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Reviews Payoff

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Reviewer

Der_Fluch_der_Pizza * 7.0

Endlich wieder ein fetziger Actionfilm

OK, die Charaktere sind etwas übertrieben. Aber wir reden hier nicht über eine Millieustudie, sondern über einen Actionfilm, der sich auf seine Charaktere stützt und nicht auf das Standardrepertoire an Stunts - was nicht heissen soll, dass hier nichts passiert. Dieser Film ist witzig und macht Spass. Einer der (oder sogar der) beste Actionfilm, den ich im vergangenen Jahr gesehen habe.

guckte im Cinema, München

D.S. * 7.5

Tough, tougher, französisch.

Wer noch immer glaubt, echte Gangster und harte Cops gäbe es nur in den USA, und deshalb könnten auch nur von dort gute Filme zum Thema kommen - der hat offensichtlich DOBERMAN verpaßt. Und erhält mit PAYOFF eine neue Chance, sein Urteil zu revidieren.

Was, wie im FFF-Programmheft angekündigt, wie eine perfekte Hommage an SHAFT beginnt, entpuppt sich dann nach den Eröffnungscredits schnell als ein atemloses, energiegeladenes, perfekt durchgetimtes Feuerwerk an fiesen Jokes und knochenharter Action - getragen von zwei umwerfenden Hauptdarstellern. Meine Befürchtungen, eine platte europäische Neuauflage von LETHAL WEAPON und ähnlich gelagerten Cop-Buddy-Movies ertragen zu müssen, erwiesen sich als unbegründet: Die Schlagzahl ist hier deutlich höher, die Darsteller sind glaubwürdiger, zugleich wesentlich abgründiger und generell heftiger drauf, die Witze sind unkorrekt bis zum Geht-Nicht-Mehr und fast immer überraschend und sitzend.

Es geht um Tavarès, einen unkonventionell ermittelnden Polizisten in Marseille, der vor allem eines ist: korrupt bis ins Mark. Dazu ist er ein Spieler mit undurchdringlicher Pechsträhne, arrogant ohne Ende und ein Chauvi vor dem Herrn. Außerdem schläft er stets mit geladener Pistole, was für den Zuschauer eine Menge Extra-Spaß bedeutet... für sein Umgebung aber eher weniger.

Und es geht um Gomez, seinen neuen Partner, ein schwarzer Cop aus Paris. Auf den ersten Blick ist er das genaue Gegenteil von Tavarès: Polizist aus Leidenschaft, stolz auf Beruf und Vaterland, konsequent, ein offensichtlicher Saubermann. Aber seltsamerweise nicht nur mit einer phänomenalen Villa, sondern auch noch mit einer Luxusyacht gesegnet...

Schon hier wird klar, daß mehr dahintersteckt. Und daß PAYOFF nur zum Teil so funktioniert, wie solche Filme eben für gewöhnlich funktionieren: Ein ehrenhafter und ein moralisch fragwürdig veranlagter Cop, beide nicht zimperlich, lösen den Fall auf jeden Fall. Sicherlich, ein Teil der LETHAL WEAPON-et.al.-Regeln gilt auch hier, aber das ganze ist deutlich krasser umgesetzt. Alle Personen wirken in ihrem Handeln und vor allem auch in ihren Sprüchen dermaßen unverfroren, daß einem vor Staunen mehrfach glatt der Mund offen bleibt.

Ach ja, um einen Fall geht es hier ja eigentlich auch noch - aber der steht nicht unbedingt im Mittelpunkt: Der Vater einer Striptänzerin fällt einer Mafiabande zum Opfer. Die Täter müssen ermittelt, die hübsche Tochter beschützt, die im Besitz des Toten vermuteten Millionen müssen gefunden werden. Und nebenbei gilt es, am Leben sowie im Job zu bleiben, zu flirten und jede Menge Schutzgeld einzustreichen...

Klar bietet das alles null Tiefgang, ist Popcornkino, an das man sich nicht lange erinnern wird. Aber es ist scharf gewürztes Popcorn, und es wird dem Betrachter in einem Mördertempo ins Gesicht geschaufelt. Das macht Spaß, und es beeindruckt.

Ein, zwei Verfolgungsjagden per Motorboot und Auto hätte man sich für meinen Geschmack zwar sparen können, und das letzte Drittel des Films hätte insgesamt ein paar mehr Jokes bei etwas weniger Action-Overkill vertragen. Aber sonst gibt es wirklich nichts auszusetzen - für Freunde von Action und derber (NICHT dummer!) Comedy ist der Film ein echter Tip.

Daß ich dennoch "nur" 7,5 Punkte gebe, liegt einfach daran, daß ich persönlich Filme mit einer etwas höheren Halbwertszeit bevorzuge. Aber für den schnellen Fun ist PAYOFF optimal.

verweste im Cinemaxx, Berlin

4 Bewertungen auf f3a.net

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Payoff
  • f3a.net: 6.1/10 4
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-23 17:48

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