Reviewer
D.S. * 6.5
Gunslinger’s Melodrama ...
Vorab: kann den Film wegen zu starker Konkurrenz nicht auf dem FFF sehen. Aber wozu gibt es schließlich so fein sortierte Videotheken wie das "Video City" in Frankfurt? :-)
"The Way of the Gun" beginnt sehr unterhaltsam mit einigen richtig derb politisch unkorrekten Verhaltensweisen der zwei Hauptfiguren, und gibt allen, die mal wieder richtig Lust haben, sich Feinde zu machen, exklusive (und garantiert wirksame) Tips. "Schön", denkt man sich, "ein weiterer Film in der Reihe cool, ironisch, dreist und brutal".
Und so tauchen wir dann ein in die Geschichte zweier kleiner, extrem skrupel- und ruchloser Krimineller, die mehr oder weniger ziellos vor sich hin leben und eher mal handeln, bevor sie denken. Dabei sind sie noch lange nicht dumm oder moralisch vollständig desinteressiert: nein, einer von ihnen ärgert sich später im Film beispielsweise über die Kiddo-Gangster von heute, denen es offenbar nicht mehr um das jeweilige "Crime" geht, sondern nur noch darum, "A Criminal" zu sein ;-)
Genau hier aber tritt schon eins der größten Probleme des Films zutage: wir erfahren GAR nichts über die Hintergründe der beiden, und sie werden auch nicht sonderlich stark charakterisiert. Sondern laufen als reichlich leere Hüllen durch die Gegend - obwohl sie gut gespielt werden, von Benicio Del Toro ("Snatch", "Traffic" - gewohnt beeindruckend) und "Eiskalte Engel"-Schnösel Ryan Phillippe (überraschend brauchbar!). Dieser Eindruck entsteht wohl auch deshalb, weil den beiden "Helden" eindeutig zu wenig Spielzeit gewidmet wird: der Film schleppt einfach zu viele Minor Characters mit sich herum, die zwar alle für sich interessante Ansäzte enthalten, aber den Film mitunter etwas aufblasen - und, nicht zu seinem besten, verlangsamen.
Wobei das ohnehin ein Problem ist: nicht nur einmal wünscht man sich, das Geschehen würde jetzt endlich mal etwas schneller über die Bühne gehen. Nicht nur bei den Nebenhandlungssträngen, sondern fatalerweise auch manchmal während der Shoot-Outs! Diese sind, wie erwähnt, durchgängig recht brutal; dramaturgisch aber ab und an etwas unentschlossen bzw. "zäh" - und also nicht immer effektiv. Ein Beispiel ist gleich der erste Höhepunkt im Handlungsstrang, als nämlich unsere Desperados ihren spontanen Einfall in die Tat umsetzen, die "hochgradig werdende" Mutter des Kindes eines offenbar schwerreichen Typen zu kidnappen. (Jene wird übrigens gespielt von Juliette Lewis, die zwar sehr eindrucksvoll und intensiv spielt, einem aber doch manchmal mit ihrer Weinerlichkeit schwer auf die Nerven geht - wobei das natürlich ein Problem ihrer Rolle ist).
In dieser und den folgenden paar Szenen sind durchaus einige originelle Einfälle verbraten worden: selten haben Gangster ihren Verfolgern nachhaltiger vorgeführt, daß sie die Clevereren sind :-) Und insbesondere werden hier schon, fast unmerklich, die Wurzeln für die bald vordringliche Frage des Films gelegt: wem kann man vertrauen, wer führt wirklich Gutes und wer Böses im Schilde?? Klar, das ist keine innovative Frage; aber der Film versucht sich auch nicht etwa in Handlungstwists der Sorte "Scream", "Wild Things", "Dead Man’s Curve" etc. Hier geht man viel ernsthafter zur Sache.
Und das ist dann schließlich auch das zentrale Problem des Films: er kann sich nicht entscheiden, was er denn sein möchte. Zum einen ein teilweise brutaler Geiselthriller. Zum zweiten die Geschichte zweier cooler Anti-Helden - die insgesamt sehr ernst und fast pathetisch rüberkommen, am Anfang des Films und (selten) zwischendrin aber tarantinomäßige, krasse "Witze" bringen (ähhh ... mal eher bezüglich ihrer Verhaltensweisen). Und dann eben ein x-faches Melodram, das tausend Familiengeschichten, Moralfragen, Vertrauensfragen ... voller Schwere und Ernsthaftigkeit thematisiert. Alle diese Teile sind zwar in sich mit Können umgesetzt, und sie schaffen es alle zunächst, Interesse zu erwecken. Aber das ändert nichts daran, daß der Film oft mitten in einem Handlungsstrang abgleitet und man sich fragt: "Hallo? Was soll DAS denn jetzt? Das will doch jetzt keiner wissen!!!"
