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Brot statt Böller
von Dr_Schaedel

Ich entschuldige mich schon mal, wenn einiges aus vorangegangenen Reviews hier nochmals wiederholt wird. Aber manchmal geht Zuschauern desselben Films eben auch dasselbe durch den Kopf. Kein Grund, keinen eigenen Review zu schreiben. Also, los geht’s:

Eine durchaus kreative, wenn auch nicht allzu spritzige Leistungsschau des abseitigen Kurzfilms dieses Jahr: Grusel, Drama, Blut, Liebe, Thrill und Skurriles, alles dabei. Anzumerken ist, dass, - soweit ich mich entsinnen kann, erstmalig - kein animierter Kurzfilm dabei war. Aber vielleicht wurde einfach nichts Brauchbares eingereicht, dann muss man auch nicht auf Teufel komm raus einen ins Programm nehmen. Bei ein bis zwei Filmen hatte ich eh das Gefühl, sie fanden den Weg in die Rolle nur, weil nichts Besseres da war. In der Ansage wurde ja die Flut an Schrott-Shorts erwähnt, die neuerdings dank immer preiswerterer Möglichkeiten der Content-Generierung eingereicht wird.

Dafür gab es aber auch nur wenige WTF?-Momente, wie ich sie gerade in diesem Slot immer wieder in der Vergangenheit erleben durfte/musste. Gut? Schlecht? Irgendwo fehlt es einem ein bisschen.

Die Einzelwertungen:

IT’S NOT CUSTARD
Surreales Märchen mit „Igitt“-Faktor, aber zum Ende höchst befriedigend.
7/10

LENDEMAINS FUNÈBRES (Funeral Days)
Der gespielte Witz, gerade noch unterhaltsam dank gehörig überzeichneter Charaktere, aber wenn sogar ich mal die Pointe ahne … Der schwächste Beitrag in diesem Block.
2.5/10

MONTANA, GA
Fängt erstmal flott und vielversprechend an aber dann, nach 5 Minuten: Zack! Aus. Lauter Fäden ausgeworfen und keinen wieder eingeholt. Ging da das Geld aus? Ist der Drehbuchautor überraschend verstorben? Man wird es nicht erfahren. Schade, hätte gut werden können, daher noch ein paar Punkte für das, was da war.
4/10

HER BODY
Naja, ein Action-Thriller im Kurzformat, aber so richtig gepackt hat er mich nicht.
5.5/10

MÉLOPÉE (Plainsong)
Stark. Toll gespielte und fotografierte Mischung aus Teenager-Drama und Märchen, mit Anleihen bei H.P. Lovecraft und der griechischen Mythologie. Mein heimlicher Favorit.
8.5/10

EL CUENTO (Bedtime Story)
Effektvoller, atmosphärischer kleiner Grusler. Was soll man sagen? Passt.
7.5/10

MOMSTER
Amanda Plummer hätte ich nicht wiedererkannt! Leider vermag auch sie es nicht, diesem wirren Mix aus Kammerspiel und Gangsterballade Sinn und Tiefe zu geben. Sieht aus wie Hollywood, ist aber – was anderes. Ratlos: Ich.
5/10

RIGHT PLACE, WRONG TIM
Eine kafkaeske äh, Mediensatire? Eine Hommage an Sitcoms und die Laff-Box? Oder das Gegenteil? Es ist schwer zu sagen, ob der Film eine Aussage hat oder einfach nur ein aberwitziger (aber witziger) Albtraum eines Fernsehschaffenden ist. Rasant und unterhaltsam war er allemal.
7.5/10

THE DEATH OF DON QUIXOTE
Eigentlich kein FFF-Beitrag, eher ein Mini-Drama in Schwarzweiß. Würde sich in einem Episodenfilm ganz gut machen, wirkte hier aber reichlich deplatziert. War auch hier der Grund, dass nichts Besseres am Start war und das Programm voll werden musste? Wohlgemerkt: Schlecht fand ich ihn nicht, nur reichlich unspektakulär. Man will ja das Popcorn nicht umsonst gekauft haben.
6/10

A PURGATORY STORY
Sieht zunächst nach einem banalen Slapstick-Filmchen aus, entwickelt sich dann aber zu einer wirklich schönen, gefühlvollen Geschichte, die einen – bei Kurzfilmen nicht oft der Fall – richtig hineinzieht. Gleichwohl kommt der Humor nicht zu kurz. Merke: Eine Séance ist nichts anderes als Telekommunikation mit dem Jenseits. Und: Am anderen Ende sitzt immer auch nur ein Mensch.
9/10

war im Cinema, München

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  • Score [BETA]: 62
  • f3a.net: 6.2/10 20
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© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-27 03:12

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