Reviewer
The_Coma-man * 10.0
DNA LABYRINTH
Ich habe bisher alle Filme von Vincenzo Natali in der Reihenfolge ihrer Entstehung gesehen, CYPHER und NOTHING davon auf dem FFF, beide sehr geliebt. Ich wusste, Natali wird eines Tages aus dem Kreise der wohlgehüteten Indie-Weirdos heraus steigen, ähnlich Cronenberg größere Filme mit größeren Namen machen, die alles da gewesene übertreffen und trotzdem die Qualitäten des Regisseurs behalten werden.
Aber nichts - GAR NICHTS, hätte mich auf diesen Film vorbereiten können.
SPLICE war so dermaßen gut, dass es mir streckenweise die Worte verschlagen hat. Ich habe den Film auf einer Stufe genossen, auf der sich sonst PAN’S LABYRINTH oder A TALE OF TWO SISTERS bewegen.
Ich will nicht zu viel verraten, aber das Übermaß an Ideen und thematischen Ansätzen, die der Film besitzt, machen SPLICE zu einem durchweg großartigen Kino-Erlebnis, das sowohl den abartigen Humor Natalis, seine Vorliebe für leicht Kafka-ähnliche Absurditäten, Horror, Suspense, Schönheit und Drama beinhaltet und auf keiner Linie versagt.
Das mag im Vergleich zu den Vorgängern vielleicht Mainstream wirken, aber faktisch ist SPLICE der endlich passierte große Schritt eines Regisseurs, dem viel zu wenige Menschen zuschauten, und der immer im Schatten von großen Namen (im DVD-Verleih deiner Wahl) stand. SPLICE ist sein VIDEODROME, sein THE DEVIL’S BACKBONE oder BATMAN BEGINS - der erste Schritt zum Weltruhm.
Fazit: Absolutes Muss!!
PS: Wer weiß, vielleicht kommt von Natali nun die lang erwartete - und thematisch durchaus nahe - Verfilmung von BLACKHOLE, für die Studiobosse lange nach einem geeigneten Mann suchen. Er wäre auf jeden Fall passender als Aja und Fincher, die beide nach angefangener Arbeit das Handtuch warfen.
Aber nichts - GAR NICHTS, hätte mich auf diesen Film vorbereiten können.
SPLICE war so dermaßen gut, dass es mir streckenweise die Worte verschlagen hat. Ich habe den Film auf einer Stufe genossen, auf der sich sonst PAN’S LABYRINTH oder A TALE OF TWO SISTERS bewegen.
Ich will nicht zu viel verraten, aber das Übermaß an Ideen und thematischen Ansätzen, die der Film besitzt, machen SPLICE zu einem durchweg großartigen Kino-Erlebnis, das sowohl den abartigen Humor Natalis, seine Vorliebe für leicht Kafka-ähnliche Absurditäten, Horror, Suspense, Schönheit und Drama beinhaltet und auf keiner Linie versagt.
Das mag im Vergleich zu den Vorgängern vielleicht Mainstream wirken, aber faktisch ist SPLICE der endlich passierte große Schritt eines Regisseurs, dem viel zu wenige Menschen zuschauten, und der immer im Schatten von großen Namen (im DVD-Verleih deiner Wahl) stand. SPLICE ist sein VIDEODROME, sein THE DEVIL’S BACKBONE oder BATMAN BEGINS - der erste Schritt zum Weltruhm.
Fazit: Absolutes Muss!!
PS: Wer weiß, vielleicht kommt von Natali nun die lang erwartete - und thematisch durchaus nahe - Verfilmung von BLACKHOLE, für die Studiobosse lange nach einem geeigneten Mann suchen. Er wäre auf jeden Fall passender als Aja und Fincher, die beide nach angefangener Arbeit das Handtuch warfen.
war im Cinemaxx 7, Berlin
Francis S * 8.0
Dieser Review enthält SPOILER!die latte lag hoch, denn der film wurde entsprechend im vorfeld gelobt.
ein junges forscherpaar erschafft mit hilfe genetischer experimente neue spezies. bisher sind gene aus verschiedensten tieren und pflanzen eingeflossen, aber nun wagen sie (gegen den willen der geldgeber) heimlich das experiment mit menschlicher dna. das kann ja nicht gutgehen!
gleich die erste befruchtete eizelle reift prima heran und erschafft anfangs eine mischung aus brathähnchen und hase. nicht lachen - so witzig ist das gar nicht. das große alleinstellungsmerkmal des films ist es, dass er das wesen von beginn an immer vollständig zeigt. also hier nicht mal nur ’ne gliedmaße oder so. nee, komplett von kopf bis fuß. das wesen wächst und lernt schnell - nur sprechen kann es nicht. bald wird es zu groß und unberechenbar, um es im labor zu verstecken. so wird das wesen in einer verlassenen scheune untergebracht. mittlerweile sieht es sehr menschlich aus - zwar ohne haare, aber dafür mit schwanz und stachel. nicht schon wieder lachen, bitte - es ist ernst.
