s Makkhi (2012) Review - Fantasy FilmFest Mobil
Menü

Reviews Makkhi

Finden

Reviewer

Lovecraft * 6.0

Eine Fliege sieht rot!

Ein Herz für die gemeine Stubenfliege! Und der erste richtige Partyfilm des diesjährigen Festivals, Lachsalven und Szenenapplaus inbegriffen.

Ja, die typischen Bollywood-Elemente sind natürlich vorhanden, es wird gesungen, geschmachtet, posiert, und vor dem Abspann gibt es eine Fliegen-Tanznummer (macht Euch gefasst auf einen Mega-Ohrwurm). Heiliger Bimbam! Was haben sie den Indern bloß ins Mango-Lassi getan? Hoffentlich will niemand diese quietschbunte, herrlich überdrehte Gaudi wirklich als Revengemovie ernst nehmen. Schutzbrillen für die Fliege, Insekten-Bootcamps, Killerspatzen und ein Hexer von der Müllhalde: Der Irrsinn, äh Einfallsreichtum der Drehbuchautoren ist unerschöpflich. Glückwunsch in die Gummizelle! Und wir haben jetzt eh alle eine Makkhi, Makkhi, Makkhi!

war im Cinemaxx 7, Berlin

Christian * 8.0

Lava Lava Lava

In bester Bollywood-Tradition und mit Höchstgeschwindigkeit werden wir reinkatapultiert in die Dreiecksgeschichte zwischen Sani, Bindu und Sudeep. Ohrenbetäubender Bohlen-Sound, quietschbunte Bilder und überbordende Gefühlsbekundungen im Sekundentakt befeuern die Leinwand.
Doch als Sani als wiedergeborene Fliege Racheattacken fliegt und mit seinem ganzen Gewicht die Paarung von Bindu und Sudeep zu unterbinden versucht, bekommt der Film eine ganz neue Dimension des indischen Feelgoodkinos. Der Film atmet die vollen 126 Minuten ein und aus wie eine Schnellfeuerwaffe. Der Gedanke, hier vielleicht nicht richtig zu sein, bekommt nicht eine Sekunde Entfaltung. Zu schnell, zu vielseitig, zu bescheuert und zu wahnsinnig sind die Ideen der Filmemacher. Während das indische Publikum normalerweise eine Pause erhält, werden wir nach gut 2 Stunden taub und selig wie frisch verpackt in die triste Welt entlassen.

Tolles Gesamterlebnis. Ein Festivalrausch, wie man ihn sich wünscht um 12 Uhr 30. Der alte Matinee-Slot endlich mal wieder frisch belebt.

Bis nachher beim Mango-Lassi.

Hoppelhase * 9.0

Makkhi forever!

Nein, ich bin kein Bollywoodfilmfan, ja, ich habe eine Schwäche für Fliegen. Doch wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass diese Themen überhaupt kombinierbar sind, aber für diese abgedrehten Überraschungen liebe ich das asiatische Kino! Hier bekommt man das ganze Paket: Liebe, Mord, Rache, Action, Musik, Lacher. Und da war keine Zeit für Langeweile zwischen den ganzen Ideen, wie eine Fliege einem Menschen das Leben zur Hölle machen kann. Ich werde erstmal keine Fliegen mehr erschlagen ...

verweste im Cinemaxx 8, Hamburg

AntimaterieJoe * 10.0

Hier stimmt einfach alles

Tolle Gesichter, inbesondere das des Schurken, durchgeknallte Story, grellbunt, poppig, schnell ... eine erfrischende, schier endlose Kette von Gags, einer überdrehter und lustiger als der andere. Zwerchfellerschütternd!

war im Cinemaxx 7, Berlin

Umelbumel * 7.5

Überraschung des Festivals? Für mich war es auf jeden Fall eine ganz dicke. Bollywood war nie so meins, aber ich wollte dem Film aufgrund der netten Thematik eine Chance geben, und was habe ich geboten bekommen? 125 Minuten Action, Humor und coole Einfälle ohne Ende. Der Film macht einfach sehr viel Spaß und sollte definitiv angesehen werden. Auch Leute, die nichts mit Bollywood anfangen können, sollten einen Blick riskieren.

