Reviewer
Mirco Hölling * 7.0
China im 14. Jhd. Die Ming-Dynastie hat soeben in dem von Machtkämpfen erschütterten Land die Herrschaft übernommen. Eine Delegation von Diplomaten und eine kleine Schar Schutzsoldaten aus dem benachbarten Korea möchten den neuen Herrschern ihre Aufwartung machen, werden aufgrund eines politischen Mordes an einem Ming-Vertreter aber festgesetzt und ins Exil gezwungen. Auf dem Weg ins Exil wird der von Ming-Soldaten geführte Treck von einer Horde Mongolen angegriffen, die im Norden den stärksten Feind des Reiches darstellen. Alle Ming-Soldaten werden massakriert, die Koreaner jedoch freigelassen.
Ohne Nahrung, Wasser und Hoffnung bahnt sich dieser kleine Trupp nun den Weg nach Hause durch die Wüste. Auf dem Weg geraten sie schon wieder an eine Schar Mongolen, die eine Mingprinzessin gefangen halten. Kurzentschlossen befreien die Koreaner die chinesische Prinzessin, um sich mit dem Ming-Regime wieder gut zustellen.
Auf der Flucht vor den nun äußerst wütenden Mongolen kommt es zu Machtkämpfen zwischen den koreanischen Soldaten aus zwei verschiednen Provinzen, den Zivilisten, einem schweigsamen Sklaven und der Prinzessin. Letztendlich verschanzt man sich in einer verlassenen Ming-Festung, in der es dann zur finalen Schlacht mit den Mongolen kommt......
Korea hat in den letzten Jahren eine Tradition der Blockbuster entwickelt. Erst kam "Shiri", später dann "Tell me Something", "Joint Security Area" und jüngst "Friend". Der Unterschied zum Blockbuster amerikanischer Prägung liegen in der Stimmung, der größeren Originalität und der nie Vertuschungsversuchen ausgesetzten asiatischen Herkunft.
"Musa: The Warrior" nun erfreute sich einer regen Erwartungshaltung, da sich der Kinostart aufgrund der aufwendigen Dreharbeiten und der ebenso aufwendigen Post-Production immer wieder bis auf Sept. 2001 verschob. Und man kriegt auch ne ganze Menge geboten fürs Geld. In der Produktion steckt viel Finanzkraft, Sorgfalt, Mühe, unglaubliche Tricks, ein bekannter Regisseur (Sung-su Kim, "Beat") und bekannte einheimische Darsteller. Da wären z.B. Woo Sung Jung, der in "Happy End" den jugendlichen Liebhaber gab, Sun-kee Ahn aus "Nowhere to Hide" und nicht zuletzt die bezaubernde Zi Yi Zhang aus "Crouching Tiger, Hidden Dragon" als Prinzessin, die übrigens schon vor dem großen Welterfolg bei Musa unterschrieben haben soll. Den Fans der letztgenannten sei jedoch gesagt, daß ihre Rolle eher passiv, mädchenhaft ist.
Musa ist richtig großes Kino. Alles ist breit und episch angelegt. Die Stunts sind atemberaubend. Die Kinematographie berückend schön und mit dem Breitwandformat der eigentliche Star des Films. Die Laufzeit von ca. 160 min wird zwar nicht zu lang, trotzdem hätte die eine oder andere Straffung dem Film ganz gutgetan. Das Problem ist nämlich: speziell zu Anfang ist der Erzählrhythmus etwas fahrig, so daß man Schwierigkeiten hat, der Geschichte zu folgen. Später beruhigt sich dies zwar, jedoch bleibt eine 100%ige Identifikation des Zuschauers mit den Figuren aus, da speziell Woo Sung Jung seine Rolle des schwertschwingenden schweigsamen Sklaven ein wenig zu hölzern auslegt. Aber das ist sicher immer ein großes Problem von Blockbusterfilmen: Personenführung und differenzierte Darstellung bleiben auf der Strecke. Im Vergleich mit ähnlich angelegten Produktionen aus Hollywood ist das Problem hier jedoch nur rudimentär, da der Film speziell gegen Ende ein gehöriges Maß an Emphatie auslöst.