das ist nämlich auch das manko des films, dass manches unfreiwillig komisch wirkt.
zwischendurch nicht vergessen: unser wesen besteht nicht nur aus menschlicher dna. das macht sich dann auch bald hier und da bemerkbar.
das ende hätte etwas taffer ausfallen können. denn irgendwann reicht es mit den wendungen ... aber schaut selbst.
ein junges forscherpaar erschafft mit hilfe genetischer experimente neue spezies. bisher sind gene aus verschiedensten tieren und pflanzen eingeflossen, aber nun wagen sie (gegen den willen der geldgeber) heimlich das experiment mit menschlicher dna. das kann ja nicht gutgehen!
gleich die erste befruchtete eizelle reift prima heran und erschafft anfangs eine mischung aus brathähnchen und hase. nicht lachen - so witzig ist das gar nicht. das große alleinstellungsmerkmal des films ist es, dass er das wesen von beginn an immer vollständig zeigt. also hier nicht mal nur ’ne gliedmaße oder so. nee, komplett von kopf bis fuß. das wesen wächst und lernt schnell - nur sprechen kann es nicht. bald wird es zu groß und unberechenbar, um es im labor zu verstecken. so wird das wesen in einer verlassenen scheune untergebracht. mittlerweile sieht es sehr menschlich aus - zwar ohne haare, aber dafür mit schwanz und stachel. nicht schon wieder lachen, bitte - es ist ernst.
das ist nämlich auch das manko des films, dass manches unfreiwillig komisch wirkt.
zwischendurch nicht vergessen: unser wesen besteht nicht nur aus menschlicher dna. das macht sich dann auch bald hier und da bemerkbar.
das ende hätte etwas taffer ausfallen können. denn irgendwann reicht es mit den wendungen ... aber schaut selbst.
goutierte im Cinemaxx 7, Berlin
T-Killa * 6.5
Familiendrama
Was recht vielversprechend beginnt, verliert schnell an Fahrt und schwenkt dann in ein gewöhnliches Drama, wenn auch unter nicht ganz alltäglichen Umständen, um. Leider ist der Film vorhersehbar und strotzt auch nur so von Unglaubwürdigkeiten und logischen Löchern. Action, Gore und Ekel sind zwar (fast) gar nicht vorhanden, aber der Film ist aufgrund seiner Thematik sehr unterhaltsam und fesselnd. Allein die schauspielerischen Leistungen und die weltklasse Spezialeffekte machen den Film sehenswert. Aus der äußerst interessanten Story, eine Mischung aus SPECIES und THE OMEN, hätte man vielleicht mehr machen können - vielleicht sogar müssen.
Ein Forscherpaar bastelt sich im Geheimen einen DNA-Mischling und erkennt erst viel zu spät, auf was sie sich eingelassen haben, und was für eine ethisch-moralische Verantwortung dahinter steckt.
Ein Forscherpaar bastelt sich im Geheimen einen DNA-Mischling und erkennt erst viel zu spät, auf was sie sich eingelassen haben, und was für eine ethisch-moralische Verantwortung dahinter steckt.
staunte im Cinemaxx 7, Berlin
FFFler * 7.5
Species in Anspruchsvoll
Auf Regisseur Vinenczo Natali ist halt einfach Verlass. Mit seinem auf diversen Filmfestivals euphorisch aufgenommenen Splice schuf er eine Art Neuinterpretation der Frankenstein-Thematik und kann diese hervorragend in die heutige Zeit übertragen. Die große Stärke des Filmes ist dabei, dass er nur selten wirklich in den Mainstream verfällt und sich viel Zeit für seinen Aufbau bzw. die Charaktere nimmt und deren moralischen Grenzen glaubwürdig auslotet. Neben dem gelungenen Drehbuch weiß auch die hervorragende Inszenierung Natalis zu gefallen, der eine beklemmende Atmosphäre einfangen kann und für das geringe Budget zudem großartige Make-Up- und Creature Effects hervorbringen kann. Die Darstellerleistungen von Sarah Polley und Adrien Brody sind solide, mein persönliches Highlight war jedoch die Kreatur Dren selbst, der von Delphine Chaneac Leben eingehaucht wurde. Sicherlich ist der Film für niemanden, der jetzt eine Schlachtplatte erwartet oder der konservativste Mensch auf Erden ist: Wer sich jedoch auf die Geschichte einlässt, seine eigenen Moralvorstellungen hinterfrägt etc., der bekommt einen absolut Glaubwürdigen geboten, der nur bei seinem Finale ein wenig zu sehr in sein Gerne verfällt und aufgrund seiner Vorhersehbarkeit etwas an seiner Qualität einbüßt.
