s Love Crime (2010) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Love Crime

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Reviewer

FFFler * 8.0

French Bitch

Lief in einem Slot, bei dem zwei Filme gegeneinander gezeigt wurden, die mich überhaupt nicht interessierten, und wie so oft wird der Zuschauer gerade dann überrascht. Love Crime ist einer dieser Filme und ein hervorragend geschriebener Crime-Thriller um zwei Karrierefrauen, die sich mit allen möglichen Mitteln gegenseitig ausspielen. Dabei machen Ludivine Sagnier und Kristin Scott Thomas in den Hauptrollen eine überaus gute Figur. Das Ganze ist zudem sehr edel in Szene gesetzt und besitzt die notwendige Spannung, um den Zuschauer bei der Stange zu halten. Fast schon ein kleiner Geheimtipp des Festivals, da diesen Film wohl nur wenige auf der Rechnung haben werden.

verweste im Cinemaxx 7, Berlin

Christian * 7.5

Du schöne Businesswelt!

Eigentlich haben die Flamen ja immer den Sieg in der Krimiwertung abonniert. Der keineswegs schlechte, aber etwas schwächere Dossier K. hat in Love Crime, wenn auch schwer vergleichbar, seinen diesjährigen Meister gefunden.

Love Crime ist schön anzuschauen, entwickelt sich langsam. Die beiden Damen, jede für sich eine Augenweide, liefern sich in der ersten Stunde eine Schlacht, die es im Saal knistern ließ.

Und wenn man denkt, dass es das jetzt war, bekommt man noch einen zweiten Film geboten, der in seiner schachteligen Art noch einmal zu begeistern weiß.

Kristin Scott Thomas muß man für ihre Rollenauswahl französischsprachiger Filme noch einmal ein Sonderlob aussprechen (Ne le dis à personne und Il y a longtemps que je t’aime) und Ludivine liebt man seit Mesrine sowieso...

Two for the price of one!

war im Cinemaxx 6, Hamburg

D.S. * 6.5

Mäßig geschrieben, grandios gespielt

"Love Crime" ist fast schon ein Muss beim diesjährigen FFF - einzig und allein der beiden Hauptdarstellerinnen wegen. Was Kristin Scott Thomas und insbesondere Ludivine Sagnier hier an schauspielerischer Leistung abliefern, ist wirklich fantastisch. Sie erwecken ihre Figuren vollumfänglich zum Leben und lassen sie nahezu wie reale Personen erscheinen. Nahezu. Denn leider sind ihre Rollen ein ganz Stück zu unrealistisch angelegt, um tatsächlich glaubwürdig zu wirken.

Das fängt schon mit der Position von Isabelle (Sagnier) an: sie ist ein gutherziges, vollkommen naives, verletzliches Ding, das sein Licht permanent unter den Scheffel stellt. Wie soll es so jemand bitte jemals zum Senior Executive eines multinationalen Konzerns schaffen? Sie wirkt eher wie eine frische kleine Praktikantin... Ihre Gegenspielerin wiederum, die von ihr vergötterte Chefin Christine (Thomas), ist ein gänzlich skrupelloses Wesen, das personifizierte menschliche Böse, wie man es eigentlich nur aus Serien wie "Verbotene Liebe" kennt.

Entsprechend unwahrscheinlich sind dann auch einige Verhaltensweisen der beiden Damen, gerade Isabelle neigt zunächst zum extrem emotionalen Überreagieren - um dann später im Film ein pur rationales Verhalten an den Tag zu legen. Hmmm.

Aber in Sachen Story darf man hier ohnehin nicht zu enge Maßstäbe anlegen. Es geht um Intrigen, Machtspielchen, Demütigungen und Rache. Und nicht zuletzt um das Spinnen komplizierter Netze aus Verdacht, Schuld und Verrat. Dumm nur, dass diese Netze ungefähr die Finesse und Überraschungskraft alter "Miss Marple"-Filme haben und man als Betrachter sehr schnell ahnt, worauf das Ganze hinausläuft - dann aber noch locker eine Stunde Zeit totzuschlagen hat, bis das Ende des Films erreicht ist.

Gut, dass man das zumindest in angenehmer Gesellschaft tun kann, denn gerade Ludivine Sagnier ist nicht nur ein Augenschmaus, sondern spielt auch schlicht überwältigend. Deshalb verzeiht man dem mäßig ausgereiften Drehbuch so einiges, der vorhersehbaren Storyentwicklung und den nur oberflächlich angelegten Charakteren ebenfalls. Denn selten wurde aus so rudimentärem Grundmaterial so viel gemacht. Chapeau, die Damen. Macht insgesamt doch reichlich Spaß. 6,5 Punkte.

verweste im Metropolis 1, Frankfurt

lexx * 5.5

In LOFTigen Sphären?

