Kurz und schmerzvoll
von D.S.
Wie (fast) immer eine relativ gelungene Kurzfilmrolle, bei der kein Beitrag deutlich negativ aus dem Rahmen fällt. Ich hatte den Eindruck, dass die Genrevielfalt diesmal etwas größer ist als in vergangenen Jahren, aber vielleicht täuscht mich da auch nur meine Erinnerung.
Was mir ansonsten auffiel, nicht zum ersten Mal: Vielen der Beiträge fehlt eine konsequent ausgespielte Pointe, oft verläuft sich die jeweilige Story zum Ende hin etwas. Allerdings ist das ein Problem, das den allermeisten Kurzfilmen gleich welcher Couleur eigen ist.
Insgesamt vergebe ich 6,5 von 10 Punkten, hier im Einzelnen – in der Reihenfolge, in der die Filme in Frankfurt liefen, soweit ich mich erinnere:
SHINY NEW WORLD
Mein persönlicher Favorit kam gleich am Anfang der Rolle: Ein Pseudo-Schulungsvideo für frisch eingestellte „Cleaner“, die Schauplätze von Blutbädern übernatürlicher Provenienz wieder für die alltägliche Nutzung herrichten. In der Tradition von Lehrfilmen wie STAPLERFAHRER KLAUS oder auch THE BLACK BEAR (aus dem Kurzfilmprogramm 2016); zum Schreien komisch und dabei auch noch mehrfach wirklich überraschend. Hoffe auf den angekündigten Langfilm. 7,5/10
KOREATOWN GHOST STORY
Eine junge Frau besucht eine Freundin ihrer verstorbenen Eltern, die sehr eigenwillige Pläne für deren Zukunft hat – und diese per Akupunktur durchsetzen will. Gute Kamera, nette SFX, storyseitig bisschen dürr: 6,5/10
SURVIVERS
Die Apokalypse ist gekommen, nur drei Cleverles in angemessener Schutzleidung haben überlebt. Im geparkten Auto diskutieren sie, ob man die Helme schon wieder absetzen kann oder die Luft noch zu verseucht ist. Immerhin steht die Zukunft der Menschheit auf dem Spiel … Knackig, kurz und dämlich lustig: 6/10
MAY THE WORLD NOT CARRY YOU
Kunstvoll, aber etwas deplatziert: ein tragisches Lied über Liebe und Verlust, visualisiert durch ineinanderfließende Wasserfarbenzeichnungen. 5/10
BUBBLE
Ein Mann frisst mit Heißhunger tonnenweise Blätter, was ihn zu einem anderen werden lässt – was wiederum Heißhunger in seiner Freundin weckt. Hat mich leider überhaupt nicht abgeholt. 3,5/10
ARIA
Alexa heißt hier Aria und steuert das Smart Home eines jungen Pärchens. Aber die Technologie hat ihren eigenen Kopf. Oder sind es sogar mehrere? Keine ganz taufrische Idee, am Ende zu sehr fokussiert auf Jump-Scares, trotzdem ganz lustig. 6/10
HEART OF GOLD
Handwerklich hochklassige Claymation-Stop-Motion, die eine allerdings sehr platt moralische Geschichte über den Wert von Wohlstand vs. den von Liebe erzählt. Toll anzusehen, inhaltlich eher gähnenswert verkitscht. 5/10
NIGHT OF THE LIVING DICKS
Carpenters THEY LIVE im #MeToo-Ambiente: Wer eine spezielle Brille aufsetzt, erkennt, was hinter vielen Männern und ihrem Macho-Verhalten wirklich steckt. Dickpics will never be the same! Plump, aber lustig, wenn auch vielleicht ein bisschen zu lang: 6,5/10
THE TENANT
Klassische Geistergeschichte, sehr hochwertig inszeniert. Macht fast alles richtig, nur das Finale bzw. die Auflösung lässt dann, abgesehen von einem billigen Jump-Scare, alles vermissen. Schade, ließ sich richtig gut an. 6/10
MR. JAMES IS DEAD
Unglaublich gutaussehende Bond-Hommage, die einen aber auch unglaublich sauer machen kann: Dieses Ding hat ganz offensichtlich richtig viel Geld gekostet, ist aber in Story, Dialogen und den zentralen Darstellerleistungen derart pubertär, dass es einfach „Rich Kid durfte auch mal einen Film machen, wir haben’s ja!“ schreit. 3/10
Was mir ansonsten auffiel, nicht zum ersten Mal: Vielen der Beiträge fehlt eine konsequent ausgespielte Pointe, oft verläuft sich die jeweilige Story zum Ende hin etwas. Allerdings ist das ein Problem, das den allermeisten Kurzfilmen gleich welcher Couleur eigen ist.