Überhaupt ist Musa ganz anders als seine US-amerikanischen Kollegen. Die Story wird auffallend düster erzählt. Auffällige Hinwendungen der Personen zum Guten gegen Ende finden nicht statt. Man muss jederzeit um die liebgewonnenen Charaktere fürchten, da diese schon von Anfang an vom Drehbuch gnadenlos dahingemetzelt werden. Auch die Strukturen innerhalb der Gruppe stellen sich auf den Kopf: Der koreanische General und die chinesische Prinzessin (vom Zuschauer schnell als Protagonisten ausgemacht) verlieren permanent an Autorität und Einfluss. Befehlsstrukturen verschwimmen, keiner weiß mehr wer etwas zu sagen hat. Dieser interessante Kniff des Drehbuches ist für einen derart dimensionierten Film löblich und funktioniert sogar ganz ansprechend.
Ein weiterer Unterschied zum US-Kino liegt in der Drastik der Kampfszenen. Zwar standen für diese wohl mehr "Braveheart" und "Gladiator" Pate, als asiatische Schwertkampffilme (inkl. hochauflösender Kamera mit kurzen Verschlusszeiten), jedoch wird gnadenlos draufgehalten und das Blut spritzt eimerweise. Man fühlt sich mittendrin statt nur dabei.
Alles in allem ein Film, der sich lohnt und für die Amis ein Lehrstück zur Erstellung von guten Blockbustern. Da der Film für Verleiher wie Rapid Eye Movies sicherlich zu teuer sein dürfte, kann man auf eine Kinoauswertung hierzulande vermutlich nur im Rahmen von Festivals hoffen.
Mirco Hölling (08.05.2002)
Ohne Nahrung, Wasser und Hoffnung bahnt sich dieser kleine Trupp nun den Weg nach Hause durch die Wüste. Auf dem Weg geraten sie schon wieder an eine Schar Mongolen, die eine Mingprinzessin gefangen halten. Kurzentschlossen befreien die Koreaner die chinesische Prinzessin, um sich mit dem Ming-Regime wieder gut zustellen.
Auf der Flucht vor den nun äußerst wütenden Mongolen kommt es zu Machtkämpfen zwischen den koreanischen Soldaten aus zwei verschiednen Provinzen, den Zivilisten, einem schweigsamen Sklaven und der Prinzessin. Letztendlich verschanzt man sich in einer verlassenen Ming-Festung, in der es dann zur finalen Schlacht mit den Mongolen kommt......
Korea hat in den letzten Jahren eine Tradition der Blockbuster entwickelt. Erst kam "Shiri", später dann "Tell me Something", "Joint Security Area" und jüngst "Friend". Der Unterschied zum Blockbuster amerikanischer Prägung liegen in der Stimmung, der größeren Originalität und der nie Vertuschungsversuchen ausgesetzten asiatischen Herkunft.
"Musa: The Warrior" nun erfreute sich einer regen Erwartungshaltung, da sich der Kinostart aufgrund der aufwendigen Dreharbeiten und der ebenso aufwendigen Post-Production immer wieder bis auf Sept. 2001 verschob. Und man kriegt auch ne ganze Menge geboten fürs Geld. In der Produktion steckt viel Finanzkraft, Sorgfalt, Mühe, unglaubliche Tricks, ein bekannter Regisseur (Sung-su Kim, "Beat") und bekannte einheimische Darsteller. Da wären z.B. Woo Sung Jung, der in "Happy End" den jugendlichen Liebhaber gab, Sun-kee Ahn aus "Nowhere to Hide" und nicht zuletzt die bezaubernde Zi Yi Zhang aus "Crouching Tiger, Hidden Dragon" als Prinzessin, die übrigens schon vor dem großen Welterfolg bei Musa unterschrieben haben soll. Den Fans der letztgenannten sei jedoch gesagt, daß ihre Rolle eher passiv, mädchenhaft ist.
Musa ist richtig großes Kino. Alles ist breit und episch angelegt. Die Stunts sind atemberaubend. Die Kinematographie berückend schön und mit dem Breitwandformat der eigentliche Star des Films. Die Laufzeit von ca. 160 min wird zwar nicht zu lang, trotzdem hätte die eine oder andere Straffung dem Film ganz gutgetan. Das Problem ist nämlich: speziell zu Anfang ist der Erzählrhythmus etwas fahrig, so daß man Schwierigkeiten hat, der Geschichte zu folgen. Später beruhigt sich dies zwar, jedoch bleibt eine 100%ige Identifikation des Zuschauers mit den Figuren aus, da speziell Woo Sung Jung seine Rolle des schwertschwingenden schweigsamen Sklaven ein wenig zu hölzern auslegt. Aber das ist sicher immer ein großes Problem von Blockbusterfilmen: Personenführung und differenzierte Darstellung bleiben auf der Strecke. Im Vergleich mit ähnlich angelegten Produktionen aus Hollywood ist das Problem hier jedoch nur rudimentär, da der Film speziell gegen Ende ein gehöriges Maß an Emphatie auslöst.
