Reviewer
cthulhu314 * 3.5
Drehbuchschreiben für Anfänger
Schade, das Thema fand ich wirklich interessant. Schauspieler und Inszenierung sind auch durchaus okay. Aber dieses Drehbuch... Es sagt schon einiges aus, wenn man es bei so einem Thema nicht schafft, 76 Minuten zu füllen und deshalb minutenlange Dialoge einbaut, die nichts, aber auch gar nichts zum Film beitragen außer gepflegter Langeweile. Und teilweise überhaupt keinen Sinn machen, weil die Protagonisten eigentlich gerade dringende Probleme haben, aber ein ausschweifender Monolog über ein gemeinsames Erlebnis von früher geht ja immer...
Dass die Eskalation zwischen den Figuren völlig unglaubwürdig und konstruiert daherkommt, ist dann auch egal. Unter den von mir gesehenen Filmen eindeutig der Tiefpunkt dieses FFFs.
Dass die Eskalation zwischen den Figuren völlig unglaubwürdig und konstruiert daherkommt, ist dann auch egal. Unter den von mir gesehenen Filmen eindeutig der Tiefpunkt dieses FFFs.
war im Cinestar, Berlin
Herr_Kees * 4.0
Blumhouse, hilf!
Ein landesweiter (?) Aufruf, eine Person aus der Nachbarschaft mit einem konträren Weltbild zu töten, ermittelt über das jeweilige Social-Media-Profil: Was fiele einem zu dieser Ausgangssituation nicht alles an filmischen Umsetzungsideen ein! Eine tiefschwarze Satire auf Trumps geteiltes Amerika. Ein bissiger Kommentar zur Social-Media-Hysterie. Eine konsequente Kritik am Umgang mit persönlichen Daten im Internet.
All dieses Potenzial muss dann aber wohl ein anderer Film ausschöpfen, denn Cameron Macgowan, verantwortlich für Buch und Regie, ist leider nicht in der Lage, aus diesem guten Material auch einen guten Film zu machen. Stattdessen bekommen wir gestelzte Dialoge, unsinnige Entwicklungen, unfreiwillig komische Szenen, unbeholfene Splattereffekte, stümperhafte Schauspieler (Ausnahme: Dawn van de Schoot, die den Film quasi allein schultern muss) und ein verläppertes Ende, wo wenigstens eine starke Schlusspointe sitzen sollte.
So verpufft, was durchaus eine effektive neue PURGE-Reihe hätte werden können. Wo sind Blumhouse, wenn man sie mal braucht?
All dieses Potenzial muss dann aber wohl ein anderer Film ausschöpfen, denn Cameron Macgowan, verantwortlich für Buch und Regie, ist leider nicht in der Lage, aus diesem guten Material auch einen guten Film zu machen. Stattdessen bekommen wir gestelzte Dialoge, unsinnige Entwicklungen, unfreiwillig komische Szenen, unbeholfene Splattereffekte, stümperhafte Schauspieler (Ausnahme: Dawn van de Schoot, die den Film quasi allein schultern muss) und ein verläppertes Ende, wo wenigstens eine starke Schlusspointe sitzen sollte.
So verpufft, was durchaus eine effektive neue PURGE-Reihe hätte werden können. Wo sind Blumhouse, wenn man sie mal braucht?
war im Metropol, Stuttgart
Leimbacher-Mario * 4.5
Versetzung gefährdet
„Red Letter Day“ ist eine kleine kanadische Horrorcomedy über die unterschwelligen Aggressionen in einer Vorzeige-Vorstadt - denn es wurden rote Briefe verteilt, in denen steht, dass man einen seiner Nachbarn umbringen soll und vice versa. Bricht das große Chaos aus oder bleibt alles friedlich? Naja, was wohl...
Mit nur 76 Minuten der mit Abstand kürzeste Film des diesjährigen Fantasy Filmfests und eigentlich der perfekte Rausschmeißer in der letzten Vorstellung. Sicher nicht ansatzweise seiner Grundidee gerecht werdend, zudem eher amateurhaft gespielt und aufgezogen und nur in ein paar feinen, dunkelhumorigen Goreauswüchsen (offener Beinbruch, heftige Kieferspaltung, Tod durch Hähnchen!!!) richtig unterhaltsam. Doch das reicht ja manchmal für eine Runde Bier und Lachen. Wenn auch mindestens genauso oft über wie mit dem Film. Das ist einer der Filme, die man vielleicht nur auf dem Festival sieht, im Kino sogar ganz sicher nur dort, wo einmal gucken auch locker reicht - doch wo man froh ist, überhaupt diese Möglichkeit gehabt zu haben. Ein bemühtes B-Movielein, das seinem Thema rein gar nichts Neues hinzuzufügen hat, das sich anfühlt für „Purge“ von Fans und das schneller vergessen ist, als man den Brieföffner holen kann. Dennoch: als Auflockerung, Zwischensnack, Mitternachtsaperitif geht das schon in die richtige Richtung. Es sei denn, man erwartet einen spannungsgeladenen, bretternsten Thriller - dann können Frust und Enttäuschung arge Auswüchse bekommen... Also: Erwartungen an Größe und Wahnsinn deutlich runter, Biere hoch, nebenbei laufen lassen, einigermaßen zufrieden sein.
