s K-20: Legend of the Mask (2008) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews K-20: Legend of the Mask

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Reviewer

Frank * 8.0

Der Film mit den vielen Gesichtern

K 20 beginnt mit einer abwechslungsreichen Einführung in die Story. Er setzt den Zuschauer dann einer längeren bewegend-rührenden Phase aus. Die ist nicht ganz frei von Sentimentalitäten, initiiert jedoch ohne Kitsch und sehr humorvoll, die Wandlungen im Leben Heikichi Endos. Wir wissen, Helden brauchen Schicksalsschläge. Unser Held wird von Takeshi Kaneshiro verkörpert; das Herz seiner Figur schlägt für den Zirkus.

Die Kreativen haben sich für eine humorvolle Variante der Verfilmung dieses Stoffes entschlossen. Der Humor ist eher von zaghafter Natur, also nicht vom Typus brüllende Lacher.

Die Geschichte wahrlich, hat sehr viel ernsteres Potenzial, denn die Ereignisse finden vor dem Hintergrund einer gespaltenen Zwei Klassen Gesellschaft im Japan der frühen 50er Jahre statt. Einem Japan, an dem der zweite Weltkrieg zwar vorbeigegangen, dem innerer Frieden jedoch auch fremd ist. So dürfen Menschen nur innerhalb der Klassen heiraten - die Trennung des Volkes wird aufrecht erhalten. In diesem Japan treibt K 20 sein Unwesen und klaut den Reichen Dinge von unschätzbarem Wert. Der "Mann mit den 20 Gesichtern" ist im ganzen Land bekannt. Gejagt wird er von dem Detektiv Kogoro Akechi, gespielt von Toru Nakamura, dessen Präsenz jedoch nicht mit der Kaneshiros mithalten kann. Sein schräger Assistent unterstützt ihn dabei.

Arm und reich - Shimako Satos` Literaturverfilmung bewegt sich zwischen tragischer Schwere und schwebe loser Leichtigkeit. Sie schickt (Haupt-) figuren wie Zuschauer auf eine turbulente Gefühlsodyssee, eine Achterbahnfahrt mit Verschnaufpausen. K 20 ist Kino fürs Herz.

Immer unterstützt und lenkt die Musik die Ereignisse. Ihr Einsatz als dramaturgisches Stilmittel ist genial gelungen; mit guter Synchronisation zum Bild. Die Titelmusik summt mir noch lange nach dem Film im Kopf herum; Der ganze klassische Soundtrack mit seinen Trompeten und Streichern macht Spaß. Erinnerungen an die 50er Jahre kommen hoch und zuweilen stellt sich ein nostalgisches Gefühl ein.

K 20 wurde nicht mit starrem Ernst, sondern mit der Leichtigkeit und Beschwingtheit der alten Degen- und Zorro Filme inszeniert. Dann wiederum, erinnert er kurzzeitig an bleischwere Literaturverfilmungen wie "Blood and Bones" mit ihrem theaterhaftem Kulissenfeeling, und wandelt sich abermals in ein kämpferisches Steampunk Szenario; Assoziative Fragmente aus "Sky Captain and the World of Tomorrow" schießen mir durch den Kopf. "Robin Hood" kam mir nicht in den Sinn... Der Film ist jedoch eigen genug, um sich nicht von solchen Vergleichen beherrschen zu lassen, allerdings auch nicht soo rund und innovativ, um vollkommen frei davon zu sein.

K 20 fehlt über seine gesamte Breite so etwas wie Nachdruck; die Kraft, die den Ereignissen größere "visuelle Plastizität" verleiht. Liegt das an der Regie oder an der Kamera? Ich bin nicht sicher, vermute aber die Ursache am ehesten an der relativ großen Anzahl (zu?) weiter Bildeinstellungen..

Hinzu kommt, das die Untertitel dem Film ein Fünkchen seiner Dynamik rauben. Sie lassen ihn zäher erscheinen als er ist. Japanische Sprache und engl. Schrift beschäftigen das Hirn. Das ist anderswo auch der Fall. K 20 wurde jedoch so akribisch inszeniert, das die kleine Verzögerung in der Wahrnehmung eine störende Unstimmigkeit erzeugt, die der Inszenierung ihre Direktheit nimmt und unerwünschte Distanz schafft. Subtil, aber wahrnehmbar. Das mag etwas spitzfindig erscheinen, ich bin jedoch sicher, das eine (deutsche) Synchronisierung dem Film mehr als gewöhnlich von Nutzen ist.