Überhaupt ist Musa ganz anders als seine US-amerikanischen Kollegen. Die Story wird auffallend düster erzählt. Auffällige Hinwendungen der Personen zum Guten gegen Ende finden nicht statt. Man muss jederzeit um die liebgewonnenen Charaktere fürchten, da diese schon von Anfang an vom Drehbuch gnadenlos dahingemetzelt werden. Auch die Strukturen innerhalb der Gruppe stellen sich auf den Kopf: Der koreanische General und die chinesische Prinzessin (vom Zuschauer schnell als Protagonisten ausgemacht) verlieren permanent an Autorität und Einfluss. Befehlsstrukturen verschwimmen, keiner weiß mehr wer etwas zu sagen hat. Dieser interessante Kniff des Drehbuches ist für einen derart dimensionierten Film löblich und funktioniert sogar ganz ansprechend.
Ein weiterer Unterschied zum US-Kino liegt in der Drastik der Kampfszenen. Zwar standen für diese wohl mehr "Braveheart" und "Gladiator" Pate, als asiatische Schwertkampffilme (inkl. hochauflösender Kamera mit kurzen Verschlusszeiten), jedoch wird gnadenlos draufgehalten und das Blut spritzt eimerweise. Man fühlt sich mittendrin statt nur dabei.
Alles in allem ein Film, der sich lohnt und für die Amis ein Lehrstück zur Erstellung von guten Blockbustern. Da der Film für Verleiher wie Rapid Eye Movies sicherlich zu teuer sein dürfte, kann man auf eine Kinoauswertung hierzulande vermutlich nur im Rahmen von Festivals hoffen.
Mirco Hölling (08.05.2002)
Jochen Werner * 7.5
Koreanische Schlachtplatte
MUSA ist ein bombastisches und wunderbar inszeniertes Epos voller beeindruckender Schlachtszenen und schöner Bilder. Und die Zeit zwischen den Schlachten geht auch irgendwie vorbei.
Nein, im Ernst: MUSA ist ein wuchtiger Film, der in seinen Schlachten zum Beeindruckendsten zählt, was das asiatische (und somit auch das Welt-) Kino seit langem hervorgebracht hat. Daß man mit einigen Längen klarkommen muß, macht ihn nicht weniger empfehlenswert, gerade auf der großen Leinwand. Fazit: Ein Highlight mit kleinen Schwächen.
Nein, im Ernst: MUSA ist ein wuchtiger Film, der in seinen Schlachten zum Beeindruckendsten zählt, was das asiatische (und somit auch das Welt-) Kino seit langem hervorgebracht hat. Daß man mit einigen Längen klarkommen muß, macht ihn nicht weniger empfehlenswert, gerade auf der großen Leinwand. Fazit: Ein Highlight mit kleinen Schwächen.
DaiGoro * 7.0
Ein laaaaaaaaaanger Film
Gut, nach Bichunmoo war ich auf süd-koreanische Heldenepen gefasst: es kann in die Länge gehen. Aber MUSA gehörte trotz 158 min. zu den besseren Epen. Es wird geblutet, gekämpft, geschlachtet und wie immer sehr pathetisch geheult! Irgendwie erinnerte mich der Film dann an "Der Herr der Ringe", wenn man sich die Kämpfer anschaut. Ein Typ, der mit Pfeilen trifft wie ein perfekter Sniper = Legolas, ein gnomeliger Typ mit Axt = Gimli, ...
MUSA zeigt jedoch, dass Südkorea echt sehr gute Filme macht, und auch sehr blockbusterorientiert der Qualität aus Hollywood sehr nahe kommt. Die Bilder waren super, bis auf die Farbfehler bei Effektszenen, den Schnitt und die Geschichte, die Schauspieler. Hong Kong kann sich da oft was abschauen (ich lache immernoch über den "Naked Weapon"-Trailer). Dass ordentlich Blut geflossen ist, kam dem Festival und der Länge des Films nur zugute.
