Sicilian Ghost Story
Frankreich, Italien, Schweiz 2017
Regie Fabio Grassadonia, Antonio Piazza
Aus dem offiziellen Programm:
Ein sonniger Nachmittag im Süden Italiens. Ein erster unschuldiger Kuss, der selbst die kühnsten Träume der 13-jährigen Luna tausendfach übertrifft. Aber dann ist ihr Klassenkamerad Giuseppe plötzlich verschwunden und statt eine großangelegte Suchaktion zu starten, herrscht in der ganzen Stadt betretenes Schweigen. In der Schule heißt es lediglich, Giuseppe sei eben etwas länger krank, aber Luna weiß es besser. Sie und Giuseppe verbindet nämlich ein unsichtbares Band, das Luna immer stärker zu ihrem Freund hinzieht.
SICILIAN GHOST STORY, der diesjährige Eröffnungsfilm der International Critics’ Week beim Filmfestival in Cannes, basiert lose auf einem sehr bekannten italienischen Kriminalfall. Den konkreten Bezug auf das historische Vorbild jedoch stellt erst der Beginn des Abspanns her. Entsprechend lassen die Regisseure Fabio Grassadonia und Antonio Piazza den Zuschauer in ihrem zweiten Film nach ihrem vielfach preisgekrönten Mafia-Thriller SALVO zunächst lange im Dunkeln. Lediglich die exquisite Tonspur kündigt bereits von dem unvermeidbaren Unheil, das die Teenager erwartet. Vom Plätschern der Wassertropfen über das Schlagen eines Pferdeherzens bis zum Kläffen eines wilden Hundes – neben den herausragenden Nachwuchsdarstellern Julia Jedlikowska und Gaetano Fernandez ist das subtil-verstörende Sounddesign der heimliche Star des Films.
SICILIAN GHOST STORY ist vollgepackt mit Anspielungen auf Märchen und Sagen. Rotkäppchens Mantel ist zum Beispiel nur eines von zahllosen Gebrüder-Grimm-Zitaten. Eine alles beobachtende Eule, die in der griechischen Mythologie mit dem Totengott Hades in Verbindung gebracht wird, taucht ebenfalls auf. Das weckt Erinnerungen an Guillermo del Toros genredefinierende Klassiker THE DEVIL’S BACKBONE und PAN’S LABYRINTH, die das kindliche Erleben des erwachsenen Schreckens ebenfalls mithilfe von geisterhaften oder mythologischen Erscheinungen illustrieren. Wie bei del Toro hat es auch hier etwas Tröstliches, dass es irgendwo noch mehr zu geben scheint als nur die Gräuel der realen Welt. Die sagenhaften Kreaturen lauern im Geheimen und manchmal beobachtet der Zuschauer das Geschehen sogar durch ihre Augen.
SICILIAN GHOST STORY ist eine grausam-poetische und poetisch-grausame Coming-of-Age-Tragödie, deren zärtliche, mystische Elemente absolut nötig sind, um den unaussprechlichen Schrecken der Geschichte ertragbar zu machen. Kalt wird diese radikal konsequente Neuinterpretation von William Shakespeares „Romeo und Julia“ jedenfalls niemanden lassen.
They say Sicily used to be the playground of the Gods, and so SICILIAN GHOST STORY carries us off into a true fairy tale world, albeit a very cruel one. Our centerpiece 2017 was a highlight at the Cannes Film Festival and is one of the most outstanding productions of the year. Italy is on the rise – and tremendously so!
SICILIAN GHOST STORY, der diesjährige Eröffnungsfilm der International Critics’ Week beim Filmfestival in Cannes, basiert lose auf einem sehr bekannten italienischen Kriminalfall. Den konkreten Bezug auf das historische Vorbild jedoch stellt erst der Beginn des Abspanns her. Entsprechend lassen die Regisseure Fabio Grassadonia und Antonio Piazza den Zuschauer in ihrem zweiten Film nach ihrem vielfach preisgekrönten Mafia-Thriller SALVO zunächst lange im Dunkeln. Lediglich die exquisite Tonspur kündigt bereits von dem unvermeidbaren Unheil, das die Teenager erwartet. Vom Plätschern der Wassertropfen über das Schlagen eines Pferdeherzens bis zum Kläffen eines wilden Hundes – neben den herausragenden Nachwuchsdarstellern Julia Jedlikowska und Gaetano Fernandez ist das subtil-verstörende Sounddesign der heimliche Star des Films.
SICILIAN GHOST STORY ist vollgepackt mit Anspielungen auf Märchen und Sagen. Rotkäppchens Mantel ist zum Beispiel nur eines von zahllosen Gebrüder-Grimm-Zitaten. Eine alles beobachtende Eule, die in der griechischen Mythologie mit dem Totengott Hades in Verbindung gebracht wird, taucht ebenfalls auf. Das weckt Erinnerungen an Guillermo del Toros genredefinierende Klassiker THE DEVIL’S BACKBONE und PAN’S LABYRINTH, die das kindliche Erleben des erwachsenen Schreckens ebenfalls mithilfe von geisterhaften oder mythologischen Erscheinungen illustrieren. Wie bei del Toro hat es auch hier etwas Tröstliches, dass es irgendwo noch mehr zu geben scheint als nur die Gräuel der realen Welt. Die sagenhaften Kreaturen lauern im Geheimen und manchmal beobachtet der Zuschauer das Geschehen sogar durch ihre Augen.
SICILIAN GHOST STORY ist eine grausam-poetische und poetisch-grausame Coming-of-Age-Tragödie, deren zärtliche, mystische Elemente absolut nötig sind, um den unaussprechlichen Schrecken der Geschichte ertragbar zu machen. Kalt wird diese radikal konsequente Neuinterpretation von William Shakespeares „Romeo und Julia“ jedenfalls niemanden lassen.
They say Sicily used to be the playground of the Gods, and so SICILIAN GHOST STORY carries us off into a true fairy tale world, albeit a very cruel one. Our centerpiece 2017 was a highlight at the Cannes Film Festival and is one of the most outstanding productions of the year. Italy is on the rise – and tremendously so!
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Filminfos
Centerpiece 2017
Fresh Blood 2017
- Regie
- Fabio Grassadonia
- Antonio Piazza
- Drehbuch
- Fabio Grassadonia
- Marco Mancassola
- Antonio Piazza
- Produzent
- Carlotta Calori
- Francesca Cima
- Massimo Cristaldi
- Darsteller
- Vincenzo Amato
- Lorenzo Curcio
- Andrea Falzone
- Gaetano Fernandez
- Federico Finocchiaro
- Julia Jedlikowska
- Filippo Luna
- Corinne Musallari
- Baldassarre Tre Re
- Rosario Terranova
- Sabine Timoteo
- Land
- Frankreich
- Italien
- Schweiz
- Laufzeit
- ca. 122 Minuten
- Version
- italienische OmeU
- World Sales
- The Match Factory
- Genre
- Drama
- FFF-Tags
- dark
- emotional
- unique
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Bewertungen
Sicilian Ghost Story
- Score [BETA]: 70
- f3a.net: 6.9/10 42
- IMDb: 7.0/10