Naja, so kommt der Film auf eine Spielzeit von vollen zwei Stunden, obwohl die zu erzählende Geschichte mitsamt all ihrer Konflikte das wirklich nicht nötig hätte. Da passiert nämlich wirklich nicht mehr viel: man hat die Geisel bei sich, der es gar nicht gut geht wegen des herannahenden Babies. Man tritt mit dem potentiellen Geldgeber in Kontakt. Der hat aber eigene Pläne - und wieder eigene haben seine Berater und Untergebenen. Und irgendwann trifft man, in mehreren Etappen, aufeinander. Und wie es ausgeht, interessiert dann fast nur noch am Rande, denn bei all dem Neben- und Unter-Handlungsschauplätzen bleibt einfach nicht genug Platz dafür übrig, einen Konflikt aufzubauen, der WIRKLICH fesselnd wäre.
So wird leider einiges Potential des Films (gute Schauspieler, mehrere gute Ideen vor allem hinsichtlich der Verbandelungen der Charaktere untereinander ... die ich hier jetzt aber nicht weiter ausführen werde, weil das dem Film ein paar (leicht) überraschende Momente nehmen würde) verschenkt.
Mithin: weder Brokkoli noch Spinat - man weiß letztlich einfach nicht, was man vom Gezeigten halten soll. Teilweise einfach das Schema A großer Hollywood-Melodramen zum Vorbild genommen, dann wieder extremste Un-Korrektheit und Gewalt, und nebenbei ein paar Figuren, Dialoge oder Verhaltensweisen, die auch "Scarface" oder einfach dem Mafia-Thriller Deiner Wahl entsprungen sein könnten.
Seltsam, seltsam, aber doch leidlich unterhaltsam. Kann man sich ansehen - auf Video reicht das aber definitiv!!
P.S.: Ich weiß, das Review ist zu lang. Der Film aber auch ;-)
Dominic
"The Way of the Gun" beginnt sehr unterhaltsam mit einigen richtig derb politisch unkorrekten Verhaltensweisen der zwei Hauptfiguren, und gibt allen, die mal wieder richtig Lust haben, sich Feinde zu machen, exklusive (und garantiert wirksame) Tips. "Schön", denkt man sich, "ein weiterer Film in der Reihe cool, ironisch, dreist und brutal".
Und so tauchen wir dann ein in die Geschichte zweier kleiner, extrem skrupel- und ruchloser Krimineller, die mehr oder weniger ziellos vor sich hin leben und eher mal handeln, bevor sie denken. Dabei sind sie noch lange nicht dumm oder moralisch vollständig desinteressiert: nein, einer von ihnen ärgert sich später im Film beispielsweise über die Kiddo-Gangster von heute, denen es offenbar nicht mehr um das jeweilige "Crime" geht, sondern nur noch darum, "A Criminal" zu sein ;-)
Genau hier aber tritt schon eins der größten Probleme des Films zutage: wir erfahren GAR nichts über die Hintergründe der beiden, und sie werden auch nicht sonderlich stark charakterisiert. Sondern laufen als reichlich leere Hüllen durch die Gegend - obwohl sie gut gespielt werden, von Benicio Del Toro ("Snatch", "Traffic" - gewohnt beeindruckend) und "Eiskalte Engel"-Schnösel Ryan Phillippe (überraschend brauchbar!). Dieser Eindruck entsteht wohl auch deshalb, weil den beiden "Helden" eindeutig zu wenig Spielzeit gewidmet wird: der Film schleppt einfach zu viele Minor Characters mit sich herum, die zwar alle für sich interessante Ansäzte enthalten, aber den Film mitunter etwas aufblasen - und, nicht zu seinem besten, verlangsamen.
Wobei das ohnehin ein Problem ist: nicht nur einmal wünscht man sich, das Geschehen würde jetzt endlich mal etwas schneller über die Bühne gehen. Nicht nur bei den Nebenhandlungssträngen, sondern fatalerweise auch manchmal während der Shoot-Outs! Diese sind, wie erwähnt, durchgängig recht brutal; dramaturgisch aber ab und an etwas unentschlossen bzw. "zäh" - und also nicht immer effektiv. Ein Beispiel ist gleich der erste Höhepunkt im Handlungsstrang, als nämlich unsere Desperados ihren spontanen Einfall in die Tat umsetzen, die "hochgradig werdende" Mutter des Kindes eines offenbar schwerreichen Typen zu kidnappen. (Jene wird übrigens gespielt von Juliette Lewis, die zwar sehr eindrucksvoll und intensiv spielt, einem aber doch manchmal mit ihrer Weinerlichkeit schwer auf die Nerven geht - wobei das natürlich ein Problem ihrer Rolle ist).
