s Here Alone (2016) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Here Alone

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Reviewer

Fex * 3.0

Warten auf die Zombies

Der Trailer lässt leider einen ganz anderen Film vermuten. Man sieht darin bereits fast alle Action- und Zombieszenen. Im Film dauert es geschlagene 70 (!) Minuten, bis der erste Zombie auftaucht - und das auch nur in einer Rückblende. Nach weiteren 10 Minuten der nächste! Wer allerdings einer Frau im Wald beim Camping zusehen will und minutiös die Probleme der Selbstversorgung im Wald miterleben will, ist hier richtig. Das ist zwar zugegebenermaßen gut gefilmt und in Szene gesetzt, riecht aber nach Etikettenschwindel im Hinblick darauf, wie der Film vermarktet wird. In Wahrheit ist leider der Titel Programm. Deshalb bleibt hauptsächlich nur gepflegte Langeweile.

saß im Cinestar, Berlin

Lovecraft * 3.5

Waldweben

Auch Kammerspiele können packend, intensiv, mitreißend sein. Dieses ist es leider nicht.

Die USA nach der Zombie- oder genauer: Viren-Apokalypse. Wieder mal. Drei Menschen allein im Wald. Gespräche. Uninteressante Rückblenden. Baden im See. Cracker mit Oliven. Mehr Gespräche. Regen. Nahrungsbeschaffung. Eifersucht. Zombies (für gefühlte dreißig Sekunden). ***SPOILER***Zwei Menschen allein im Wald.

That’s all folks.

war im Cinestar, Berlin

boneless * 9.0

Survivalist 2.0

Es blutet mir schon ein wenig das Filmherz, wenn ich sehe, wie hart Here Alone hier durch den Bewertungskakao gezogen wird. Da muss ich doch mal eine stille Lanze brechen, denn Here Alone war mein persönliches Highlight des diesjährigen FFF. Und das als - im weitesten Sinne - Zombiefilm!

Ja, ich hätte nicht damit gerechnet, dass ein Streifen dieser Gattung bei mir tatsächlich mal derartig einschlagen könnte, aber Here Alone hat es geschafft. Wer The Survivalist kennt (und liebt), weiß in welche Richtung auch Here Alone geht. Ein postapokalyptisches Drama, das in ruhigen Bildern die Story einer Frau erzählt, welche allein im Wald lebt und um ihr Überleben kämpft. Zombies spielen in Here Alone zum Glück nur eine stark untergeordnete Rolle, der Fokus liegt klar auf Ann und ihrer Geschichte. Regisseur Rod Blackhurst springt dabei regelmäßig in die Vergangenheit und so fügen sich die einzelnen Bilder immer weiter zu einem großen Ganzen zusammen, welches in seiner Kargheit sprachlos macht und mit nackten Emotionen dem Zuschauer die Kehle zuschnürt. Am Ende bleibt die Leere und eine minimalistische Geste, die mir Gänsehaut brachte.

Man braucht schon die richtige Stimmung für diesen Film, wer Action erwartet, ist bei Here Alone ganz klar falsch. Wenn man es allerdings schafft, sich auf das minimalistische Setting einzulassen, dann schabt Here Alone mehr am Gemüt, als einem lieb sein kann. Kleines, großes Kino.

guckte im Cinestar, Berlin

Janina Himmen * 5.0

Überlebenstipps für die Zombieapokalypse

Es gibt ja im Grunde zwei Arten von Zombiefilmen: Die, in denen das Heilmittel gesucht wird, es also eine bedeutsame Aufgabe zu erledigen gilt, die über die Zukunft der gesamten Menschheit entscheidet. Und die, in denen man einfach nur eine private Momentaufnahme der Zombieapokalypse sieht, bei der es in erster Linie um das (Über)leben der Protagonisten geht.

HERE ALONE gehört zur zweiten Art. Wer eine weltbewegende Story erwartet, wird also wahrscheinlich enttäuscht sein. Hier geht es schlicht und ergreifend um den Survival-Alltag im Wald, lange nachdem die ersten Zombies aufgetaucht sind. Und auch auf blutige Action sollte man lieber nicht aus sein. Zombies bekommt man nämlich lange gar nicht zu Gesicht.

