s Palm Springs (2020) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Palm Springs

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Reviewer

Leimbacher-Mario * 8.5

Alles, nur keine Wiederholung

Ist das ein nahezu perfekter Datefilm?! „Palm Springs“ erzählt von einem jungen Herrn, der auf einer Hochzeit in einer „klassischen“ Zeitschleife steckt - einsam, entspannt, mit sich selbst recht im Reinen. Aber ziemlich einsam. Tja, bis eine nette Dame, die Schwester der Braut, in dasselbe redundante Schicksal gerät...

Von „Groundhog Day“ bis „Happy Death Day“, von RomCom bis Horror und zurück gibt es dutzende Varianten solcher „sich immer wieder wiederholender Tage“. Da soll „Palm Springs“ der Lonely Island-Jungs dennoch eine waschechte Empfehlung sein? Oh ja, und wie! Und warum? Weil diese sonnige Sci-Fi-Komödie einfach passt! Die Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren passt, es passt in Sachen Philosophie und Humor, es passt mit dem Setting und den etlichen Überraschungen auf dem Weg, es passt mit der Lauflänge, es passt mit klasse Auftritten von J.K. Simmons und es passt mit den Sommervibes. Die Melancholie passt, die Romantik passt, der Soundtrack passt und der Charme passt. „Palm Springs“ ist ein Publikumsliebling und vielleicht sogar zukünftiger Klassiker, ein Stimmungsaufheller und fluffig-lockerleichte „schwere Kost“. Viel mehr als nur eine aufgewärmte Idee oder ein Lückenfüller. „Palm Springs“ zaubert mir allein beim Gedanken an ihn ein breites Lächeln ins Gesicht. Über Sinn, das Alleinsein und die ganz großen und kleinen Emotionen. Ich hätte niemals gedacht, dass mir das steinalte Konzept nochmal derart frisch vorkommt.

Fazit: Da denkt man, „Murmeltier“-Loopings wären mehr als ausgelutscht, da kommt ein kleines, romantisches und köstliches Wunder namens „Palm Springs“ daher! Für mich der sofortige zweite Platz in Sachen „Zeitschleifen“. Sympathisch und süß!

Alexander * 9.0

„It's going to be a beautiful wedding!“

In der Tradition wirklich außergewöhnlicher, verrückter und irgendwie auch liebenswerter Filme, die auf dem Fantasy Filmfest als „Eröffnungfilm“ gezeigt werden, nimmt „Palm Springs“ für mich einen der vorderen Plätze ein.

Dieses funkelnde Setting unter der brennenden Sonne Kaliforniens, bietet einen fantastischen Playground, um sozialkritische Spitzen rauszuhauen und den blasierten Mob durch den Kakao zu ziehen. Wer schon einmal in Palm Springs war, der weiß dann auch, dass dieses prinzipiell todlangweilige Wüstenkaff mitunter von der High Society Los Angeles' heimgesucht wird, die dort gerne mal ihre Parties feiert.

Also brennende Sonne, Swimmingpools, eisgekühltes Dosenbier und Ladies im Bikini satt. Das ist doch wie Weihnachten! Aber jeden Tag Weihnachten? Was könnte also schlimmer sein, als für immer an diesem Ort festzuhängen? Eben! Allein deshalb fiebert man mit und wünscht sich ein baldiges Entkommen unserer Protagonisten aus der Zeitschleifenfalle.

Liest man sich dann die Kritiken durch, hört man doch sehr unterschiedliche Meinungen. Es gibt Leute, die schon beim bloßen Erwähnen des Films mit Konfetti werfen, andere kotzen dir halt vor die Füße. So könnte sich der diesjährige Eröffnungsfilm mal wieder zu einem „Spalter“ entwickeln.

„Palm Springs“ schafft mit einer herrlich anzusehenden Leichtigkeit den Spagat zwischen luftig leichter Romantic-Comedy, mit zahlreichen wirklich guten Gags, bei denen ich lauthals rausprusten musste, und einem im Kern durchaus interessanten und nicht unspannendem Mystery-Thrill, der mit einer wirklich erfrischenden Variante des für mich eigentlich bereits vollständig ausgelutschten Zeitschleifen-Themas, voll punkten konnte. Noch dazu brennt der Film ein Feuerwerk frischer Ideen, skurriler Situationskomik und witziger Einfälle ab, dass es eine wahre Freude ist.

Obendrauf gibt's noch einen wirklich schön ausgesuchten Soundtrack als weiteres Highlight, bei dem sogar ein zwischenzeitlich gealterter, aber umso atmosphärischer „Kate Bush“-Song einen wirklich prägenden Film-Moment garnieren darf und dabei genauso charmant-deplatziert wirkt, wie eigentlich fast alles in diesem Film. Dazu bestens aufgelegte Schauspieler, zwischen denen einfach die Chemie stimmt und die dem ganzen Wahnsinn mit viel Sex-Appeal und verstrahlter Schönheit das Sahnehäubchen aufsetzen.

Insgesamt ist das alles mehr zum Lachen als zum Gruseln, soviel ist eigentlich nicht erst seit Sichtung des erfrischenden Kinoplakates klar. Doch „Palm Springs“ schafft es, uns mit einer im Kern eigentlich vollkommen depperten Idee über die gesamte Spielzeit grandios zu unterhalten.

Mein Tipp: Viel gut gekühltes Dosenbier mit ins Kino nehmen und einfach nur mit dem schrägen Irrsinn Spaß haben! Ich werde mir den Film auf jeden Fall ein zweites Mal ansehen.

