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Review Marrowbone

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Spieglein, Spieglein, an der Wand...
von Alexander

Das Erstlingswerk von Regisseur Sergio G. Sánchez hätte es meiner Meinung nach verdient gehabt, den Fresh-Blood Wettbewerb zu gewinnen, oder wenigstens auf einen der vorderen Plätze gewählt zu werden, fügt es doch dem „Geister“ und Mystery – Genre eine vorher so noch nicht erlebte Facette hinzu, die mich mehr als nur beeindruckt hat.

Dass man über einen Film im Vorfeld möglichst wenig wissen sollte, um sich nicht um Spaß und Überraschung zu bringen gilt für „Marrowbone“ doppelt. In diesem speziellen Fall war ich überglücklich wirklich nichts vom Film gehört oder gesehen zu haben, die Erwartungen waren nicht allzu hoch, die Überraschung über einen so guten Film dafür dann umso größer.

Was hat es damit auf sich, das im ganzen Haus „Marrowbone“ alle Spiegel entweder abgehängt oder verdeckt wurden? Warum ist eine Tür zugemauert? Was für eine Bedeutung hat der Fleck an der Decke? Wer Marrowbone schaut, wird mit vielen Fragen konfrontiert, aber auch mit einer fast märchenhaft anmutenden Geschichte über 4 Geschwister die abgeschieden der Zivilisation in einem einsamen, großen alten Haus leben und nicht gerne mit Menschen über ihre Vergangenheit zu sprechen scheinen.

Dass in diese Idylle der Ruhe und des Friedens doch vielleicht das Unheil einbrechen könnte wird immer wieder angedeutet, eine Spannung nur sehr langsam aufgebaut. Die Bedrohung des Friedens, die förmlich immer greifbarer wird, vermag auch durch die herrlichen Bilder weiter Landschaften, Wälder und Küstenstriche nicht zerstreut werden zu können.

Die Geschichte lebt aber nicht nur von ihren großartigen Bildern, sondern insbesondere den jungen Darstellern, die die von ihnen sehr unterschiedlich charakterisierten Kinder sehr feinstofflich und emotional darstellen.

Und auch wenn sich der Film sehr viel Zeit lässt seine Geschichte zu erzählen und die Kinder zu charakterisieren, so sind die Momente echter Spannung so grausig in Szene gesetzt, das man auch als abgebrühter Genrefan regelrecht zusammenzuckt. Dazu kommt eine hochemotionale Ebene, die einem einiges abverlangt. Ein noch erfahrener Regisseur hätte hier evtl. noch die ein oder andere Träne mehr beim Publikum herausgepresst, aber für sein Erstlingswerk hat Sánchez hier wirklich alles gegeben.

46 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Marrowbone
  • Score [BETA]: 61
  • f3a.net: 7.1/10 46
  • IMDb: 6.6/10
  • Rotten Tomatoes: 45%
  • Metacritic: 63/100
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2025-06-01 16:01

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