Ich kann deshalb gut verstehen, dass der Film Geschmackssache ist. Die einen werden ihn furchtbar langweilig finden, die anderen schätzen aber wahrscheinlich seine fast dokumentarisch anmutende Sichtweise. Die zieht in ihren Bann. Wie bereitet man sich eigentlich am geschicktesten auf eine Plünderung vor, ohne sich zu sehr in Gefahr zu begeben? Gleichzeitig erfahren wir in Rückblenden auch mehr über die Vergangenheit der Frau, um die es hauptsächlich geht.

Würde ich mir den Film noch einmal ansehen? Wahrscheinlich nicht... weil er zwar gut gemacht ist, aber für meinen Geschmack doch eine Spur zu "realistisch". Aber ihn einmal gesehen zu haben, habe ich nicht bereut. Und für Freunde ruhigerer Zombiestreifen ist er eine Sichtung wert. Denkt euch vielleicht THE BATTERY ohne den Comedy-Anteil und dafür mit einem Schuss EXTINCTION (um mich mal an ein paar FFF-Vergleichen aus den letzten Jahren zu versuchen).

Erstveröffentlichung

goutierte im Cinestar, Frankfurt

Leimbacher-Mario * 5.5

Im Wald hört dich niemand gähnen

Minimalistische Endzeitfilme genießen momentan eine kleine Renaissance, nicht erst seit dem sehr grünen "The Survivalist" oder dem gelungen autolastigen "The Battery". "Here Alone" schlägt mit seiner Frau-allein-im-Wald+Zombies-Thematik in dieselbe Kerbe & wird ähnlich spalten. Bei Kritikern & elitäreren Festivals wird er mit Preisen überhäuft, beim Mainstream oder gar Genrepublikum wird er eher für müde Augen & Enttäuschung sorgen. Da man ähnliche Szenerien in letzter Zeit schon so oft & auch besser gesehen hat, stelle ich mich hier eher auf die kritische Seite & fand das Wald-, Wiesen- & Zombiedrama leider höhepunktarm & lahm. Technisch, schauspielerisch, emotional & atmosphärisch kein schlechter Film, wenn man jedoch nicht genug oder gar keine emotionale Bindung zu den einsamen Waldcampern findet, verliert man schnell Lust & Interesse. Und vergisst diese emotionale Ich-AG.

Die wenigen Szenen, in denen Gefahr durch Zombies aufkam, funktionierten gut. Doch erstens gab es davon viel zu wenig & zweitens werden diese dann nicht so gut zu Ende gespielt oder langgezogen, dass man den dialoglastigen Tagesablauf bzw. gestreckten Rest ohne Weiteres verzeiht. Die Hauptdarstellerin spielt wirklich gefühlvoll & wenn ein Baby im Spiel ist, kommt man nicht drum herum, zumindest etwas betroffen zu sein. Außerdem wirkt das Szenario zwar langweilig, aber auch erschreckend realistisch & so ereignisarm, wie es in echt halt sein könnte nach einem Outbreak. Ob man dafür aber wirklich 100 Minuten opfern oder gar ins Kino gehen muss?

Öde oder mitreissend? Stinklangweilig oder grausam realistisch? Zu langsam oder berauschend entschleunigt? Fragen, die jeder für sich beantworten muss. Wer jedoch schon die genannten meditativen Filme mochte, der kommt bei diesem Kritikerliebling vielleicht auf seine Kosten. Mir war das alles ein bisschen zu wenig, richtig Langeweile kam bei mir jedoch zum Glück nicht auf. Die Erwartungen waren vielleicht einfach zu hoch gehängt. Beim typischen Fantasy-Filmfest-Publikum fiel er größtenteils durch.

Fazit: zähes Zombie-Drama, das leider seinen emotionalen Ansatz nicht mit spannenden Szenen oder allgemein Höhepunkten füttert. So eher eine Geduldsprobe.

war im Residenz, Köln

D.S. * 6.0

Deprimierendes Zombie-Drama

Man kann manchmal fast den Eindruck gewinnen, der FFF-Gänger sei nur auf Spektakel gepolt. Ruhige Filme haben jedenfalls wirklich einen schweren Stand – was natürlich auch kein Wunder ist, schließlich hat die eigene Aufmerksamkeit inmitten des Dauerfilmfeuerwerks Grenzen. Da muss von einem Film schon etwas irgendwie Besonderes geboten werden, um herauszustechen.

