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Review Starry Eyes

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Augen auf bei der Berufswahl
von D.S.

Hollywood ist böse, und um es dort zum Star zu bringen, musst du deine Freunde verraten und deine Seele verkaufen: Eine noch plattere Botschaft noch platter zu verpacken, als STARRY EYES das tut, ist tatsächlich schwer vorstellbar.

Sarah lebt in LA, schlägt sich so durch und hängt mit einer Gruppe missgünstiger Mädels und schluffiger Jungs ab, die alle denselben Traum haben: es irgendwie beim Film zu etwas zu bringen. Keiner von ihnen kriegt aber wirklich den Arsch hoch – anders Sarah: Als sich ihr die Chance bietet, die Hauptrolle im neuen Werk einer altehrwürdigen Horrorfilmproduktion zu ergattern, ist sie schnell bereit, buchstäblich alles dafür zu tun. „The Silver Scream“ soll der Film heißen (lustigerweise gibt es tatsächlich einen Indie-Horrorfilm – bzw. eine Horrorfilm-Musical-Persiflage – gleichen Namens), aber wovon er handeln soll, erfahren wir leider nie. Spielt eigentlich jedoch auch keine große Rolle, denn in STARRY EYES ist letztendlich ohnehin alles nur mehr oder minder überflüssige Staffage für die Botschaft der Filmemacher. Die, wie erwähnt, mal eher nicht so wahnsinnig subtil ist.

Da passt es ja, dass es hier stellenweise ganz schön zur Sache geht: Die Gore-Szenen fallen erstaunlich hart aus, an Ekel, Verfall und abseitigem Verhalten gibt es im letzten Drittel auch einiges zu sichten. Wer nur auf solche Schauwerte aus ist, dürfte jedoch ebenso enttäuscht werden wie diejenigen, die auf einen intelligent unterhaltsamen Film hoffen: Das Blut ist zwar sehr rot und der Schmadder sehr klebrig, soll heißen: die entsprechenden Szenen sind durchaus recht rabiat. Sonderlich viele davon gibt es dann aber auch nicht, und es ist ein weiter weg bis dorthin.

Ohnehin ziehen sich die gerade mal 96 Minuten Laufzeit spätestens ab der Hälfte des Films ganz schön. Kein Wunder, storyseitig ist schnell alles klar, die im Programmheft versprochene „unvorhersehbare Handlungsführung“ hat wohl den Film verwechselt und man fühlt sich konsequenterweise irgendwann ordentlich ermüdet.

Von den effizienten Gewalt- und Würg-Szenen abgesehen, kann STARRY EYES immerhin atmosphärisch noch etwas punkten. Wie von anderen Reviewern schon bemerkt, lässt HOUSE OF THE DEVIL grüßen; wer sein Herz an die großen B-Klassiker aus den 70er- und 80er-Jahren verloren hat, kann hier zumindest in wohliger Nostalgie schwelgen. Die bis dato unbekannte Hauptdarstellerin Alex Essoe macht ihre Sache soweit auch ganz ordentlich, ebenso die meisten Nebendarsteller wie Noah Segan (DEADGIRL, BRICK) oder Fabianne Therese („Amy“ aus JOHN DIES AT THE END). Und das Make-up-Department.

Als kompletten Reinfall kann man STARRY EYES deshalb auch nicht bezeichnen. Er nimmt sich nur eben viel zu ernst und wichtig, hat dafür aber viel zu wenig Substanz zu bieten, im Gegenzug aber diverse inszenatorischen Schwächen. Summa summarum: 5,5 Punkte.

war im Cinestar, Frankfurt

46 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Starry Eyes
  • Score [BETA]: 65
  • f3a.net: 5.6/10 46
  • IMDb: 7.3/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-24 01:48

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