Was schlichtweg unmöglich war, war die Musik. Ein historisches Heldenepos teilweise mit Jazz-Akkorden, die an Gershwin erinnern; zu untermalen, sollte das ein Musical werden?
Fazit: Viel Blut, gute Action, gutes Kino,`wenn man Länge aushält.
MUSA zeigt jedoch, dass Südkorea echt sehr gute Filme macht, und auch sehr blockbusterorientiert der Qualität aus Hollywood sehr nahe kommt. Die Bilder waren super, bis auf die Farbfehler bei Effektszenen, den Schnitt und die Geschichte, die Schauspieler. Hong Kong kann sich da oft was abschauen (ich lache immernoch über den "Naked Weapon"-Trailer). Dass ordentlich Blut geflossen ist, kam dem Festival und der Länge des Films nur zugute.
Was schlichtweg unmöglich war, war die Musik. Ein historisches Heldenepos teilweise mit Jazz-Akkorden, die an Gershwin erinnern; zu untermalen, sollte das ein Musical werden?
Fazit: Viel Blut, gute Action, gutes Kino,`wenn man Länge aushält.
verweste im City, München
ichi * 7.0
Liebe bis in den Tod!
MUSA zeigt mal wieder, wie intensiv und vielzählig die Thematik "Liebe bis in den Tod" in den asiatischen Filmen glorifiziert wird. Gut, wer möchte nicht gerne für eine Traumfrau wie Zhang Ziyi (Crouching Tiger, Hero) sein Leben lassen, da hat man doch irgendwie das Gefühl das Leben hatte einen Sinn, aber warum gleich ganze Familien, hunderte von Menschen für nur eine Frau abgeschlachtet werden müssen, das versteht nur der Asiat wirklich. Ok, hier handelt es sich um eine Prinzessin, aber man merkt ihr die sterbliche Menschlichkeit doch nur allzu sehr an. Irgendwie verkommt das riesige Epos damit leider etwas zur Schmunzelei, wenn man sich zum 10. mal denkt "Jetzt rückt das Weib doch endlich raus!", und doch fleißig weiter Mann für Mann, Frau für Frau, Kind für Kind abgeschlachtet wird, während unsere doch recht arrogante Prinzessin meist völlig unbeeindruckt daneben steht. Nun gut, also wer gerne extreme Liebesgeschichten mag und sich vorstellen kann sein Leben und das vieler anderer für eine Prinzessin zu opfern, wird dem Film wohl einen gewissen Ernst abgewinnen können. Das schöne ist, der Spass kommt dabei auch nicht zu kurz, denn etliche gelungene Gageinlagen lockern den Film etwas auf und das ist auch nötig, denn die 160 Minuten sind vollgespickt mit lähmenden Längen. Besonders am Anfang mag der Film nicht so Recht in Fahrt kommen, bekommt dann ab der Mitte aber richtiges Blockbuster Feeling und das ist jetzt nicht negativ gemeint.
Die Schlachten machen in der Härte da weiter wo Braveheart aufhört und wirken gegenüber Hero endlich mal wieder realistisch. Die Masken sind gut bis sehr gut, weniger hat mir aber gefallen, dass selbst bei trockenster Hitze und Wassernot, diese riesigen Rüstungen nicht abgelegt werden - LogikOFF. Auch die Rolle eines der Hauptdarsteller überzeugt mich nicht wirklich und zwar die des Koreaners, der am Anfang als Sklave auftritt und sich nicht so Recht entscheiden kann ob er jetzt die Unterwürfigkeit selbst darstellen will oder sich als alles niedermetzelnden Krieger darstellt. Warum zieht der Typ die Krieger Nummer nicht die ganze Zeit durch? Wer hat ihn zum Masochisten verenden lassen, der es im Kampf dann aber scheinbar doch versteht dem Gegner selbstbewusst entgegen zu treten und ihn zu Gulasch zu verarbeiten. Insgesamt bleibt ein asiatischer Material Arts Film der durchaus sehenswert ist und niemand verpassen sollte! Erwartet aber kein Braveheart, besonders was Landschaft und die Mentalität der Herz/Schmerz Szenen angeht, aber dieser Vergleich ist hier eigentlich auch irrelevant.