Leimbacher-Mario * 8.0
Rückschritt durch Technik
"Cube" ist für mich ein moderner Klassiker des Sci-Fi-Horror, "Cypher" halte ich für maßlos unterschätzt, "Haunter" versagt erst hintenraus. Und "Splice"? Der ist polarisierend und gefällt mir ebenfalls richtig gut. Vincenzo Natali ist einer der Regisseure, deren Namen man viel zu selten hört und von dem man gerne mehr sehen würde. Nicht nur Auftragsarbeiten für TV-Serien. Ein mutiger, selbstbestimmter und alles andere als glattgebügelter Zeitgenosse, so scheint es. In dieser Kreuzung aus "Frankenstein" und "Species" erschafft ein Wissenschaftlerpärchen eine Kreuzung aus verschiedenen Tieren und menschlicher DNA. So entsteht Dren, ein mysteriöses Geschöpf, das anmutig wie bedrohlich zugleich wirken kann...
"Splice" hat definitiv trashige Momente und das actionreiche Finale will nicht so recht zur sonstigen Stimmung passen. Trotzdem ist der Genremix für mich ein starker, eigenständiger Hybrid aus Unterhaltung und existenziellen Fragen, den man erstmal hinbekommen muss. Natali traut sich etwas, Natali hat keine Angst anzuecken und sogar Tabus zu brechen. Kein Wunder, dass Hollywood sich erst letztes Jahr mit "Morgan" nochmal Einiges von ihm geborgt und nicht besser gemacht hat. Adrien Brody und Sarah Polley sind zwar unterfordert, dafür stiehlt ihnen Delphine Chaneac als Dren aufsehenerregend die Show. Wunderbar außerweltlich und anders, vor allem kombiniert mit (meistens) feinen CGI-Effekten. Freaky, sexy, gefährlich. Mitleid und Angst spielen Ringelpietz mit Anfassen.
Und nebenbei werden allerhand Fragen aufgeworfen. Psychische, familiäre, menschliche, soziale, sexuelle und selbstredend ethische. Das ist eine Menge, gelingt aufreizend lässig und zudem maximal unterhaltsam. Stellenweise wäre cronenberg stolz. "Splice" zeigt, dass ein Film nicht nur clever oder flach sein kann. Beides gleichzeitig ist möglich. Doch dann muss man damit rechnen, dass die Zuschauer das Werk entweder hassen oder lieben. Zwischenstationen sind hier rar. Vielleicht lehnt die Masse sogar zur negativen Reaktion. Mir fiel die Wahl leicht. Zu interessant, zu speziell, zu reizend ist dieser Hybrid konzipiert.
Fazit: Sci-Fi-Horror-Trash trifft auf philosophische Fragen, familiäre Ängste und Urinstinkte. Man kann kaum hinschauen, noch weniger wegsehen!
"Splice" hat definitiv trashige Momente und das actionreiche Finale will nicht so recht zur sonstigen Stimmung passen. Trotzdem ist der Genremix für mich ein starker, eigenständiger Hybrid aus Unterhaltung und existenziellen Fragen, den man erstmal hinbekommen muss. Natali traut sich etwas, Natali hat keine Angst anzuecken und sogar Tabus zu brechen. Kein Wunder, dass Hollywood sich erst letztes Jahr mit "Morgan" nochmal Einiges von ihm geborgt und nicht besser gemacht hat. Adrien Brody und Sarah Polley sind zwar unterfordert, dafür stiehlt ihnen Delphine Chaneac als Dren aufsehenerregend die Show. Wunderbar außerweltlich und anders, vor allem kombiniert mit (meistens) feinen CGI-Effekten. Freaky, sexy, gefährlich. Mitleid und Angst spielen Ringelpietz mit Anfassen.
Und nebenbei werden allerhand Fragen aufgeworfen. Psychische, familiäre, menschliche, soziale, sexuelle und selbstredend ethische. Das ist eine Menge, gelingt aufreizend lässig und zudem maximal unterhaltsam. Stellenweise wäre cronenberg stolz. "Splice" zeigt, dass ein Film nicht nur clever oder flach sein kann. Beides gleichzeitig ist möglich. Doch dann muss man damit rechnen, dass die Zuschauer das Werk entweder hassen oder lieben. Zwischenstationen sind hier rar. Vielleicht lehnt die Masse sogar zur negativen Reaktion. Mir fiel die Wahl leicht. Zu interessant, zu speziell, zu reizend ist dieser Hybrid konzipiert.
Fazit: Sci-Fi-Horror-Trash trifft auf philosophische Fragen, familiäre Ängste und Urinstinkte. Man kann kaum hinschauen, noch weniger wegsehen!
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Bewertungen
Splice
- Score [BETA]: 75
- f3a.net: 6.5/10 46
- IMDb: 8.5/10