Mit aufwühlender Begeisterung erinnere ich mich an LOFT zurück, damals von mir eher als Lückenfüller beabsichtigt, hat es sich zu einem meiner Lieblingsthriller gemausert. Natürlich darf und muss sich Love Crime mit dem Versprechen fieser Intrigen und Rachespielchen im Geschäftsleben mit LOFT messen, allerdings kann es da weder mithalten noch kann man diese beiden Filme tatsächlich gemeinsam auf die Waagschale legen, zu unterschiedlich kommen sie daher. Während LOFT wirklich ein Twist-Feuerwerk entbrannte, konzentriert sich Love Crime mehr auf seine Protagonisten, besonders die bezaubernde Ludivine Sagnier hat ihre Filmrolle ab einem bestimmten Zeitpunkt praktisch für sich alleine und erobert Handlung und Zuschauer im Handumdrehen. Allerdings ist ihr Charakter nicht wirklich schlüssig, im realen Leben würde man mit ziemlicher Sicherheit Schizophrenie nachweisen und sie in Behandlung schicken.

Die Story zieht sich leider sehr in die Länge, Ludivine Sagnier kann die Story zwar bis zu einem gewissen Zeitpunkt interessant halten, irgendwann möchte man aber, dass der Faden weiter gesponnen wird. Wenn man den Zuschauer dann derart warten lässt, muss auch ein Kracher als Auflösung oder Twist herhalten, leider wird der Faden hier zu dünn gestrickt, mich hat es nicht wirklich von den Socken gehauen, ich war eher enttäuscht.

Insgesamt ein nettes Filmchen das man sich am besten auf Video gemütlich Zuhause anschaut. Schlecht war er aber nicht, alleine die beiden Hauptdarstellerinnen lohnen den Besuch.

glotzte im Metropolis 1, Frankfurt

GeorgeKaplan * 6.0

Begierde

LOVE CRIME ist so eine Sache. Einerseits haben wir einen klassischen Krimi in den hohen Etagen der Wirtschaftswelt mit Intrigen, Gegenintrigen und Bloßstellungen, anderseits liegen die wahren Stärken sicher nicht in der Story. Auch wenn LOVE CRIME einen ganz raffinierten Plot hat, so ist doch keiner seiner Wendungen dazu geeignet, den Zuschauer den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Wer also nun ein Twistgewitter erwartet, der sitzt hier definitiv im falschen Film.

Interessanter ist dagegen die relativ ruhige, aber ansprechende Erzählweise, die uns die Motive der einzelnen Personen deutlicher werden lässt, als das Drehbuch es vorsieht. Kleine beobachtete Gesten, Blicke, unterdrücke Emotionen. Es ist etwa erstaunlich, wieviel man mit dem Aus- und wieder Anziehen von Schuhen vermitteln kann, und selbst wenn das fast noch außerhalb des Bildes geschieht, ist damit mehr gesagt als mit allen gesprochenen Dialogen.

Wer also ein Auge für Details hat, der wird sein Vergnügen haben und sich auch an ein paar Eyecandies erfreuen. Das hebt den Film dann ein wenig über den Branchendurchschnitt hinaus.

staunte im Cinedom 9, Köln

ritch * 3.0

war im Cinedom 10, Köln

Alan Smithee * 8.0

"Love Crime" ist das Vermächtnis des in der Nacht zum 30. August verstorbenen Regisseurs Alain Corneau. Im Mittelpunkt der Handlung stehen Christine und Isabelle, Top-Managerinnen der Lebensmittelsparte eines internationalen Großkonzerns. Zu Beginn des Films wirken beide wie ein eingespieltes Team und Isabelles Gefühle für Christine scheinen weit über professionelle Bewunderung hinauszugehen. Als Christine eine erfolgreiche Geschäftsidee Isabelles als ihre eigene ausgibt, beginnt sich das Verhältnis der beiden zu verschlechtern. Isabelle "pitcht", ohne Christine einzuweihen, ein vielversprechendes Produkt an die Konzernführung, die davon ganz begeistert ist und Christines Beförderung nach New York bis auf Weiteres verschiebt. Christine ist außer sich vor Wut und setzt Isabelle mehrfach starken Demütigungen aus, bis Isabelle schließlich keinen anderen Ausweg mehr sieht, als zu einem äußerst drastischen Plan zu greifen...
An dieser Stelle soll auf keinen Fall mehr verraten werden, aber der Film ist im weiteren Verlauf alles andere als ein einfaches Intrigenspiel, das einige Zuschauer bei uns auf Basis der Beschreibung im Programmheft erwartet hatten.

Der Film lebt neben seiner eleganten Inszenierung vor allem von seinen fabelhaften Hauptdarstellerinnen: Kristin Scott Thomas ist als eiskalter Top-Executive gewohnt souverän. Es ist aber vor allem der wunderbaren Ludivine Sagnier als Isabelle zu verdanken, dass ich dem Film seine satirisch anmutende Darstellung der Unternehmenswelt und einige konstruiert wirkende Kniffe in der zweiten Hälfte so einfach nachgesehen habe. In vielen Szenen sind die Handlungen ihrer Figur wohlkalkuliert und manipulativ, Sagniers Mimik dabei aber so hinreißend charmant, dass sich das Publikum vor Lachen kaum halten konnte.
Unterm Strich ist "Love Crime" richtig großes Schauspielerkino und Ludivine Sagnier nun endgültig zu einer meiner Lieblings-Aktricen geworden.

war im Metropolis 1, Frankfurt

37 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Love Crime
  • Score [BETA]: 64
  • f3a.net: 6.3/10 37
  • IMDb: 6.5/10
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-23 14:40

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