In dieser und den folgenden paar Szenen sind durchaus einige originelle Einfälle verbraten worden: selten haben Gangster ihren Verfolgern nachhaltiger vorgeführt, daß sie die Clevereren sind :-) Und insbesondere werden hier schon, fast unmerklich, die Wurzeln für die bald vordringliche Frage des Films gelegt: wem kann man vertrauen, wer führt wirklich Gutes und wer Böses im Schilde?? Klar, das ist keine innovative Frage; aber der Film versucht sich auch nicht etwa in Handlungstwists der Sorte "Scream", "Wild Things", "Dead Man’s Curve" etc. Hier geht man viel ernsthafter zur Sache.
Und das ist dann schließlich auch das zentrale Problem des Films: er kann sich nicht entscheiden, was er denn sein möchte. Zum einen ein teilweise brutaler Geiselthriller. Zum zweiten die Geschichte zweier cooler Anti-Helden - die insgesamt sehr ernst und fast pathetisch rüberkommen, am Anfang des Films und (selten) zwischendrin aber tarantinomäßige, krasse "Witze" bringen (ähhh ... mal eher bezüglich ihrer Verhaltensweisen). Und dann eben ein x-faches Melodram, das tausend Familiengeschichten, Moralfragen, Vertrauensfragen ... voller Schwere und Ernsthaftigkeit thematisiert. Alle diese Teile sind zwar in sich mit Können umgesetzt, und sie schaffen es alle zunächst, Interesse zu erwecken. Aber das ändert nichts daran, daß der Film oft mitten in einem Handlungsstrang abgleitet und man sich fragt: "Hallo? Was soll DAS denn jetzt? Das will doch jetzt keiner wissen!!!"
Naja, so kommt der Film auf eine Spielzeit von vollen zwei Stunden, obwohl die zu erzählende Geschichte mitsamt all ihrer Konflikte das wirklich nicht nötig hätte. Da passiert nämlich wirklich nicht mehr viel: man hat die Geisel bei sich, der es gar nicht gut geht wegen des herannahenden Babies. Man tritt mit dem potentiellen Geldgeber in Kontakt. Der hat aber eigene Pläne - und wieder eigene haben seine Berater und Untergebenen. Und irgendwann trifft man, in mehreren Etappen, aufeinander. Und wie es ausgeht, interessiert dann fast nur noch am Rande, denn bei all dem Neben- und Unter-Handlungsschauplätzen bleibt einfach nicht genug Platz dafür übrig, einen Konflikt aufzubauen, der WIRKLICH fesselnd wäre.
So wird leider einiges Potential des Films (gute Schauspieler, mehrere gute Ideen vor allem hinsichtlich der Verbandelungen der Charaktere untereinander ... die ich hier jetzt aber nicht weiter ausführen werde, weil das dem Film ein paar (leicht) überraschende Momente nehmen würde) verschenkt.
Mithin: weder Brokkoli noch Spinat - man weiß letztlich einfach nicht, was man vom Gezeigten halten soll. Teilweise einfach das Schema A großer Hollywood-Melodramen zum Vorbild genommen, dann wieder extremste Un-Korrektheit und Gewalt, und nebenbei ein paar Figuren, Dialoge oder Verhaltensweisen, die auch "Scarface" oder einfach dem Mafia-Thriller Deiner Wahl entsprungen sein könnten.
Seltsam, seltsam, aber doch leidlich unterhaltsam. Kann man sich ansehen - auf Video reicht das aber definitiv!!
P.S.: Ich weiß, das Review ist zu lang. Der Film aber auch ;-)
Dominic
Kosmas * 3.5
Lieber net anschauen
Hi,
hab den film auf DVD gesehen....
Lohnt sich net diesen Streifen im Kino zu sehen,wie mein Vorgänger (weiter oben) schon gesagt hat....wobei ich Ihm nicht zustimme,was die schauspieler angeht...ich fand Ryan Phillipe ganz schwach und B.Del Toro auch nicht sonderlich besser....die verknüpfungen der Charaktere ist auch nichts worauf man sich freuen sollte,man ahnt auch vielleicht das eine oder andere...
Keiner der Schauspieler kann sich besonders hervortun...Nicht mal einer wie James Caan...
