Der Strand war super, und sonst ist auch alles bestens: Kein Wort verliert Anna Cooper (Kristin Scott Thomas) über die sieben Tage, die sie nach ihrem Urlaub spurlos verschwunden war. Doch es plagen sie Albträume und Angstattacken. Erst als sich die Chirurgin an die Polizei wendet, erfahren wir, was geschehen ist … Anna wurde verschleppt und in einem Kellerverlies gefangen gehalten – weil sie angeblich das Leben ihres Peinigers ruiniert hat. Er genießt es, sie verängstigt zu sehen und wird sie wohl töten. Als Anna endlich begreift, worauf ihr Entführer anspielt, verweigert sie ihm mit kühlem Kopf und taktischem Geschick die Genugtuung – was den zwischen Hass und Verzweiflung schwankenden Mann zum Äußersten reizt. So grundverschieden die Charaktere sind – eines verbindet sie: Sie sind auf ihre eigene Weise zutiefst einsam. Und so kommt es, wie es kommen muss … es entspinnt sich ein Paradebeispiel für jene posttraumatische Störung, bei der sich Entführungsopfer mit den Tätern identifizieren. Sicher kein Zufall, dass der junge Entführer in IN YOUR HANDS (beeindruckend: Newcomer Pio Marmaï) Yann Ochberg heißt – eben wie Frank Ochberg, jener amerikanische Psychiater, der seinerzeit das „Stockholm-Syndrom“ beschrieb.

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“An intense, claustrophobic thriller, IN YOUR HANDS is an astute and complex examination of the fluid, mutually treacherous relationship between victim and aggressor, captive and jailer. Up-and-comer Marmaï … makes a powerful impression as sparring partner to Scott Thomas, whose formidable status continues to grow as one of the prime assets of (not exclusively, but especially) French cinema. Here she has one of her most demanding roles yet, and she delivers, sensitively and magnificently.”

London FilmFestival