Die Schlachten machen in der Härte da weiter wo Braveheart aufhört und wirken gegenüber Hero endlich mal wieder realistisch. Die Masken sind gut bis sehr gut, weniger hat mir aber gefallen, dass selbst bei trockenster Hitze und Wassernot, diese riesigen Rüstungen nicht abgelegt werden - LogikOFF. Auch die Rolle eines der Hauptdarsteller überzeugt mich nicht wirklich und zwar die des Koreaners, der am Anfang als Sklave auftritt und sich nicht so Recht entscheiden kann ob er jetzt die Unterwürfigkeit selbst darstellen will oder sich als alles niedermetzelnden Krieger darstellt. Warum zieht der Typ die Krieger Nummer nicht die ganze Zeit durch? Wer hat ihn zum Masochisten verenden lassen, der es im Kampf dann aber scheinbar doch versteht dem Gegner selbstbewusst entgegen zu treten und ihn zu Gulasch zu verarbeiten. Insgesamt bleibt ein asiatischer Material Arts Film der durchaus sehenswert ist und niemand verpassen sollte! Erwartet aber kein Braveheart, besonders was Landschaft und die Mentalität der Herz/Schmerz Szenen angeht, aber dieser Vergleich ist hier eigentlich auch irrelevant.
war im Turm-Palast, Frankfurt
D.S. * 7.0
Der Film für’s Grobe
Gleich vorab: vielerorts scheint die Meinung vorzuherrschen, dieser Film sei in irgendeiner Weise mit HERO zu vergleichen. Das stimmt. Allerdings nur insofern, daß beides asiatische, zum Teil in China produzierte Filme mit einem historischen Thema sind. Abgesehen davon sind sie sich in etwa so ähnlich wie BLUE VELVET und der TERMINATOR...
MUSA ist ein Film für’s Grobe. Hier wird gehackt, hier fallen Köpfe und sonstige Körperteile, hier wird nur im Dutzend gestorben. Hier gibt es keine Charaktere, sondern die dünnsten Abziehbildchen seit VERSUS. Und hier gibt es keine Story, sondern... Schlachten, Sterben, Schlachten, Sterben.
Das, WAS an Story vorhanden ist, wird leider endlos ausgewalzt, dabei passiert nicht sonderlich viel - die Figuren stehen immer wieder vor genau den selben Entscheidungen, ujnd fällen auch immer wieder genau die selben. Dabei geht es um die Rettung der Ehre des verstorbenen Meisters, um die Wiederherstellung der eigenen, um verschiedene Wege, den Ruhm des Vaterlandes zu mehren, und vor allen Dingen darum, eine von mongolischen Kriegern entführte Prinzessin vor eben jenen zu beschützen und sie sicher zurück in die Heimat zu geleiten. Dabei gibt es, wie erwähnt, haufenweise Schlachten und Tote zu beklagen, wobei das meistens mit erfrischend kompromisslosem Stichwaffen-Einsatz verbunden ist. Auch in dieser Hinsicht ist MUSA sehr direkt: Sterben ist hier nichts ästhetisches, sondern etwas schmerzhaftes, brutales, oft schmutziges.
Natürlich entspannen sich um die Prinzessin herum diverse Liebes- und Eifersuchtsranken, und sehr viel Irrationalität auf allen Seiten macht bald klar, daß diese Geschichte für niemanden so einfach abzuschließen sein wird. Schließlich geht es um Liebe, nebenbei um Ehre und das Vaterland - und da wird beim finalen Showdown eben auch so lange gemetzelt, bis nichts mehr steht. Leider ist der Weg dorthin mitunter sehr lang und öd - die Tristesse der Umgebung, in der der größte Teil von MUSA spielt, untermalt die oft langatmigen Diskussionen und Anfeindungen innerhalb der Gruppe unserer Helden (Koreaner aus den unterschiedlichsten Gruppen und sozialen Schichten, die auch auf dieser Mission und in der permanenten Konfrontation mit dem Feind nur bedingt zu einem Ganzen zusammenwachsen) nur zu treffend.
