Reviewer
Tweek * 4.5
Kurz belichtet:
Nee, wirklich warm werde ich mit diesem Film nicht. Ist es jetzt eine ernstgemeinte Psychostudie einer gestörten, sozial inkompatiblen Seele oder doch eine gallige Satire? Meist erinnert es mich an eine derbe Ausgabe nachmittäglicher TV-Dokusoaps. Es beginnt belanglos und dann hört es nach etwa 70 Minuten fast unvermittelt wieder auf. Absurde Dialoge wechseln mit gewaltarmen Mini-Schocks, die weder überdreht komisch noch tief verstörend sind. Das Tempo schleicht gemächlich, Sympathien werden kaum aufgebaut, der Video-Look lässt mich kalt. Das eigentliche Serienkiller-Motiv wird nur am Rande thematisiert.
Fazit: Einfach nicht mein Fall. Dann schau ich mir doch lieber noch mal "Henry" oder sogar "Mr. Brooks" an.
Nee, wirklich warm werde ich mit diesem Film nicht. Ist es jetzt eine ernstgemeinte Psychostudie einer gestörten, sozial inkompatiblen Seele oder doch eine gallige Satire? Meist erinnert es mich an eine derbe Ausgabe nachmittäglicher TV-Dokusoaps. Es beginnt belanglos und dann hört es nach etwa 70 Minuten fast unvermittelt wieder auf. Absurde Dialoge wechseln mit gewaltarmen Mini-Schocks, die weder überdreht komisch noch tief verstörend sind. Das Tempo schleicht gemächlich, Sympathien werden kaum aufgebaut, der Video-Look lässt mich kalt. Das eigentliche Serienkiller-Motiv wird nur am Rande thematisiert.
Fazit: Einfach nicht mein Fall. Dann schau ich mir doch lieber noch mal "Henry" oder sogar "Mr. Brooks" an.
D.S. * 5.0
Zielloser Wahn
FFFler * 4.5
Etwas unbeholfen
Bei der titelgebenden Person handelt es sich um einen vereinsamten Mann, der außer seinen B-Movie-Action-Filmen nur wenig Freude in seinem Leben findet ... sieht man natürlich davon ab, dass er regelmäßig Leute in seine Wohnung lockt und zerstückelt. Der Film ist dabei extrem ruhig geraten und mehr Sozialstudie als Horrorfilm. Trotz des hervorragenden Hauptdarstellers und der atmosphärischen Musik will das Ganze doch nicht so wirklich zünden und hat einige größere Logiklöcher am Start. Auch die für meinen Geschmack etwas zu sterile Inszenierung war dem Ganzen nicht unbedingt förderlich. Für Dauerkarteninhaber sicherlich ok, wenn zeitglich nichts Besseres läuft, aber nichts, was man unbedingt gesehen haben müsste.
war im Cinestar 7, Berlin
Francis * 6.5
Arthouse-Horror als sozialkritisches Werk - so kann man den Film ganz gut beschreiben.
Tony ist ein einsamer Mann. Er hat weder Freunde oder Haustiere noch einen Job. Er streift durch die Gegend oder schaut sich alte Action-Videos an. Sein Hemdkragen ist so schmutzig, dass man froh ist, noch kein Geruchskino zu haben. Er ist ein Typ, der einen zum vorzeitigen Aussteigen aus der U-Bahn veranlassen würde, nur um nicht neben ihm zu stehen. Und bloß nicht anschauen - sonst quatscht er einen noch an.
Und das ist ja eigentlich schon das tragische an der Sache - wenige interessieren sich für ihn und die paar Junkies, die er dann doch zu sich nach Hause einlädt, meinen es auch nicht ernst. Dumm, dass in Tony eine zweite - brutale - Seele wohnt und er sich so dauerhaft Gesellschaft verschafft - auch wenn die letztlich ein bisschen müffelt.
Tony ist ein einsamer Mann. Er hat weder Freunde oder Haustiere noch einen Job. Er streift durch die Gegend oder schaut sich alte Action-Videos an. Sein Hemdkragen ist so schmutzig, dass man froh ist, noch kein Geruchskino zu haben. Er ist ein Typ, der einen zum vorzeitigen Aussteigen aus der U-Bahn veranlassen würde, nur um nicht neben ihm zu stehen. Und bloß nicht anschauen - sonst quatscht er einen noch an.
Und das ist ja eigentlich schon das tragische an der Sache - wenige interessieren sich für ihn und die paar Junkies, die er dann doch zu sich nach Hause einlädt, meinen es auch nicht ernst. Dumm, dass in Tony eine zweite - brutale - Seele wohnt und er sich so dauerhaft Gesellschaft verschafft - auch wenn die letztlich ein bisschen müffelt.
glotzte im Cinestar 7, Berlin
Herr_Kees * 4.5
I like to watch
Triste Sozialstudie eines verstörten einsamen Mannes – atmosphärisch gelungen, überzeugend deprimierend gespielt, jedoch weder formal noch inhaltlich in irgendeiner Form neu, interessant oder relevant. Ein dezenter feel-bad-film für alle, die so etwas brauchen.
