s My Little Eye (2002) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews My Little Eye

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Reviewer

crayfish S * 2.0

Dieser Review enthält SPOILER!
Zuerst einmal eine Frage. Warum läuft dieser Film auf dem FFF, wenn er vor etwa drei Wochen einen offiziellen deutschen Kinostart hatte. Na, ja.

Zum Film ist eigentlich nicht viel zu sagen.
Big-Brother-Horrorversion in Blair-Witch Bildern, die zwar die ersten fünf Minuten noch unterhaltsam sind, weil sie zum Thema passen, einen dann aber nur nerven. Die Story ist absolut vorhersehbar, denn es passiert gar nichts, die erste Stunde wird weder Spannung erzeugt, noch gibt es einen einzigen Schockeffekt, man fragt sich eigentlich nur warum diese Geschichte überhaupt erzählt wird.

Die letzten zwanzig Minuten sind dann aber durchaus konsequent inszeniert und immerhin mäßig spannend. Also es gibt nicht Parallelfilme, die ich diesem billigen Schund nicht vorziehen würde.

guckte im Cinemaxx, Hamburg

Yakobusan S * 3.0

Dieser Review enthält SPOILER!
Universal Pictures präsentiert einen 95 Minuten langen Thriller von Marc Evans mit 5 unbekannten Schauspielern in den Hauptrollen. Der Film ist eine Art Satire auf Big Brother - auch wenn er das gar nicht will. Eigentlich will er ein eigenständiger Horrorthriller sein - aber leider kommt dafür viel zu wenig Spannung auf, und die Parallelen zu Big Brother sind unübersehbar.

Der Drehbuchautor hat zwar sichtlich Wert auf passende Gespräche für die 5 etwa 22jährigen gelegt. Aber trotzdem kommt einem der ganze Film viel zu inszeniert vor - ganz wie sein TV Vorbild. Wenn dann nach 60 Minuten zum allererstenmal richtige Spannung aufkommt, weil die Kandidaten selber rausfinden, dass sie in einer Art Snuff - Big Brother Version sind, hat man sich das schon längst selber denken können. Viel zu lahm...

Aber erstmal kurz die Story erklärt: 5 junge Leute melden sich für ein Internet - Beobachtungshaus an, indem überall Kameras versteckt sind (= My little Eye, haha). Dort verbringen sie schon eine längere Zeit (wie lange die da jetzt schon drin sind, kapiert man nicht), nach 3 oder 6 Monaten oder wie lange auch immer winkt ihnen dafür eine Million Dollar. Dass das Haus irgendwo in der Botanik ist, und für die Aktion überhaupt keine Werbung gemacht wurde, verwundert die Kandidaten natürlich auch nicht.

Und dann, pünktlich eine Woche vor Ende, geht das grosse Morden los - als erstes erhängt sich einer der Kandidaten, aber das war noch längst nicht alles. Die anderen finden dann, wie bereits gesagt, heraus, dass sie in einem Big Brother für Reiche sind: Auf einer schwer zu findenden Website auf der man sich für 50000 Dollar einen Account kaufen kann, um ihnen beim Sterben zugucken zu können...

Ach Gott, aus der Idee hätte man so einen zynischen, kranken Film machen können. Stattdessen wird hier versucht, den Blair Witch Project Style auf ein kameraüberwachtes Haus zu bringen - was nicht funktioniert. Vorhersehbarkeit, schlechte Darsteller, unlogische Folgen sind das Ergebnis. Ein Film, den ich mir hätte sparen können...

Herr_Kees * 6.0

Living on Video

Der Film nervt am Anfang ziemlich, weil man nicht mit den Charakteren vertraut gemacht wird (einer der echten Schwachpunkte) und daher erst mal eine Weile braucht, um sich in die Situation einzufinden, bzw. sich überhaupt um das Schicksal dieser nervtötenden Jugendlichen zu scheren. Interessant wird es erst, als der Typ, der aussieht wie Formel 1 Moderator Peter Illmann, auf der Bildfläche erscheint und der Handlung einen neuen Drive gibt. Von da an werden Hirn und Nerven deutlich stärker stimuliert. Interessanterweise mal ein Film, der sich zum Ende hin steigert und einen dann nicht doch noch enttäuscht.

Wie schon ST. JOHN’S WORT vom letzten Jahr lässt allerdings auch dieser Webcam-Film eine Menge Potential ungenutzt. Allein die Undeutlichkeit der grobkörnigen Bilder und die blitzend weißen, zombiehaften Augen bei den Nachtaufnahmen sind für sich genommen schon sehr gruselig und hätten sich dramaturgisch mit Sicherheit noch besser einsetzen lassen.

In England ist der Film schon lang auf DVD erschienen und einer der Macher gab den Tipp, sich den Streifen für den optimalen Effekt am besten am PC anzusehen. Fernseher reicht aber auch.

war im Metropol, Stuttgart

Leimbacher-Mario * 6.0

Sick Brother is Watching You

„My Little Eye“ ist ein früher Found Footage-Horrorthriller zwischen dem damaligen Reality TV-Hype à la Big Brother und dem ebenso großen Kinohype à la „Blair Witch Project“. Hier ziehen auf Ruf einer geheimnisvollen Internetannonce fünf Fremde in ein Haus im Nirgendwo. Sechs Monate, dutzende Kameras, womöglich tausende Zuschauer im (damals noch recht jungen) Netz, viel Geld als Ziel zum Durchhalten. Man versteht sich, es klappt anfangs gut, die Zeit vergeht, der Schnee beginnt zu fallen. Doch schnell geschehen seltsame Dinge, das Misstrauen untereinander und zu den Organisatoren schrumpft und man ist sich gar nicht mehr sicher, was das hier überhaupt für eine Show sein soll…

Gefühlt war „My Little Eye“ seiner Zeit etwas voraus. Definitiv mehr „Escape Room“, „Unfriended: Dark Web“ oder „Follow Me“ als Zlatko und Jürgen. Die meiste Zeit bleibt alles unterschwellig und ungewiss. Ist es nun Show oder echte Gefahr, Planung oder schon längst außer Kontrolle. Wem kann man vertrauen, inwieweit ist man käuflich bzw. ein kleiner Spanner. Richtig zum Slasher wird er nur in den letzten, noch mit am wenigsten funktionierenden und fesselnden Minuten. Bradley Cooper hat einen lustigen Kurzauftritt, weit vor „Hangover“ und seinem Durchbruch. Die Kamerawinkel und Toneffekte sind nicht immer der Situation angepasst und glaubwürdig, tun aber ihren Zweck. Die Laufzeit rafft sich sehr zusammen, die soziale Komponente ist heutzutage in einem wesentlich fortgeschrittenen Internet und einer nochmal womöglich verrohteren Gesellschaft natürlich akuter und aktueller denn je. Und das Verhalten der Bewohner fühlt sich durchgängig authentisch, ungekünstelt und glaubhaft an. Etwas steif vielleicht auch, ein großer Star ist hier zu Recht keiner geworden (abgesehen vom genannten Chameo). Insgesamt etwas zahm und unspektakulär. Aber beinahe als Frühwerk dieser snuffigen Netzfilmrichtung immerhin interessant bis in Ordnung.

Fazit: Die kleinere Cousine von „Kolobos“ oder „Blair Witch 2“ - gar nicht allzu weit hergeholt. Für die damalige Zeit. Aber noch mehr für heute.

11 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

My Little Eye
  • f3a.net: 5.9/10 11
© Fantasy FilmFest Archiv 2025-06-01 09:18

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