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Review Society

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Lifestylez of the Rich & Famous
von Leimbacher-Mario

Brian Yuznas Regiedebüt ist eine entlarvende, schleimige und schwarze Satire auf die Oberschicht, "Beverly Hills 90210" frisst "The Thing". Ein äußerst starkes Regiedebüt liefert der legendäre und gleichzeitig immer etwas übersehene Horrorkönner (zumindest in der ersten Hälfte seiner Karriere!) mit diesem Potpourri aus Teen-Trash und Ekelhorror hier ab. Es geht um einen jungen Mann aus reicher Familie, der eine verborgene Gesellschaft entdeckt, die die Ärmeren ausbeutet und sich liebend gern einverleibt...

Neben dem Re-Animator und seiner Braut, ist "Society" ein Schlüsselwerk im Schaffen von Yuzna. Klar, ein Regiedebüt ist das meistens. Doch "Society" ist ein besonderer Mix aus Cronenberg und Carpenter, aus "Dallas" und "Invasion of the Body Snatchers". Abartig und anziehend. In den ersten zwei Dritteln braucht man zwar etwas Geduld und das Finale wird abrupt beendet, doch das Warten lohnt sich. Wenn diese dunkle Gesellschaft ihre wahren Gesichter zeigt, dann schlägt nicht nur eine der größten Stunden in Sachen Ekel-Make-up, sondern in Bodyhorror allgemein. Dieses Finale hat es in sich und stülpt sich von außen nach innen!

"Society" ist genauso clever wie sein Showdown: abstrus, surreal, monströs. Yuzna nimmt hier schleimig und makaber die komplette amerikanische Upper Class aufs Korn und hält dieser unangenehm und körperlich zerreißend einen Spiegel vor. Beißend, aussaugend, ekelerregend. Und ach so spaßig! Gorehounds schweben trotz oder vielleicht gerade wegen dem eindeutigen Augenzwinkern auf Wolken. Da dreht sich der Magen und man strahlt. Sahen die deutschen Sittenwächter zwei Jahrzehnte anders... mittlerweile ist aber selbst da der Groschen gefallen. Zum Glück - nun erstrahlt dieses perverse große Fressen in neuem, bizarr-widerwärtigem Glanz.

Fazit: Der beste Bodyhorror, an dem David Cronenberg nicht seine Finger hatte. Das Finale ist noch immer der Stoff, aus dem Legenden und Alpträume sind. Wundervoll schwitzige Satire auf die Schönen & Reichen. Beverly Chills mit 90200 Zehen. Bäh kein Buh.

12 Bewertungen auf f3a.net

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Society
  • f3a.net: 6.5/10 12
© Fantasy FilmFest Archiv 2025-06-01 08:02

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