s To Steal from a Thief (2016) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews To Steal from a Thief

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Reviewer

Alexander S * 6.5

Dieser Review enthält SPOILER!

In Spanien nichts Neues.

Fast hat man sich schon daran gewöhnt, dass Hollywood sich Filmen aus anderen Ländern bei Gefallen annimmt und mehr oder weniger geglückte Remakes aus ihnen fabriziert. Ungewohnt ist es allerdings zu sehen, das ein Film aus Spanien mal so richtig frech die Grundidee eines Hollywoodschinkens abkupfert!

Schon immer habe ich spanische Filme auf dem FFF vor allem ihrer frischen Ideen und ihrer markanten Umsetzung wegen geliebt. Da macht in diesem Jahr „To Steal from a Thieve“ leider mal die berühmte Ausnahme.

Für den erprobten Cineasten, der die klassischen „Heist“ Movies liebt, ist schon nach nur kurzer Zeit zu erkennen, das sich Regisseur Daniel Calparsoro in seinem Werk sehr stark entlang der nicht uncoolen Idee von Spike Lee’s „Inside Man“ aus 2006 orientiert.

Natürlich ist „To Steal …“ keine 1:1 Umsetzung dieses Films, läßt den Kenner des Films von 2006 aber recht schnell „den Braten riechen“. In anderen Worten: Trotz richtig guter Atmosphäre und coolen Darstellern kann man rasch erahnen, wohin der Hase laufen wird, was dem Film spannungstechnisch nicht wirklich gut tut. Der berühmte, die Aufmerksamkeit des Zuschauers versprechende „Twist“, war somit für mich bei Sichtung fast zu erwarten und somit leider ein kleiner Rohrkrepierer.

Nichtsdestotrotz machte mir der Film Spaß. Ich mag Gaunerfilme und irgendwie schaffte es auch „To Steal...“ mal wieder mich mit den „Tätern“ zu identifizieren und ihnen politisch unkorrektes Glück zu wünschen. Für die Freunde Spaniens und den Fans von weniger harten Crime Movies ist es ein lockerer Spaß, der einen auch zu später Stunde wachzuhalten vermag.

Herr_Kees * 6.0

Bankgeheimnis

Ein hervorragend ausgearbeiteter Plan, bei dem Schritt für Schritt alles schiefgeht und jede Seite zum Improvisieren aufgerufen ist – das ist die Grundkonstellation dieses Heist-Thrillers, der inhaltlich stark an Spike Lees INSIDE MAN angelehnt ist, dem Thema jedoch seinen eigenen südeuropäischen Stempel aufdrücken kann. So stehen hier vor allem die Beziehungen und Machtspiele zwischen Polizei, Geheimdienst und Politik beziehungsweise den Gangstern untereinander im Fokus, was den Film auch dann spannend bleiben lässt, wenn man den einen oder anderen Twist vielleicht schon kommen sieht.

war im Metropol, Stuttgart

D.S. * 6.5

„Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?“

Der zwar in erster Linie aus Spanien stammende, in Storyidee, -entfaltung und Inszenierung aber sehr stark von typischen Hollywood-Heist-Movies beeinflusste TO STEAL FROM A THIEF bietet zwar wenig Neues, ist für alle Fans spannender Krimis mit Polit-/Intrigen-Einschlag aber dennoch unbedingt zu empfehlen. Denn zum einen wirken viele seiner Figuren kantiger, echter als im durchschnittlichen glattgebügelten Bankraub-Blockbuster. Und zum anderen wartet seine Handlung zwar sicher nicht mit den größten Überraschungen seit der Erfindung von Wassereis auf, sie schlägt aber doch ein paar erfrischende und spannungsfördernde Haken. Stellenweise gestaltet es sich sogar etwas anspruchsvoll, ihnen allen zu folgen – die Untertitel wollen schnell gelesen sein.

Besonderer Pluspunkt des Films ist neben der meist straffen Inszenierung – die lediglich im Mittelteil ein bisschen zu lang die Zügel schleifen lässt, zwischenzeitlich zu viel Tempo herausnimmt – das Charisma von Co-Hauptdarsteller Luis Tosar (SLEEP TIGHT), der als einer der beiden Anführer der Überfall-Profis brilliert. Ansonsten gibt es eigentlich nicht mehr viel zu erwähnen. Außer, dass die neue Produktion von Daniel Calparsoro (THE ABSENT) nicht nur überdeutliche Sozialkritik übt, insbesondere den Umgang von Banken mit Kleinkunden sowie die mangelnde Wichtigkeit, die dem Menschen an sich in einem gewinnorientierten Gesellschaftssystem beigemessen wird, an den Pranger stellt. Sondern in diesem Zuge auch äußerst ungeniert und umfassend für die Seite derjenigen Partei ergreift, die gemeinhin als Verbrecher bezeichnet werden. Dass die offiziell „Bösen“ derart eindeutig als die letztendlich viel weniger Bösen dargestellt werden, erlebt man nicht häufig. Macht aber Spaß – und bescherte dem Film zumindest in der Bankenstadt Frankfurt auch zu später Stunde reichlich Applaus vom Publikum. 6,5 Punkte von mir.

war im Cinestar, Frankfurt

Leimbacher-Mario * 6.0

Wer’s stiehlt, darf’s behalten

Klassische Heist-Thriller werden nie aussterben - gut so! Leider kommen die wenigsten an Meilensteine wie "Heat" oder "Inside Man" heran - schade eigentlich! Mit "To Steal From A Thief" versuchen nun die Spanier in ihrem typisch regnerischen & ernsten Melancholie-Look, dem Subgenre neue Facetten abzukaufen. Das schafft der top besetzte Thriller nur wenig, allerdings überzeugt er auch mit klassischen Mitteln aus neuen Schläuchen. Spanisch kommt einem hier also nichts vor. Und eine Inhaltsangabe braucht man auch kaum: Gangster - Bank - unerwartete Beute/Hindernisse. Fertig ist der Coup. Der perfekte Job sieht anders aus, trotzdem hielt er mich an einem langen Tag wach, unterhalten & hält weiterhin die qualitativ einwandfreie spanische Flagge hoch. Egal ob Horror, schwarze Comedy oder, wie hier, Gangster.