war im Cinemaxx 8, Hamburg

Herr_Kees * 8.5

Karma is a funny thing

Was ein Spaß: Das erste Drittel fährt so ziemlich alles auf, was man an Bollywoodfilmen so liebt - und legt zum Teil noch einen Zahn zu. Die Hauptdarstellerin bekommt ständig einen Ventilator ins Gesicht gehalten, der jugendliche Held ist so entwaffnend positiv gestimmt, dass man ihn einfach liebhaben muss, der Bösewicht ist mit den Augen immer kurz vorm Blitzeabfeuern und die Gesangseinlage grenzt an der eigenen Parodie. Während in der Mitte ein paar dramatisch bedingte Längen zu verzeichnen sind, gewinnt einen der Film dann wieder völlig mit seinen putzigen Effekten, den überkonstruierten Einfällen und dem actionreichen Schluss - komplett mit der sicherlich ersten Fliegentanzchoreographie der Filmgeschichte. Fly Five!

war im Metropol 1, Stuttgart

mdbnase * 8.0

Erwartung erfüllt!

Komischer Weise habe ich mich auf diesen Film am meisten gefreut. Und die Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Man muss sich nur darüber im Gewissen sein, dass es sich um einen 'Bollywood'-Film handelt. So bleiben die Sing- und Tanzsequenzen nicht aus. Ebenso das für diese Filme berühmte 'Geschmachte', so dass man den 'Helden' doch erstmal für einen penetranten Stalker halten könnte.

Hat man diese Szenen aber überstanden, erwartet einen mit MAKKHI absolut durchgeknallter, kunterbunter Genre- & Stil-Mix. Dramatik, Action, Komödie, Science-Fiction und eine gehörige Portion Trash paaren sich hier miteinander. Hinzu kommt eine Flut von CGI-Effekten, die ebenso zum Schmunzeln anregt wie das Overacting der Darsteller. Dabei ist die Story und deren Verlauf so was von Banane, dass man sich fragt, was kann denn jetzt noch kommen! Vieles ist aber auch durchaus nachvollziehbar. Wer wurde denn noch nicht von einer Fliege genervt....

war im Metropol 1, Stuttgart

Frank * 9.5

Makkhi Makkhi Makkhiiii - Ich bin eine Fliege, unterschätz mich nicht

Makkhi ist der! Spaßmacher vom FFF ’13 und mein diesjähriges Festival-Highlight. Er strotzt nur so vor schrägen, durchgeknallten und wahnwitzigen Ideen.

Dabei beginnt Makkhi wie eine klassische Bollywood-Liebesgeschichte mit guten Ideen, bekanntem Schnulz und Tanzeinlagen.
Diese Einführung dürfte wohl auch die einzige Gedulds- bzw. Toleranzprobe für Bollywood abgeneigtes Publikum sein.
Doch selbst hier fällt auf, dass Makkhi bekanntes Bollywood-Schema bis an die Grenzen der Karikatur überzeichnet. Gleichzeitig legt er wunderschön den Grundstein dafür, dass wir reichlich Mitgefühl für unseren "Helden" empfinden und später mehr in einer Fliege sehen als nur eine Fliege.

Hätte man mir vor Entstehung des Film von der Idee erzählt, ich hätte vermutlich gesagt, das wird nichts. Doch hier funktioniert so gut wie alles. Der "Böse" ist wirklich böse, doch mangelt es ihm nicht an Menschlichkeit. Der "Gute" ist herzensgut, kämpft aber mit allen Mitteln für die Liebe und seine Rache. Und das "Objekt der Begierde", natürlich eine sympathische Augenweide, erfüllt alle Erwartungen an das Klischee ohne zu langweilen oder gar zum Nebencharakter degradiert zu werden. Die detailreichen Animationen machen auf der großen Leinwand Spaß.

Makkhi ist ultralustig, doch mangelt es ihm nicht an Spannung und Dramaturgie eines Rachethrillers.
Und während er seine Story auf der philosophischen Grundlage östlicher Glaubenssysteme aufbaut, gelingt es ihm gleichzeitig, diese, wie nebenbei, überzeugend an die Zuschauer als Idee weiterzureichen.

