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Mindf*ck
von darkdackel

Sicher, FEED ist kein cineastisches Meisterwerk und Regisseur Brett Leonard besaß weder Budget noch Akribität etablierter Hollywood-Regisseure.
Das sieht man diesem Film der "C-Klasse" (ich meine das hier aber ausnahmsweise mal NICHT ausschließlich abwertend!), vor allem im ersten Drittel, auch an.

Richtig zu Wünschen läßt z.B. die -wahrscheinlich vom "Kannibalen von Rothenburg" inspirierte- Polizeieinsatz-Szene am Anfang des Films, die ja in Hamburg (!) spielen soll. Hier hat man ein Holz(!)-Haus mit ebenfalls hölzerner Veranda(!), eingerichtet im sog. "Kolonialstil" genommen: Etwas typisch "Undeutscheres" wäre wohl nicht mehr gegangen! Das zeigt wieviel die Macher dieses Films von Häusern in der Gegend um Hamburg wissen...
Auch Fehler, wie z.B. der schwarze Van der Polizisten in dieser Szene MIT RECHTSLENKUNG(!) tragen nicht zu einem verbesserten Qualitätseindruck bei.
Übrigens: Hättet ihr’ s gewusst: Die im Film unter anderem an Carters Mercedes verwendeten rot-blau-weißen Kennzeichen sind KEINE aus OHIO - es sind die ähnlichen, aber schmaleren australischen.

Die Sexszenen von Protagonist Jackson mit seiner Freundin hätten wegen mir auch nicht sein müßen: Sie wirken aufgesetzt und wie in einem billigen Softsex-Streifen; auch hier verschwimmen wieder die Grenzen zwischen B- und C-Picture.

Was den Film in meiner Bewertung allerdings rausreißt, ist nicht zuletzt der Mut ein wirklich bizarres - und krankes Thema zu verarbeiten (so weit ich weiß, der einzige Kinofilm darüber...) - und das Macht ihn selbst zu einem Stück UNDERGROUND!

Läßt man sich also -besonders zum Ende hin- auf FEEDER und seine Thematik ein, entsteht ein echter MINDFUCK - und selbst "Hostel gestärkte", hartgesottenen Menschen, die meinen schon alle Abgründe und Bizarrheiten der menschlichen Seele gesehen zu haben, wird es irgendwie anders...
Kein Gute-Laune-Film - eher ein Trip!
Das in dieser Form unerwartete Ende und die geistige Umnachtung des Protagonisten geben dem Film übrigens zusätzlich Ecken und Kanten.

Mein Fazit: Einer der wenigen Australischen Filme (von solchen wie z.B. MAD MAX einmal abgesehen), die ich persönlich mag - und deshalb komme ich alles in allem auch zu einer eher POSITIVEN Wertung.

Auf jeden Fall ein Film, der im Gedächtnis bleibt!

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  • f3a.net: 5.6/10 35
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-26 06:42

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