Fazit: die Grundidee ist cool, knackig, fies, irgendwo zwischen „Purge“ und einer (zu langen) „Creepshow“-Episode. Das Endprodukt leider im besten Fall trashig-kurzweilig, oft jedoch auch lächerlich. Nicht immer aus den richtigen Gründen. Immerhin mit knapper Laufzeit, ohne Längen und ein paar fiese Prothesen. Nice Try.
Mit nur 76 Minuten der mit Abstand kürzeste Film des diesjährigen Fantasy Filmfests und eigentlich der perfekte Rausschmeißer in der letzten Vorstellung. Sicher nicht ansatzweise seiner Grundidee gerecht werdend, zudem eher amateurhaft gespielt und aufgezogen und nur in ein paar feinen, dunkelhumorigen Goreauswüchsen (offener Beinbruch, heftige Kieferspaltung, Tod durch Hähnchen!!!) richtig unterhaltsam. Doch das reicht ja manchmal für eine Runde Bier und Lachen. Wenn auch mindestens genauso oft über wie mit dem Film. Das ist einer der Filme, die man vielleicht nur auf dem Festival sieht, im Kino sogar ganz sicher nur dort, wo einmal gucken auch locker reicht - doch wo man froh ist, überhaupt diese Möglichkeit gehabt zu haben. Ein bemühtes B-Movielein, das seinem Thema rein gar nichts Neues hinzuzufügen hat, das sich anfühlt für „Purge“ von Fans und das schneller vergessen ist, als man den Brieföffner holen kann. Dennoch: als Auflockerung, Zwischensnack, Mitternachtsaperitif geht das schon in die richtige Richtung. Es sei denn, man erwartet einen spannungsgeladenen, bretternsten Thriller - dann können Frust und Enttäuschung arge Auswüchse bekommen... Also: Erwartungen an Größe und Wahnsinn deutlich runter, Biere hoch, nebenbei laufen lassen, einigermaßen zufrieden sein.
Fazit: die Grundidee ist cool, knackig, fies, irgendwo zwischen „Purge“ und einer (zu langen) „Creepshow“-Episode. Das Endprodukt leider im besten Fall trashig-kurzweilig, oft jedoch auch lächerlich. Nicht immer aus den richtigen Gründen. Immerhin mit knapper Laufzeit, ohne Längen und ein paar fiese Prothesen. Nice Try.
war im Residenz, Köln
PinkyHH * 4.5
Hit me with your Suppenkelle
Der Film ist mit seinen 76 Minuten Laufzeit nicht gerade lang, doch diese Zeit sinnvoll zu füllen, vermag dieser Streifen leider nicht. Die Einführung dauert ewig. Jeder geistig wache Zuschauer hat die Grundidee nach 10 Minuten verstanden. Hier vergehen aber rund 40 Minuten, bis langsam die Handlung in die Gänge kommt. Wenn der Zuschauer ab dann belohnt werden würde, hätte ich mich hier auch gar nicht weiter ausgelassen, denn die Grundidee des Films ist gut, und es ließe sich sehr viel draus machen.
Anmoderiert wurde der Film als blutige Komödie. Einst gab es hier auf dem Festival einen tollen Kurzfilm "The Horribly Slow Murderer with the Extremely Inefficient Weapon". Doch was tut dieses Werk? Man darf dämlich agierenden Darstellern zusehen, wie sie mit möglichst ineffektiven Küchengeräten versuchen, ihr Leben zu verteidigen. Weder besonders spannend, Action geladen und vor allem auch nicht im Ansatz lustig, eher trottelig.
Fazit: Nichts aus der guten Idee gemacht und das auch noch ohne Humor und ordentliche Action.
Anmoderiert wurde der Film als blutige Komödie. Einst gab es hier auf dem Festival einen tollen Kurzfilm "The Horribly Slow Murderer with the Extremely Inefficient Weapon". Doch was tut dieses Werk? Man darf dämlich agierenden Darstellern zusehen, wie sie mit möglichst ineffektiven Küchengeräten versuchen, ihr Leben zu verteidigen. Weder besonders spannend, Action geladen und vor allem auch nicht im Ansatz lustig, eher trottelig.
Fazit: Nichts aus der guten Idee gemacht und das auch noch ohne Humor und ordentliche Action.
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Bewertungen
Red Letter Day
- Score [BETA]: 54
- f3a.net: 4.2/10 35
- IMDb: 6.5/10