Leimbacher-Mario * 6.0
Shittin' London
„Tony“ war Gerard Johnsons Regiedebüt über einen einsamen und sozial, sagen wir mal, ausbaufähigen Retroactionfilmfan, Hobbymetzger und Serienkiller im grausten Arbeiterviertel Londons…
Tony - Porträt eines Serienchillers
Nachdem ich Johnsons „Hyena“ vor jetzt auch schon einem Jahrzehnt (!) auf dem Fantasy Filmfest positiv in Erinnerung behalten habe und dieses Jahr wieder auf dem FFF sein neuer „Odyssey“ läuft, dachte ich, dass ich die anderen beiden Werke von ihm vorher noch nachholen sollte. Fangen wir also an mit „Tony“, seinem Debüt auf dem Regiestuhl. Und zwar ein ganz schön eindringliches! Im selben Abwasser in etwa wie „Menschenfeind“ oder „Der Goldene Handschuh“ kommt „Tony“ daher - nur wesentlich britischer, entsättigter, wolkenverhangener und emotionsloser. Unterkühlt, nerdig, nicht ganz ohne schwarzen Humor. Und doch insgesamt unheimlich bitter. Mit einer abseitigen Gestalt durch die Nacht. Seine Sammlung voller Seagal, Van Damme und Lundgren. Auf VHS versteht sich. Kaum auffällig, perfekt unter dem Radar der Gesellschaft, gar nicht mal wirklich boshaft. Einfach ein Killer. Einsam, ungeliebt, leer. Er hat keinen, ihm bedeutet kaum noch irgendetwas, London lebt an ihm vorbei, die Welt hat ihn längst hinter sich gelassen. Und doch schneidet er ihr immer wieder Stückchen ab… Einfach, effektiv, eklig, eiskalt, emphatisch. Eine gute Stilübung. Eine präzise Charakterbestandsaufnahme. Wenn auch mit etwas wenig waschechten Highlights. Aufs Wesentliche getrimmt. Mit der Fleischersäge.
Minimalistisches Mördermahnmal
Fazit: Trostlose, graue und unangenehme Serienmördercharakter- und Gesellschaftsstudie. Traurig, tragisch, trocken. Fiesestes „Feel Bad“-Kino von der Insel. Ein grimmiges, aber irgendwie in seiner Art auch stylisches Regiedebüt.
Tony - Porträt eines Serienchillers
Nachdem ich Johnsons „Hyena“ vor jetzt auch schon einem Jahrzehnt (!) auf dem Fantasy Filmfest positiv in Erinnerung behalten habe und dieses Jahr wieder auf dem FFF sein neuer „Odyssey“ läuft, dachte ich, dass ich die anderen beiden Werke von ihm vorher noch nachholen sollte. Fangen wir also an mit „Tony“, seinem Debüt auf dem Regiestuhl. Und zwar ein ganz schön eindringliches! Im selben Abwasser in etwa wie „Menschenfeind“ oder „Der Goldene Handschuh“ kommt „Tony“ daher - nur wesentlich britischer, entsättigter, wolkenverhangener und emotionsloser. Unterkühlt, nerdig, nicht ganz ohne schwarzen Humor. Und doch insgesamt unheimlich bitter. Mit einer abseitigen Gestalt durch die Nacht. Seine Sammlung voller Seagal, Van Damme und Lundgren. Auf VHS versteht sich. Kaum auffällig, perfekt unter dem Radar der Gesellschaft, gar nicht mal wirklich boshaft. Einfach ein Killer. Einsam, ungeliebt, leer. Er hat keinen, ihm bedeutet kaum noch irgendetwas, London lebt an ihm vorbei, die Welt hat ihn längst hinter sich gelassen. Und doch schneidet er ihr immer wieder Stückchen ab… Einfach, effektiv, eklig, eiskalt, emphatisch. Eine gute Stilübung. Eine präzise Charakterbestandsaufnahme. Wenn auch mit etwas wenig waschechten Highlights. Aufs Wesentliche getrimmt. Mit der Fleischersäge.
Minimalistisches Mördermahnmal
Fazit: Trostlose, graue und unangenehme Serienmördercharakter- und Gesellschaftsstudie. Traurig, tragisch, trocken. Fiesestes „Feel Bad“-Kino von der Insel. Ein grimmiges, aber irgendwie in seiner Art auch stylisches Regiedebüt.
25 Bewertungen auf f3a.net
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Bewertungen
Tony
- Score [BETA]: 53
- f3a.net: 4.6/10 25
- IMDb: 6.0/10