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Review Happy Birthday

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Ich mochte die Titeleinblendung
von Janina Himmen

Ich bin ein wenig voreingenommen, wenn ein Film damit beginnt, dass ein extrovertierter Spaßvogel seinen besten Kumpel zu einem Partywochenende überredet, woraufhin eine Zusammenstellung von schnellen Schnitten, Musik, Drogen und willigen Frauen folgt. Ich kann es einfach nicht mehr sehen! Aber gut... ich habe ihm eine Chance gegeben. In HAPPY BIRTHDAY verbringen wir eine gefühlte Ewigkeit damit, zwei Superkumpels dabei zuzusehen, wie sie nach Mexiko reisen und sich dort ins Nachtleben stürzen. Irgendetwas daran fand der Regisseur wohl faszinierend. Dann werden die beiden selbstverständlich entführt und befinden sich auf einmal in Todesgefahr. Wie das so ist, wenn man in Horrorfilmen die Sau rauslässt. Der Kater endet oft blutig.

Aber wirklich blutig geht es hier eigentlich gar nicht zur Sache. Und auch ansonsten hält sich der Horror ziemlich zurück. Der Humor aber leider auch. Man merkt zwar, dass der Regisseur einige cool verschrobene Charaktere mit kultigen Monologen einbauen wollte, aber es reicht nur zu armseligen Tarantino Kopien ohne Stil. Gelacht habe ich nicht wirklich, höchstens ein paar höfliche Grinser waren drin. Und der Gastauftritt von Steven Tyler... nun, er stört nicht, aber er gibt dem Film auch überhaupt nichts dazu. Abgesehen vom berühmten Namen auf dem Plakat natürlich.

Die Charaktere sind nicht unsympathisch, werden mir aber wohl kaum im Gedächtnis bleiben. Nach einer Weile Gefangenschaft kommt dann das Ende, und hier scheiden sich wahrscheinlich die Geister. Entweder man freut sich über die unerwartete Abwechslung oder man wünscht sich eine möglichst stabile Wand herbei, um den eigenen Kopf rhythmisch dagegen zu schlagen. Ich wollte die Wand.
***SPOILER***
Dabei liebe ich Twists eigentlich und bin für vieles offen, aber das war dermaßen plump... und dann auch noch mit dem doppelten Twist! Alles nur ein Streich... und dann war die Auflösung auch nur ein Streich... haha. Richtig innovativ ist das seit "The Game" eh nicht mehr, aber man hätte durchaus etwas daraus machen können, wenn der Film davor besser gewesen wäre. Man kann doch nicht einen langweiligen Film drehen, und ihn dann durch die letzten Minuten rechtfertigen. So funktioniert das nicht! Der Rest muss schon für sich eine gewisse Spannung aufbauen. Dazu kommt, dass das alles rückblickend wenig Sinn ergibt. Da versetzt ein Freund den anderen in Todesangst... setzt ihn unter Drogen... lässt von einer Schauspielerin mit einer geladenen Waffe auf ein Huhn schießen, das auf ihm sitzt (Tiersnuff, yay)... und war die Vergewaltigung jetzt echt oder nicht?

Bei Filmen, die mich packen können, denke ich nicht so sehr über die Logik nach. Aber wenn beides nicht passt, wird es kritisch. Schade um die guten Ansätze... der Film hatte zum Beispiel eine echt hübsche Titeleinblendung zu bieten. Danach ging es bergab.

Erstveröffentlichung

guckte im Cinestar, Frankfurt

37 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Happy Birthday
  • Score [BETA]: 47
  • f3a.net: 4.7/10 37
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-25 10:12

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