Etwas Besonderes hat HERE ALONE im eigentlichen Sinne nicht – es handelt sich vielmehr um eine Alltagsbeobachtung aus der Zeit nach der Zombie- bzw. Viren-Apokalypse. Also aus einer Zeit, in der es keinen Alltag mehr gibt. Eine ruhig gefilmte Beobachtung einer einsamen Überlebenden, die sich die nötige Muße nimmt, um uns die Figur wirklich näherzubringen, die kaum über genretypische Handlungshöhepunkte verfügt, die statt der Horror- und Action- die dramatische, persönliche Seite des Themas in den Fokus rückt. Und damit hat der Film dann eben doch etwas ganz Besonderes. Denn so authentisch hat sich ein Blick in die zombieverseuchte Lebenswelt ganz normaler Durchschnittsmenschen selten angefühlt: Man kann sich äußerst gut in ihre Versuche, mit der Situation klarzukommen, hineinversetzen und ertappt sich häufiger bei der Überlegung, wie man sich selbst wohl gerade an ihrer Stelle verhalten würde.

Wie gesagt, actionreich ist das Ganze wirklich nicht – die überall lauernde Bedrohung ist jedoch jederzeit spürbar, die Anspannung hoch, die Atmosphäre vor allem bei den Ausflügen zur Nahrungsbeschaffung aus der Sicherheit des einsamen Waldes in ehemals belebtes Gebiet intensiv. Als Kammerspiel im Stile von THE SURVIVALIST kann man HERE ALONE dabei nur bedingt bezeichnen – die erwähnten Ausflüge und regelmäßige Rückblenden eröffnen eine deutlich größere Welt. Vor allem aber entwickelt sich Stück für Stück ein wirklich nahegehendes Drama vor unseren Augen. Sowohl, was die Hintergrundgeschichte unserer Hauptfigur angeht als auch was das betrifft, das aus ihrer Begegnung mit zwei weiteren Überlebenden entsteht. Vielleicht einer der deprimierendsten Zombiefilme aller Zeiten.

Insgesamt ist der Film deshalb eine echte Empfehlung für Zuschauer mit Interesse an ernsthaften, schmerzhaften, sich weder in Figurenzeichnung noch Handlungsentwicklung dumm anfühlenden Dramen. Und nebenbei auch für alle, die schon immer mal sehen wollten, wie ein Zombie ein Eichhörnchen frisst. Gute 6 Punkte. Für mehr haben mir dann heute doch auch selbst die nötige Geduld und Aufmerksamkeit gefehlt.

saß im Cinestar, Frankfurt

Alexander * 7.0

Denke daran, daß der Mensch des Menschen Feind ist

"Ich beneide sie alle,
die vergessen können,
die sich beruhigt schlafen legen
und keine Träume haben"

Günter Eich

Okay. Niemand hat hier einen blutdürstigen Zombie-Slasher erwartet. Wer es doch tat, wurde wahrscheinlich bitter enttäuscht.

Mir haben die langen, ruhigen Kameraeinstellungen von endlosen Wäldern und die stillen Szenen gefallen, vermochten sie doch eine Atmosphäre der absoluten Einsamkeit zu erzeugen, hinter der sich trotz all der ruhigen, schönen Bilder in jeder Sekunde dieses Films das Böse vermuten ließ, das trotz der relativ langen aber guten Einleitung in diese düstere Geschichte dann doch irgendwann zwangsläufig hervorbrechen wird.

Dass die Probleme in dieser ruhig erzählten Geschichte für unsere Protagonistin nicht in Form der irgendwo da draussen umherwandernden Zombies auf die Bühne treten würden, war eigentlich klar. Und ehrlich gesagt waren mir die in der ersten Hälfte des Films gezeigten Bilder fast auch schon zu idyllisch, als das sie über die gesamte Spielzeit zu überzeugen gewusst hätten.

