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Review The Midnight After

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The Day After
von meiklsan

Könnt ihr euch noch an den britischen Zombie-Endzeit-Klassiker “28 Days Later†erinnern?

Könnt ihr euch noch an die verlassenen Straßen von London damals erinnern und hat euch diese Verlassenheit von Menschenmassen und Verkehr damals auch so stark fasziniert, verwundert und in den Bann gezogen?

Dann seid ihr auch bei â€The Midnight After“ absolut richtig aufgehoben, mit dem Unterschied, dass es sich hier um keine triviale Zombie-Invasion handelt, sondern um viel viel mehr.
Ich frage mich, wie konnten es die Macher des Films schaffen, so viele Straßen in einer Weltmetropole wie Hong Kong für diesen Film zu sperren und frei zu bekommen???

Der Film beginnt im Vergleich zu â€28 Days Later“ im nervösen normalen Treiben des Hong Kong â€overcrowded“ Wahnsinns, bei dem uns kurz und knapp viele verschiedene Charaktere vorgestellt werden, die nur ein Ziel haben: Wie komm ich am schnellsten noch in den Minibus von Mongkok to Tai Po. Es ist ein Schönes, zu erleben, wie unser Minibus-Fahrer Suet (Johnnie To´s all time classic Lam Suet) versucht, Ordnung in seinen Minibus zu bringen! Endlich hat er hier auch mal eine größere Rolle bekommen. Der Minibus ist gefüllt, die Fahrt beginnt und alle sind happy.
ABER: Nach Durchqueren eines Tunnels auf der Fahrt müssen unsere Passagiere langsam aber endgültig feststellen, dass sie in einer völlig verlassenen Welt angekommen sind. Eigentlich wäre dieser Twist eine Schwärzung wert, wenn er nicht schon im Programmheft angekündigt wäre!

Ab diesem Zeitpunkt beginnt aber eigentlich erst die wahre Story, der Inhalt, die Intention und das vielschichtige Rätseln, warum und weshalb alles so ist, wie es ist!
Der vielfach politisch erprobte Regisseur Fruit Chan wäre nicht Fruit Chan, wenn er uns hier nicht sowohl eine historische wie auch gesellschaftskritische Satire präsentieren würde. Er taucht ganz tief in die Hong-Kong-Kultur ab, lässt sein Cast brutal Referenzen zu der SARS-Epidemie oder zu Fukushima durch- und erleben. Einige Passagiere lösen sich schon recht schnell und bequem durch einen überraschenden Virusbefall in Wohlgefallen auf, zerfallen in ihre Einzelteile oder verglühen einfach.
Die Minibus-Besatzung kämpft also fortan quasi nur noch um ihr Leben und versucht das Phänomen zu ergründen!

Höhepunkt der sozipolitischen Kritik stellt sicherlich die Entdeckung des David Bowie â€Space Oddity“-Songs dar, bei der ein Nerd diesen Song für sich entdeckt, akustisch zum besten bringt und als scheinbare Lösung des Problems für alle zur Schau trägt, allerdings impliziert dieser Song auch die Exilstellung von Hong Kong zu China.

The Midnight After ist definitiv keine leichte Cinema-Kost, verlangt viel historisches Background-Wissen, geht ganz quere Wege, offenbart grausame Gemeinschaftszwänge und lässt uns als Europäer mit offenem Mund zurück.

Wer Epidemic/Sci-Fi/Horror-Filme wie â€Contagion“ oder â€REC“ mochte, wird sich auch in diesem Guerilla-Style handheld Kamera-Acting sehr wohl fühlen, komplementiert mit einem beklemmenden Sound-Design und exzentrischer Musik.
Für alle Asia-Fans und Kenner ein Must See!
Für alle anderen wohl schwierig.

49 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

The Midnight After
  • Score [BETA]: 59
  • f3a.net: 6.2/10 49
  • IMDb: 5.6/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-20 13:23

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