Reviewer
D.S. * 7.0
Hm, schwierig zu bewerten. Einerseits sehr sehr gut, vor allem, weil mit fantastisch agierenden Schauspielern besetzt. Vor allem Harry war phänomenal. Auch die Inszenierung war erstklassig. Andererseits kam das hier alles SO real rüber ... daß es manchmal nicht unbedingt spannend war, mitunter sogar etwas zäh, weil so vieles einfach alltäglich war. Sicher, für die Story war das genau das richtige, aber machte einfach nicht immer Spaß. Insgesamt aber doch überzeugend; wie gesagt, vor allem die Schauspieler waren klasse. Und die Eröffnungssequenz vermittelt erstklassig, warum es vielleicht doch keine soooo gute Idee ist, Kinder auf die Welt zu setzen ;-)
70%
70%
glotzte im Royal Palast, Berlin
kinokoller * 7.0
Der hilfsbereite Mr. Harry
Der überforderte Häuslebauer Michel steht zwischen Gattin, Kindern und Eltern und ist ein dementsprechendes Nervenbündel - möchte er es doch jedem recht machen. Da taucht der alte Schulfreund und stinkreiche Erbe Harry auf, erkennt die problematische Situation und versucht zu intervenieren.
Doch entpuppt sich der stets freundliche Harry als psychotischer Wächter familiärer Harmonie, dem jedes Mittel recht ist, um den ahnungslosen Michel zu seinem Glück zu zwingen - nämlich dessen vergessen geglaubte literarische Fähigkeiten auf dubiose Art und Weise wieder zu Tage zu fördern.
Gut beobachtet und eingefangen in trügerischen Bildern liefert Dominik "Lemming" Moll einen anfangs humorvollen und später spannenden Film über die Abgründe von familiären Zwängen und Verdrängung der eigenen Bedürfnisse. Daß die Ausgangssituation sowie einige Verhaltensweisen der Charaktere dabei nicht immer besonders glaubwürdig erscheinen, fällt summa summarum nicht weiter ins Gewicht.
Laurent Lucas als Michel macht lediglich das, was seine Figuren immer machen: ein doofes Gesicht. Eine tolle Performance legt dafür Sergi Lopez hin. Daß er für die Rolle des Harry im Jahr 2000 den Europäischen Filmpreis erhielt, ist absolut gerechtfertigt. Was rohe Eier und fliegende Gibbons dann noch mit der Geschichte zu tun haben? Selber anschauen.
Doch entpuppt sich der stets freundliche Harry als psychotischer Wächter familiärer Harmonie, dem jedes Mittel recht ist, um den ahnungslosen Michel zu seinem Glück zu zwingen - nämlich dessen vergessen geglaubte literarische Fähigkeiten auf dubiose Art und Weise wieder zu Tage zu fördern.
Gut beobachtet und eingefangen in trügerischen Bildern liefert Dominik "Lemming" Moll einen anfangs humorvollen und später spannenden Film über die Abgründe von familiären Zwängen und Verdrängung der eigenen Bedürfnisse. Daß die Ausgangssituation sowie einige Verhaltensweisen der Charaktere dabei nicht immer besonders glaubwürdig erscheinen, fällt summa summarum nicht weiter ins Gewicht.
Laurent Lucas als Michel macht lediglich das, was seine Figuren immer machen: ein doofes Gesicht. Eine tolle Performance legt dafür Sergi Lopez hin. Daß er für die Rolle des Harry im Jahr 2000 den Europäischen Filmpreis erhielt, ist absolut gerechtfertigt. Was rohe Eier und fliegende Gibbons dann noch mit der Geschichte zu tun haben? Selber anschauen.
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