemaxx 7, Berlin

moonsafari * 1.0

A lot goes on - but nothing happens...

Die Idee den Zuschauer mit den Augen des toten Hauptprotagonisten nach dessen Ableben die Handlung weiter verfolgen zu lassen ist eine gute.

Das ganze in Tokio anzusiedeln folgt dem Zeitgeist.

Drogenerfahrungen visuell anschaulich aufzubereiten lässt auch drogenunerfahrene einen Trip nachvollziehbarer machen.

Explizite und nie dagewesene Sexszenen wie Filmaufnahmen im inneren einer Vagina bedienen den Voyeurismus.

Minutenlanges weisses Licht auf der Leinwand lässt den Zuschauer das langsame, anscheinend niemals endende Ableben eines Menschen schmerzlich spüren.

Nur was bleibt?

Selbst im Jahre 2010, lange nach dem Wackelkamerahype, werden ebensolche als Stilmittel eingesetzt um den Zuschauer die Geschichte nicht nur als Konsument zu erleben sondern erfahrbar zu machen. Der mündige Zuschauer kann darauf verzichten. Der Einsatz solcher Technik misslingt zudem dann, wenn der Hauptdarsteller sich zu roboterhaft bewegt. Aufkommende Übelkeit kann eine Nebenwirkung sein und ist in keinem Falle identifikationsstiftend.
Gefühle (positive wie negative) werden durch die Macht der Drogen stark gedämpft. Gaspar Noé versteht dies audiovisuell gekonnt umzusetzen. Die damit verbundene unaufhaltsame Langeweile ermüdet jedoch zusehends. Lediglich die Kindheitserfahrungen der Geschwister, die als einzige den Autounfall mit ihren Eltern überleben, sind eindrücklich und lassen den Zuschauer kurz vor dem Hinabgleiten in die totale Filmstarre aufschrecken. Davor/danach ist jede Gefühlsregung, ja die ganze Handlung an sich, in Watte gepackt. Drögheit, Langsamkeit und Gelangweilt sein befällt die Protagonisten wie den Zuschauer gleichermassen.
Tokio, als eine einzige strassenleere(!) Neonreklame, erscheint sehr modellhaft und lässt daran zweifeln, der Film sei tatsächlich vor Ort gedreht worden.
Weiterhin ist eine im Drogen- und Stripmilieu angesiedelte Geschichte im Jahre 2010 weder spektakulär noch besonders aufregend. Daran ändern auch technische, höchstaufwendige und teure Finessen nichts. Denn daraus wird die Aneinanderreihung pornographischer Szenen, sowie die gesamte Inhaltsleere eines Junkie-/Stripperinnendaseins, nicht interessanter und erst recht nicht zur Kunst.

Das selbstverliebte Aufbauschen und damit verbundene minutenlange Andauern von Szenen, die auf den Punkt gebracht den Verlauf des Films erheblich beschleunigen und deutlich verbessern würden, verlangen nicht nur ein immenses Sitzfleisch, sondern vor allem einen wachen Geist, da die schon zu Anfang des Films aufkommende Langeweile unaufhaltsam ist und nichtendend wollende Szenen, die für den Handlungsverlauf weder maßgeblich noch förderlich sind, den Zuschauer gequält und erschöpft ohne Fastforwardtaste im Kinosessel zurücklassen. Der Film eine echte Enthusiasmusbremse. Überschätzt und selbstverliebt. Langweilig und ohne Nährwert - selbst für Junkies und Stripperinnen. Selbstzweckkino in Reinform. Überflüssig. Lässt Herrn Noé aber im Gespräch bleiben.

Fazit: A lot goes on -- but nothing happens.

MarxBrother81 * 5.0

Arte schreit SCHEISSE

Gut: Gaspar Noe! Toller Typ, individuell, Hardcoredrama, zynische Filmkunst, geil!
Haben wir alle verstanden!

Doch warum quält der Meister mich mit solchem Müll?
Für einen Kurzfilm in Form von 30 Minuten hätte das Ganze noch einen anderen Touch gekriegt und eventuell Sinn ergeben, so nervt die Geschichte um einen Drogentypen, der in einem Nachtclub niedergestreckt wird, schnell.

Die Kamerfahrten kann man nur mit Drogen geniessen (wie bei Roger Cormans The Trip)!
Die Geschichte die hier ins Unermessliche ausgedehnt wird schneidet meinen Geduldsfaden entzwei!

Wenig Dialoge, viel Geflackere - das mögen vielleicht einige als Klassiker abtun ist aber genauso dämlich wie Dieter Bohlen und RTL!
Provokation ja - aber dann verschwende nicht meine Zeit mit deinen Ausgeburten ohne deinen göttlichen Verstand, Noe!

51 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Enter the Void
  • Score [BETA]: 73
  • f3a.net: 7.1/10 51
  • IMDb: 7.5/10
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-29 07:19

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