Bei soviel euphorischer Sympathie darf man sich fragen, warum ich dem Film keine 10 Punkte gebe. Geschätzte 6-8 Minuten sagten mir nicht zu. Der Übergang in die Animationsphase war mir zu plump inszeniert, den Song zum Fliegentanz empfand ich als nervig und eine kurze Sequenz im Mittelteil wirkte etwas albern. Das war es aber auch schon an Meckerpotenzial. Film und Spaßfaktor sind mir neun Punkte wert. Einen halben leg ich noch drauf für Langzeitwirkung, seine einzigartige Idee und mein verändertes Verhältnis zu Fliegen, gegen die ich zwar noch nie was hatte, aber in denen ich seit Makkhi ein beseeltes Wesen zu erkennen glaube.

Fazit

Makkhi ist grandios und definitiv ein must see, für mich sogar ein must have. Wer den ca. 125 Minuten nicht irgendetwas abgewinnen kann, frage bitte seinen Arzt oder Apotheker.

war im Cinemaxx 8, Hamburg

D.S. * 5.5

Mach die Fliege

Ich hätte es wissen müssen. Bollywood-Kino ist einfach nix für mich, ganz egal wie bunt, wild und wahnwitzig es sich gebärdet.
Das tut MAKKHI fraglos ohne Ende, als er zur Story der Rache an einem Bösewicht mutiert, der sich an die Herzdame eines gutherzigen Naivlings heranmachen will und jenen dafür ermordet, worauf selbiger als titelgebende Fliege wiedergeboren wird und bald entdeckt, dass er mit seinen neuen Fähigkeiten weitaus mehr erreichen kann als nur Menschen auf die Nerven zu gehen. Er behält aber auch dann konsequent einen Schwerpunkt auf all jenen Aspekten, die das Genre für mich so schwer verdaulich machen: Ein schwer simplifizierendes Menschenbild, Overacting, schier unerträgliche Süßheit, ach was: Klebrigkeit, und halt Kitsch, Kitsch, KITSCH.

Ich kann jeden verstehen, der in MAKKHI einen fröhlich unbeschwerten, an Irrsinn und Einfallsreichtum überbordenden Partyfilm sieht. So kam er z.B. auch beim Frankfurter Publikum an und wurde frenetisch abgefeiert. Ich persönlich fand jedoch sein Eröffnungsdrittel wahnsinnig zäh, seine Charaktere samt und sonders völlig unsympathisch, die Fliegen-Animation schlicht beschissen, die Story jenseits der abseitigen Grundidee gnadenlos platt und (weiß Gott nicht nur) die Moral von der Geschicht’ eben Kitsch, Kitsch, KITSCH.

Bremsen sind größer und stärker als Fliegen, darum lasse ich mich hier auch gerne als Spaßbremse bezeichnen: MAKKHI ist über weite Strecken enorm anstrengend, mindestens 30-40 Minuten zu lang geraten und profitiert bei vielen FFF-Besuchern vermutlich von einem unbewussten Exotenbonus. Über das im ersten Drittel etablierte Frauenbild, das Stalking als niedliche, absolut entschuldbare und letztlich größten Erfolg versprechende Marotte verharmlost und vielleicht mehr über eine von brutalen Vergewaltigungen geprägte Gesellschaftsstruktur verrät, als einem lieb ist, will ich an dieser Stelle erst gar nicht weiter nachdenken.

All diese Kritik soll aber nicht verleugnen, dass der Film auch enorme Stärken hat. In erster Linie sind hier die phantasievollen Methoden zu nennen, mit denen unsere Fliege den Bösewicht leiden lässt. Dieser versucht alles, um sich von ihr abzuschotten, doch sie findet immer wieder Wege, um zu ihm vorzudringen und für heilloses Chaos, teils erstaunlich fies und brutal angelegte Bestrafungsaktionen sowie generell Zerstörung, Panik, Blutbad zu sorgen. Wie hier aus Alltagsgegenständen tödliche Fallen werden, das gewinnt den FINAL-DESTINATION-Gedächtnis-Award und macht Laune.

Die zweite Hälfte des Films ist so auch abwechslungsreich, schräg und geschwindigkeitsgeladen genug gehalten, um für den furchtbaren Anfang und den inhärenten, ähem, KITSCH zumindest teilweise zu entschädigen. Popkulturelle Zitate etwa aus THE MATRIX im unwahrscheinlichsten Umfeld, bizarre Einfälle en masse und bonbonbunte Bilder tun ein Übriges: MAKKHI kann immer wieder überraschen und dadurch zeitweise auch ausnehmend gut unterhalten.