Die Crew macht diesen Bankraub so speziell, besonders & gut - denn die Gangster werden nicht nur von ein paar von Spaniens coolsten Typen gespielt, die verschiedenen Charaktere, von naiv-blöd bis stur-clever, sind ebenso hervorragend & sich ergänzend geschrieben. Schnell gönnt man ihnen ein Entkommen & spätestens beim etwas zu weit ausgebreiteten Polit-Skandel, der angedeutet wird, weiß man, für wessen Seite man sich entscheidet. Der in Blautönen gehaltene Look Valencias unter Extremregen macht innen wie außen etwas her & auch ***SPOILER***mit einem erschreckend niedrigen Bodycount bleiben Spannung & Unterhaltung hoch. Durch Tempo, alles andere als Schablonengangster & einem Ausbruchsplan, der interessante Improvisationen erfordert. Könnte untergehen im Dschungel der Gangsterfilme, sollte er jedoch nicht.

Fazit: Spaniens dreckiges halbes Dutzend oder Ocean’s Six? So oder so ein regnerischer, atmosphärischer Heist in Valencia für Fans des Thrillergenres & charismatischen Dieben mit Plan C wie Charisma.

verweste im Residenz, Köln

meiklsan * 7.0

Erstens kommt es anders und zweitens als du es planst!

Spanien serviert uns hier auf den ersten Blick einen klassischen Heist Movie, den wir mainstreamig und höher budgetiert schon zigmal aus USA oder Frankreich gesehen haben, aber die Spanier wären nicht die Spanier, wenn sie aus diesem Stoff nicht doch ihr eigenes, so gerne problembehaftetes (s)panisches Notfall-Szenario basteln würden!
Irgendwie passt der Film in seiner Konfusion übrigens auch bestens zu dem zwar völlig andersartig gelagerten „The Big Night“, aber die nervös hektische Grundstimmung und das verzweifelte UT-Lesen bleibt beiden Filmen doch gemein.

Der Film beginnt mit einer wirklich stimmungsvoll verregneten Helikopter-Kamerafahrt über Valencia, hin zu der „Banco de Valencia“, die ab sofort unser Schauplatz für diesen Film sein wird! ***SPOILER***Und mit einer ebenso hübschen, aber unverregneten Kamerafahrt wird der Film übrigens auch enden. Ich hoffe, das ist jetzt kein Spoiler?
Dieser unerwartete Regenguss über Valencia kommt unserer sympathischen Gangsterbande allerdings definitiv nicht gelegen, wie sich später noch herausstellen wird.
Doch der Regen ist nicht das einzige Problem, vor dem unsere semiprofessionellen Bankräuber demnächst noch stehen werden!

Aber bis dahin wird die Bank erst mal planmäßig überfallen, die ungewöhnlichen und praktischen, aber NULL identifikationsverzerrenden Gesichts Masken sitzen perfekt, die Geiseln werden genommen, die Ernsthaftigkeit des Überfalls wird mit hochexplosiven Sprengstoffgürteln demonstriert, der Zugang zum Safe freigelegt. So weit, so gut. Der Raubzug könnte beginnen.

Aber wären da nicht diese hässlichen Kleinigkeiten und Unvorhersehbarkeiten, die ein Raubüberfall noch so mit sich bringen kann.
Ein Bankangestellter schafft es, den Alarmknopf zu drücken und ab sofort ist der scheinbar doch so einfach geplante Rein und Raus Fluchtplan leider nicht mehr möglich.
Die Polizei und Special Forces rücken an.
Erste emotionale Bande zwischen Geiseln und Gangstern bahnen sich an. Die Hierarchien innerhalb der Gruppe beginnen langsam zu bröckeln. Die „Mindfucks“ zwischen dem „Uruguayan“ und dem „Spaniard“ werden immer intensiver.
Und zu guter Letzt wird auch noch ein sehr brisantes politisches Detail während des Raubzuges zu Tage gefördert. Die Situation wird also immer mehr tricky und twisted.
Der anfänglich so harmlos erscheinende Raubzug ufert in spanischer Manier völlig aus, keiner glaubt mehr keinem!
Wer ***SPOILER***ist der Maulwurf, gibt es diesen überhaupt, wer ist gut, wer ist böse? Jeder verdächtigt jeden.
Werden die Bankräuber doch wie geplant entkommen, mit oder ohne Beute?

Schaut es euch einfach selbst an, ihr werdet auf jeden Fall überrascht sein.

Luis Tosar spielt in gewohnt souveräner Manier den bodenständigen Mastermind dieses Heists locker aus der zweiten Reihe heraus.
Und Rodrigo de la Serna glänzt als intensiv charismatischer Leader of the Gang in der Hauptrolle!
Beide zusammen sind wohl aktuell DAS Dream Team des spanischen Films.

Überraschend: Der Film funktioniert gänzlich ohne ***SPOILER***Blutzoll.
Nervig: Der Film verstrickt sich zu tief in politische Angelegenheiten und hat damit Längen.
Positiv: Er bekommt von mir dennoch 7 Punkte.

war im Cinestar, Frankfurt

33 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

To Steal from a Thief
  • Score [BETA]: 64
  • f3a.net: 6.4/10 33
  • IMDb: 6.4/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-28 23:50

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