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Review Joshua

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Dieser Review enthält SPOILER!

Kein angenehmer Film
von QuintenQuist

Wieso macht er das?

Ist das jetzt ein Horrorfilm, der uns nur ein gruseliges Kind präsentiert oder behandelt der Film hier auch die Frage ab, inwieweit Erziehung immer ein Glücksspiel ist, bedeutet, dass jede Geste Folgen haben kann, die man erst viel später sieht und nicht erkennt, was dann natürlich nicht so aussehen muss wie bei Joshua.

Joshua bekommt eine Schwester und der Film strukturiert sich am Alter des Neulings, was nahelegt, dass Joshua sich zurückgesetzt fühlt, so dass er sich rächen will, aber wenn der Film Videoaufnahmen zeigt mit der depressiven Mutter, weinend, Joshua auf dem Arm, ahnen wir, dass Joshua nicht eben das Gefühl vermittelt bekommen hat, willkommen zu sein, was die Geburt der Schwester vielleicht als auslösenden Punkt, aber nicht als zentrales Motiv für sein Tun etabliert.

Diesmal scheint aber alles okay zu sein, das Neugeborene ist lieb und ruhig, bis es eines Nachts anfängt zu schreien und gefühlt einen Teil des Films nicht mehr damit aufhört.
Von diesem Punkt an steigert sich langsam der Druck, Mum spielt Hide and Seek mit Joshua und findet nicht nur ihn nicht, sondern plötzlich ist auch die Tochter verschwunden, so dass sie auf einer ständig Lärm aussendenden Baustelle die Etage über ihr sucht und dort letztlich von ihrem Mann ziemlich aufgelöst gefunden wird.

Joshua ist unten am Kinderbett, das Kleine ist auch da, und fragt Mum: Hast Du mich überhaupt gesucht?

"Joshua" ist kein angenehmer Film, er dreht sich um ein Kind, das offensichtlich nicht in der Lage ist, Sympathie oder Mitleid zu empfinden, so dass man ihn erlebt, wie er die Trauer des Vaters um den durch unbekannte Ursache verletzten Hund Wort für Wort nachahmt, als könnte er nur abgucken und schlussendlich wirkt das alles wie eine Versuchsanleitung.
Der Kinderpsychologin malt er ein Bild, welches gradezu perfekt auf Missbrauch hindeutet und ist der zweifel erst gesät...

Am Ende sind die Eltern weg, wo, weiß man nicht genau, die Umzugsleute finden einen Hamster, tot und den Bauch zugenäht, Zeichnungen in Rot mit großen Messern, nicht ganz, was die Psychologin da zu sehen bekommen hat.

"Joshua" ist weit spannender als die meisten Horrorfilme, weil wir einer Bewegung hilflos zusehen, mit dem Kopf schütteln, wenn der Vater auf Josh`s seltsame Worte nicht entsprechend alarmiert reagiert (denn, wenn so ein Kind sagt: "Du musst mich nicht lieben, Dad" sollte einem das schon zu denken geben) und am Ende dieser freundlich lächelnden Fratze die Pest an den Hals wünschen.

Kinder können manipulativ sein und wenn jener Teil wegfällt, jenes emotionale Moment, das Sympathie, Mitleid etc. bedeutet, ist es ein Spiel ohne wirkliche Grenzen, wie es in anderer Form vergangenes Jahr in "Them" zu beschauen war.

Fazit: Ein böser unangenehmer Film.

goutierte im Cinemaxx 3, Hamburg

22 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Joshua
  • Score [BETA]: 56
  • f3a.net: 5.6/10 22
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© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-26 10:04

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