Insgesamt betrachtet bleibt er dennoch ein ungemein einfach gestrickter, sein Bizarrheitsversprechen nur teilweise einlösender, typischer Bollywood-Film. Der im Kern eigentlich ein Kinderfilm ist, dafür dann aber doch ein wenig zu brutal daherkommt - und mit äußert fragwürdigen Botschaften alles andere als glänzt. Nicht meine Party: 5,5 Punkte.

saß im Metropolis 9, Frankfurt

Leimbacher-Mario * 9.0

Ein-Mord-Fliege

Hollywood geht selten über die Grenzen des guten Geschmacks, und wenn dann kommt dabei Grütze oder gerade noch passabler Trash heraus. Doch wenn sein indisches Pendant, Bollywood, über die Grenzen schlägt & alle Handbremsen löst, dann ist das ein ganz anderes Level. So wie in "Makkhi", der vor Jahren schon weltweit Festivals rockte, doch trotzdem nie so richtig aus den Vertriebs- & Kultpuschen kam. Zum Glück ist er seit einiger Zeit für Netflixer gratis zu streamen & das solltet ihr auch ohne zu zögern tun - denn "Makkhi" ist einmalig, spaßig & ihr werdet ihn nie vergessen. So eine durchgeknallte Idee muss man erstmal so konsequent über satte zwei Stunden, was für Bollywood ja fast einem Kurzfilm gleicht, durchziehen: Gerade als Jani seine große Liebe erobert hat, wird er, von seinem reichen Konkurrenten um die Angebetete, umgebracht - nur um kurze Zeit später reinkarniert als aggressive Fliege (!) Rache zu nehmen!

"Makkhi" ist großartiges Kino - Weltkino & nur im sich etwas ziehenden ersten Drittel Bollywood. Der abgedrehte, innovative & genial-trashige Rest sucht weltweit sein Publikum. Und sollte das eigentlich auch ohne Probleme finden. Die Musik pumpt abartig & bleibt fest im Ohr, die Darsteller sind sympathisch & die recht flachen Witze auf den Punkt getimt. Alles funktioniert international. Mehr als schade, dass es hiervon keine schicke Blu-ray gibt. Vor allem die Effekte & dynamischen Actionszenen, an denen sich "Ant-Man" sicher ein Beispiel genommen hat, reißen mit & brauchen sich nicht zu verstecken. Der Comic-Look passt einfach zum übernatürlichen Thema. Romantik, Fantasy, Action, Comedy, Animation - und in keiner seiner Disziplinen scheitert er. Ganz im Gegenteil, er setzt in Indien neue Maßstäbe & dort sollte man mächtig stolz sein, auf Puks Version von "Kill Bill".

Ich will mir gar nicht vorstellen, wie viel Spaß der gemacht hat, in einem Festival Kinosaal mit entsprechendem Publikum. Ein wahnsinniger Crowpleaser & eigentlich viel mehr als ein Geheimtipp. Er hat seine Hänger & geht etwas zu lang (Bollywood-typisch), doch der nächste Witz oder die kräftige Actioneinlage sind nie weit. Man drückt der kleinen Schmeißfliege so fest die Daumen, dass diese zu brechen drohen. Was auch am schmalzig-starken Bösewicht liegt, genauso wie an der zauberhaften Bollywood-Schönheit, um die sich jeder Kampf lohnt. Dumm, süß, "Makkhi" ist ein Geniestreich. Warum werden nicht öfters solche fernen Ideen mit dieser Überzeugung umgesetzt? Es kann doch wie hier so hervorragend klappen! Allein schon die vielen kleinen Waffen Makkhis & seine Jubelposen, ließen mich ausrasten. Ein Partyfilm, ein Paarfilm, ein guter Film. Sehr gut sogar. Einer der besten Inder, kann man, als nach Innovation & Eiern suchender Genrefan, nicht haten. Nur in Bollywood möglich & seine Industrie nach vorne bringend - ein Feuerwerk an genialer Blödelei!

Fazit: Sterben oder Summen lassen. Einer der (in jedem Wortsinn) fantastischsten Bollywood-Filme aller Zeiten - Go Makkhi Go!!!

44 Bewertungen auf f3a.net

Zurück

Bewertungen

Makkhi
  • Score [BETA]: 78
  • f3a.net: 8/10 44
  • IMDb: 7.6/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-09-14 12:12

Archiv Suche


oder ?