PinkyHH * 6.5

Happy Deathday für Romantiker

Der Film macht Spaß. Humor, Gewalt, angenehme Laufzeit - alles gut - unter der Voraussetzung, dass man sich Zeitschleifen-Filme nicht schon übergeguckt hat, denn davon gab es in letzter Zeit ja schon einige.

D.S. * 7.5

Ein gebrauchter Tag für Fortgeschrittene

PALM SPRINGS ist ein grundsympathisch daherkommender Zeitschleifen-Film, der das Subgenre-Rad zwar auch nicht neu erfindet, ein paar Variablen aber doch deutlich anders behandelt als alle seine thematisch verwandten Vorgänger – und dadurch frisch und extrem unterhaltsam wirkt.

Unterstützt wird dieser Eindruck durch eine Hauptfigur, die sich mit der permanenten Wiederholung ihres Tages aus der Hölle längst so weit abgefunden hat, dass sie der Situation mit einer charmanten Mischung aus Respektlosigkeit, Trotz und sich ziemlich warmherzig anfühlender Resignation begegnet: Nyles macht einfach das Beste draus und zeigt sich fest entschlossen, nicht die Nerven zu verlieren. Was nicht unbedingt einfach ist, denn immerhin befindet er sich mitten im Nirgendwo der Wüste auf einer Hochzeitsfeier, die schon ein einziges Mal kaum auszuhalten wäre. Und das nun in Dauerschleife? Gut, dass es hier Dosenbier in rauen Mengen gibt...

Gespielt wird Nyles von TV-Veteran Andy Samberg (BROOKLYN NINE-NINE), und der könnte für meinen Geschmack doch noch ein wenig mehr Charisma ausstrahlen, aber das war’s auch schon fast an Kritikpunkten. Gut, gegen Ende verhebt sich der Film vielleicht ein bisschen daran, sich in aller Ernsthaftigkeit mit großen, tiefen Emotionen auseinandersetzen zu wollen. Der bitterböse Sarkasmus und die häufiger gehäufte Prise Wahnsinn, die es zuvor zu erleben gibt, stehen ihm besser zu Gesicht.

Insgesamt aber ist PALM SPRINGS eine unbedingte Empfehlung; sicherlich unter den zehn gelungensten FFF-Eröffnungsfilmen überhaupt und eine wunderbare Art, seinen Abend zu gestalten. Gerne immer wieder. 7,5 von 10 Punkten.

war im Harmonie, Frankfurt

untitled91 * 7.5

FANTASY FILM FEST 09/2020 #01: PALM SPRINGS

I can't really imagine a better movie opening this year's Fantasy Film Fest. In a year where most of the physical festivals get cancelled, you need an uplifting crowdpleaser for the opening night. Being caught in a time loop can feel pretty realistic in pandemic times and I believe this movie could give some comfort for the past months.

The chemistry between Adam Sandberg and Cristin Milioti is irresistible. Especially seeing Cristin Milioti (after being an HIMYM fanboy for ages) on the big screen was a delight. The pacing and the flow of scenes in the first 30 min are perfect. Watching it the second time I could only wonder how important information were elegantly withhold for the benefit of the story and how the mystery builds into such a momentum until the main characters finally decide to enjoy their time in the time loop.

I just can't shake the feeling that PALM SPRINGS loses some of its strength in the final act, when the mystery turns into a more conventional affair and the two leads simply don't spend much time together. Anyway I am sure it's one of the best comedies of 2020 and I am glad I watched it again in a (corona-) sold-out cinema.

saß im Kino in der Kulturbrauerei, Berlin

Herr_Kees * 7.5

Und täglich grüßt die Metaebene

Wie oft das Thema Zeitschleife seit Bill Murrays Paraderolle 1993 in Film (u. a. RETROACTIVE, 12:01, EDGE OF TOMORROW) und TV (u. a. RUSSIAN DOLL) bereits durchexerziert wurde, zeigt sich sehr schön an der Exposition dieses Films: Es gibt keine.

Schnell wird klar: Wir begegnen unserem Protagonisten Nyles nicht an seinem ersten Tag im Timeloop, er hat schon Übung. Das ist eine der frischen Ideen, die Max Barbakow in seinem Langfilmdebüt auf die Leinwand bringt. GROUNDHOG DAY selbst wird zwar nie erwähnt oder direkt zitiert, doch es ist klar, dass PALM SPRINGS auf dessen Ideen aufbaut, sie variiert und manche davon gelungen fortführt.

Dass daraus keine reine Gagparade wird (wie in anderen Lonely Island Filmen, z. B. POPSTAR), sondern eine bisweilen richtig schön emotionale Romcom, ist der Chemie zwischen Andy Samberg und Cristin Miliotti (die letzte Mutter aus HOW I MET YOUR MOTHER) zu verdanken. Aber auch der ganze restliche Cast trägt maßgeblich zum Vergnügen des Films bei – die Performances machen auch dann Spaß, wenn der Film mal eine Ruhepause einlegt oder mal nicht so lustig ist, wie er gerne wäre.

Schön stimmungsvoll ist übrigens auch der Soundtrack, sodass aus PALM SPRINGS ein rundum gelungener Sommer-Feelgood-Spaß wird, auch wenn man mit Andy Samberg ansonsten vielleicht nicht so viel anfangen kann.

goutierte im Metropol, Stuttgart

38 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Palm Springs
  • Score [BETA]: 82
  • f3a.net: 7.8/10 38
  • IMDb: 7.4/10
  • Rotten Tomatoes: 94%
  • Metacritic: 83/100
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-26 11:37

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