„Here Alone“ erinnert sehr stark an den im letzten Jahr gezeigten und ähnlich strukturierten „The Survivalist“ und gewinnt einmal mehr seine Spannung einer düsteren Endzeit-Zombie-Apokalypse durch die Reibungen der wenigen sich skeptisch beschnuppernden Überlebenden, als das der Film mit plakativ zur Schau gestelltem Zombie-Horror gruseln müsste.

Die immer gegenwärtige Gefahr der Untoten ist zwar auch ohne deren zur Schau getragenen, blutigen Mär immer zu spüren, der Film legt sein Gewicht aber mehr auf das Drama und die Verzweiflung derer, die verdammt sind in dieser toten Welt weiter überleben zu wollen.

Diese Suspense wird in Rückblenden allmählich auf die Spitze getrieben und haut uns zum Ende des Films die Faust in die Magengrube.

Ein sehr eindringliches, ruhiges und zum Ende hin wirklich trauriges Schauerstück.

guckte im Cinestar, Frankfurt

ArthurA * 4.0

Hätte als Kurzfilm funktioniert

Zombies spielen in Here Alone eine nebensächliche Rolle, auch wenn die Seuche dennoch die Dramatik der ganzen Geschichte bestimmt. Vielmehr geht es hier um zwischenmenschliche Konflikte und schwierige Entscheidungen. Das mag an sich durchaus interessant klingen (als Abwechslung zum klassischen Zombie-Splatter ja auch ganz nett), doch in Wahrheit schleppt sich der Film nur vor sich hin und hat einfach nicht genug Geschichte, um seine gesamte Laufzeit auszufüllen. Flashbacks zu Anns Vergangenheit mit ihrer Familie machen gefühlt mindestens ein Drittel der gesamten Laufzeit aus, nur um letztlich zu dem Schluss zu kommen, den jeder Zuschauer schon lange im Voraus erahnt hat. Der Film nimmt sich unnötig viel Zeit, um eine sehr simple Pointe rüberzubringen, anstatt an den Charakteren in der Gegenwart zu arbeiten, die, bis auf Ann, blass und uninteressant bleiben. In seinem behäbigen Erzähltempo erinnert Here Alone an The Survivalist, der bei den Fantasy Filmfest White Nights lief, lässt jedoch dessen Intensität und interessante Charakterbögen vermissen. Lucy Waters’ starke Performance kann auch nur begrenzt dafür entschädigen, dass der Film um sie herum langweilt und ins Leere verläuft. Als knackiger Kurzfilm hätte Here Alone vermutlich gut funktioniert, seine 90-minütige Laufzeit hat er aber nicht verdient.

Erstveröffentlichung

goutierte im Residenz, Köln

Roughale * 7.0

Knusper, knusper, knäuschen, Infizierte in dem Häuschen

Leider hatte man von dem Titel etwas zu wenig in dem Film, denn immer, wenn man sich zur Nahrungsbeschaffung zu den Häusern begab, kam Bewegung in den ansonsten etwas zu ruhigen Film. Das Setting war gut, die Ausgangslage ebenso und auch die Inszenierung an sich (mit all den Rückblicken) war stimmig, nur zog sich das teilweise etwas zu sehr in die Länge, zum Glück kamen weitere Personen dazu und so gab es auch im Lager ein wenig mehr als den recht öden Alltag, der natürlich wichtig war, aber mir etwas zu sehr betont war. Gut gelungen fand ich die Personen, weil man sich gut mit ihnen identifizieren konnte, wodurch der Film effektiv wirken konnte, besonders ***SPOILER***der eigenverschuldete Tod der Tochter ging extrem an die Nieren, aber auch die spannenden Momente wirkten dadurch noch besser.

Schwer zu bewerten, weil der Ausschlag bei den ruhigen Stellen manchmal ziemlich runterging und gen Durchschnitt tendierte, aber bei den bewegenden, oder bewegteren Szenen schlug er ziemlich hoch aus, spontan hab ich die 3 bei der Stimmkarte eingerissen und ich denke, da passen 7 Sterne ganz gut.

saß im Savoy, Hamburg

43 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Here Alone
  • Score [BETA]: 73
  • f3a.net: 5.6/10 43
  • IMDb: 8.9/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-29 01:20

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