Es mag sein, daß für den Koreaner oder auch den Chinesen eine Menge mehr in MUSA steckt: ein interessanter neuer Blick auf historische Beziehungen ihrer Völker, ein Aufzeigen der Wurzel bestimmter, noch immer aktueller Weltanschauungen und Verhaltensweisen, ein philosophisch angehauchtes Hinterfragen der derzeitigen Verhältnisse. Für den durchschnittlichen westlichen Betrachter erschließt sich all dies jedoch nicht - und der Film gibt sich auch keine Mühe, diese Zielgruppe "einzuweihen". So wirkt MUSA leider oftmals schlicht zu lang und ausgeweitet auf der einen Seite - und zu brachial, zu direkt, zu platt auf der anderen.
Wer ein Faible für Schlachten und epische Heldensagen hat, wird dennoch gut unterhalten werden. Wer Wert auf Feinzeichnungen legt, ist hier dagegen falsch. Und der normale Kinogänger... der braucht für MUSA viel Durchhaltevermögen - und eine verdammt hohe Toleranzschwelle, was Pathos und Kitsch angeht.
7 Punkte.
MUSA ist ein Film für’s Grobe. Hier wird gehackt, hier fallen Köpfe und sonstige Körperteile, hier wird nur im Dutzend gestorben. Hier gibt es keine Charaktere, sondern die dünnsten Abziehbildchen seit VERSUS. Und hier gibt es keine Story, sondern... Schlachten, Sterben, Schlachten, Sterben.
Das, WAS an Story vorhanden ist, wird leider endlos ausgewalzt, dabei passiert nicht sonderlich viel - die Figuren stehen immer wieder vor genau den selben Entscheidungen, ujnd fällen auch immer wieder genau die selben. Dabei geht es um die Rettung der Ehre des verstorbenen Meisters, um die Wiederherstellung der eigenen, um verschiedene Wege, den Ruhm des Vaterlandes zu mehren, und vor allen Dingen darum, eine von mongolischen Kriegern entführte Prinzessin vor eben jenen zu beschützen und sie sicher zurück in die Heimat zu geleiten. Dabei gibt es, wie erwähnt, haufenweise Schlachten und Tote zu beklagen, wobei das meistens mit erfrischend kompromisslosem Stichwaffen-Einsatz verbunden ist. Auch in dieser Hinsicht ist MUSA sehr direkt: Sterben ist hier nichts ästhetisches, sondern etwas schmerzhaftes, brutales, oft schmutziges.
Natürlich entspannen sich um die Prinzessin herum diverse Liebes- und Eifersuchtsranken, und sehr viel Irrationalität auf allen Seiten macht bald klar, daß diese Geschichte für niemanden so einfach abzuschließen sein wird. Schließlich geht es um Liebe, nebenbei um Ehre und das Vaterland - und da wird beim finalen Showdown eben auch so lange gemetzelt, bis nichts mehr steht. Leider ist der Weg dorthin mitunter sehr lang und öd - die Tristesse der Umgebung, in der der größte Teil von MUSA spielt, untermalt die oft langatmigen Diskussionen und Anfeindungen innerhalb der Gruppe unserer Helden (Koreaner aus den unterschiedlichsten Gruppen und sozialen Schichten, die auch auf dieser Mission und in der permanenten Konfrontation mit dem Feind nur bedingt zu einem Ganzen zusammenwachsen) nur zu treffend.
Es mag sein, daß für den Koreaner oder auch den Chinesen eine Menge mehr in MUSA steckt: ein interessanter neuer Blick auf historische Beziehungen ihrer Völker, ein Aufzeigen der Wurzel bestimmter, noch immer aktueller Weltanschauungen und Verhaltensweisen, ein philosophisch angehauchtes Hinterfragen der derzeitigen Verhältnisse. Für den durchschnittlichen westlichen Betrachter erschließt sich all dies jedoch nicht - und der Film gibt sich auch keine Mühe, diese Zielgruppe "einzuweihen". So wirkt MUSA leider oftmals schlicht zu lang und ausgeweitet auf der einen Seite - und zu brachial, zu direkt, zu platt auf der anderen.
Wer ein Faible für Schlachten und epische Heldensagen hat, wird dennoch gut unterhalten werden. Wer Wert auf Feinzeichnungen legt, ist hier dagegen falsch. Und der normale Kinogänger... der braucht für MUSA viel Durchhaltevermögen - und eine verdammt hohe Toleranzschwelle, was Pathos und Kitsch angeht.
7 Punkte.
war im Cinemaxx, Berlin
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