Insgesamt vergebe ich 6,5 von 10 Punkten, hier im Einzelnen – in der Reihenfolge, in der die Filme in Frankfurt liefen, soweit ich mich erinnere:
SHINY NEW WORLD
Mein persönlicher Favorit kam gleich am Anfang der Rolle: Ein Pseudo-Schulungsvideo für frisch eingestellte „Cleaner“, die Schauplätze von Blutbädern übernatürlicher Provenienz wieder für die alltägliche Nutzung herrichten. In der Tradition von Lehrfilmen wie STAPLERFAHRER KLAUS oder auch THE BLACK BEAR (aus dem Kurzfilmprogramm 2016); zum Schreien komisch und dabei auch noch mehrfach wirklich überraschend. Hoffe auf den angekündigten Langfilm. 7,5/10
KOREATOWN GHOST STORY
Eine junge Frau besucht eine Freundin ihrer verstorbenen Eltern, die sehr eigenwillige Pläne für deren Zukunft hat – und diese per Akupunktur durchsetzen will. Gute Kamera, nette SFX, storyseitig bisschen dürr: 6,5/10
SURVIVERS
Die Apokalypse ist gekommen, nur drei Cleverles in angemessener Schutzleidung haben überlebt. Im geparkten Auto diskutieren sie, ob man die Helme schon wieder absetzen kann oder die Luft noch zu verseucht ist. Immerhin steht die Zukunft der Menschheit auf dem Spiel … Knackig, kurz und dämlich lustig: 6/10
MAY THE WORLD NOT CARRY YOU
Kunstvoll, aber etwas deplatziert: ein tragisches Lied über Liebe und Verlust, visualisiert durch ineinanderfließende Wasserfarbenzeichnungen. 5/10
BUBBLE
Ein Mann frisst mit Heißhunger tonnenweise Blätter, was ihn zu einem anderen werden lässt – was wiederum Heißhunger in seiner Freundin weckt. Hat mich leider überhaupt nicht abgeholt. 3,5/10
ARIA
Alexa heißt hier Aria und steuert das Smart Home eines jungen Pärchens. Aber die Technologie hat ihren eigenen Kopf. Oder sind es sogar mehrere? Keine ganz taufrische Idee, am Ende zu sehr fokussiert auf Jump-Scares, trotzdem ganz lustig. 6/10
HEART OF GOLD
Handwerklich hochklassige Claymation-Stop-Motion, die eine allerdings sehr platt moralische Geschichte über den Wert von Wohlstand vs. den von Liebe erzählt. Toll anzusehen, inhaltlich eher gähnenswert verkitscht. 5/10
NIGHT OF THE LIVING DICKS
Carpenters THEY LIVE im #MeToo-Ambiente: Wer eine spezielle Brille aufsetzt, erkennt, was hinter vielen Männern und ihrem Macho-Verhalten wirklich steckt. Dickpics will never be the same! Plump, aber lustig, wenn auch vielleicht ein bisschen zu lang: 6,5/10
THE TENANT
Klassische Geistergeschichte, sehr hochwertig inszeniert. Macht fast alles richtig, nur das Finale bzw. die Auflösung lässt dann, abgesehen von einem billigen Jump-Scare, alles vermissen. Schade, ließ sich richtig gut an. 6/10
MR. JAMES IS DEAD
Unglaublich gutaussehende Bond-Hommage, die einen aber auch unglaublich sauer machen kann: Dieses Ding hat ganz offensichtlich richtig viel Geld gekostet, ist aber in Story, Dialogen und den zentralen Darstellerleistungen derart pubertär, dass es einfach „Rich Kid durfte auch mal einen Film machen, wir haben’s ja!“ schreit. 3/10
war im Harmonie, Frankfurt
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