Zu guter Letzt ist da noch die Tatsache, das es sich um eine Literaturverfilmung handelt. Es liegt wohl in der Natur der Sache, das die Adoption solcher Stoffe nicht einfach ist. Und so ganz hat sich Shimako Sato nicht von der literarischen Vorlage lösen können. Das behaupte ich mal, ohne das Buch gelesen zu haben.
Mögliche Mängel in der Zeichnung der Figuren seitens des Drehbuchs heraus zu arbeiten erspare ich mir hier; dann würde ich spoilern und diese Rev. ist eh lang genug.

K 20 hat auch seine Längen, aber die sind kurz und liegen in Anbetracht der mit knapp 140 Minuten ohnehin langen Laufzeit, in einem angemessenem Rahmen, zumal der Regisseur sich entschlossen hat, viele Aspekte der Geschichte zu beleuchten.


Fazit

K 20 ist für mich die erste diesjährige positive Überraschung des FFF. Er macht beim zweiten Ansehen noch mehr Spaß, und das, obwohl er seine großen Geheimnisse dann bereits preisgegeben hat. Mit Sicherheit gewinnt er durch die Atmosphäre eines Kinos mit großer Leinwand.
Wer den permanenten Thrill sucht, für den ist er nichts, ebenso für diejenigen, die einen harten Kinotag hinter sich haben. Wer - am Besten mit der Freundin oder dem Freund - emotionales Kino genießen will, wird sicherlich zufrieden sein.

Tragisch, spannend, romantisch, bewegend und komisch sind in der Tat zutreffende Attribute. Ich ergänze das noch um nostalgisch und rührend.

7,5 Pkt. gibt es von mir in der Fassung, wie ich ihn auf kleinem Bildschirm sah. Und da er mir sympathisch ist und sein volles Potenzial wohl erst im Kino offenbart, bewerte ich ihn abschließend mit 8.

FFFler * 8.0

Zorro meets The Prestige meets Fantomas meets Robin Hood meets Spider-Man

Was für eine positive Überraschung! Man mixe Zorro, The Prestige, Fantomas, Robin Hood und Spider-Man in einen Mixer und heraus dürfte dieser Film kommen! Ganz ungeniert kopiert Regisseur Shimako Sato bei seinen Vorbildern, und dennoch ist ihm ein überzeugender eigenständiger Film gelungen. Während sich K-20 zu Beginn noch viel Zeit für die Charakterzeichnung nimmt, geht es in der zweiten Hälfte richtig ab und der Zuschauer bekommt kaum mehr eine ruhige Minute geboten, so dass der etwas über zwei Stunden andauernde Film fast wie im Fluge vergeht. Dafür sorgt auch die wendungsreiche Geschichte, die liebevollen Charaktere, die herrliche Atmosphäre, sowie die hervorragend in Szene gesetzten Actionszenen. K-20: Legend of the Mask ist Popcornkino auf höchstem Niveau und für jeden Freund des asiatischen Kinos uneingeschränkt weiterzuempfehlen.

staunte im Cinemaxx 6, Berlin

T-Killa * 8.5

Absolut sehenswert

Diese kleine asiatische Perle hat mich voll in ihren Bann gezogen. Hier stimmt einfach alles: eine tolle, charmante, locker leichte Inszenierung, perfekt ausgewählte Darsteller, ausgefeilte Optik, wunderschöne Sets, witzige Charaktere und eine gute Story.
Leider ist aber doch einiges zu vorhersehbar oder zu unlogisch.

Alles in allem weiß der Film mit seinen tollen Bildern zu überzeugen und bietet beste Unterhaltung.

Das Feel-Good-Movie des Jahres!

war im Metropol 1, Stuttgart

27 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

K-20: Legend of the Mask
  • Score [BETA]: 74
  • f3a.net: 7.6/10 27
  • IMDb: 7.1/10
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-11-03 22:51

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