Fazit:Anschauen kann man sich denn schonmal,aber nicht im Kino...meiner Ansicht geldverschwendung
hab den film auf DVD gesehen....
Lohnt sich net diesen Streifen im Kino zu sehen,wie mein Vorgänger (weiter oben) schon gesagt hat....wobei ich Ihm nicht zustimme,was die schauspieler angeht...ich fand Ryan Phillipe ganz schwach und B.Del Toro auch nicht sonderlich besser....die verknüpfungen der Charaktere ist auch nichts worauf man sich freuen sollte,man ahnt auch vielleicht das eine oder andere...
Keiner der Schauspieler kann sich besonders hervortun...Nicht mal einer wie James Caan...
Fazit:Anschauen kann man sich denn schonmal,aber nicht im Kino...meiner Ansicht geldverschwendung
Alan Smithee * 1.5
Ich fand es sehr passend, wie mein Vorredner den Film "abwatschte". In der heutigen Zeit kommt es leider immer wieder vor, dass plötzlich ein Filmboom eines ebenso plötzlich "genialen" Schauspielers wie Benicio del Toro auf die Film- und Videogemeinde einprasselt. "Way Of The Gun" ist DAS passende Beispiel. Schnell ein "cooles" Shooter-cover mit dem tarantino-dreinblickenden Del Toro aufgenommen, eine Story breitgetreten, die wirlich niemand braucht, nahezu allen Schauspielern zu guter Letzt auch noch Syncronstimmen verpassen, damit das letzte Bisschen Interesse weggefegt wird....
"Way Of The Gun" schreit geradezu danach, doch bitte auf den mittlerweile immer platter werdenden "Body-movie"-Zug aufspringen zu dürfen. Der Zeitpunkt der Videoveröffentlichung ( kurz nach dem Kinoerfolg von SNATCH ), hätte für HIGHLIGHT FILM besser nicht sein können.
Alle leute sagen : "Hey, der Film muß geil sein - Spielt doch Benicio del Toro mit ! Voll Krass !!"
Da ich selber als Angestellter einer großen Viedeothek immer wieder mit solchen Aussagen in der letzten Zeit konfrontiert wurde, habe ich aufgegeben, die Leute davon zu überzeugen, lieber nochmal den Musikantenstadl anzuschalten, als sich diesen absoluten Schund anzuschauen. Aber "Way Of The Gun" im Kino zu sehen, schreit geradezu danach, absolut für bescheuert gehalten zu werden.
Ich bin mir sicher, dass trotzdem der Film beim Fantasyfilmfest gut laufen wird. Spielt ja schließlich Benicio del Toro mit...
"Way Of The Gun" schreit geradezu danach, doch bitte auf den mittlerweile immer platter werdenden "Body-movie"-Zug aufspringen zu dürfen. Der Zeitpunkt der Videoveröffentlichung ( kurz nach dem Kinoerfolg von SNATCH ), hätte für HIGHLIGHT FILM besser nicht sein können.
Alle leute sagen : "Hey, der Film muß geil sein - Spielt doch Benicio del Toro mit ! Voll Krass !!"
Da ich selber als Angestellter einer großen Viedeothek immer wieder mit solchen Aussagen in der letzten Zeit konfrontiert wurde, habe ich aufgegeben, die Leute davon zu überzeugen, lieber nochmal den Musikantenstadl anzuschalten, als sich diesen absoluten Schund anzuschauen. Aber "Way Of The Gun" im Kino zu sehen, schreit geradezu danach, absolut für bescheuert gehalten zu werden.
Ich bin mir sicher, dass trotzdem der Film beim Fantasyfilmfest gut laufen wird. Spielt ja schließlich Benicio del Toro mit...
guckte im Residenz, Köln
Niki Wurster S * 1.5
Dieser Review enthält SPOILER!Tarantino Light
Was für eine Enttäuschung. Gehypt bis zum geht-nicht-mehr von diversen Websites wie www.aintitcoolnews.com, konnte ich es kaum erwarten THE WAY OF THE GUN erleben zu dürfen. Es hiess sogar Ryan Phillippe würde mal ausnahmsweise nicht auf den Sack gehen - kaum zu glauben und, wie sich nach fünf Minuten rausstellen sollte, leider auch nicht wahr. Es ist schon peinlich, wie Leute abgehen und rumheucheln können um das neue, aber schrecklich schlechte Werk eines Typen zu schützen, der einmal ein Drehbuch abgeliefert hat, das Ihnen gefallen hat (mir allerdings nicht so besonders) und seitdem als neuer Messias des Cool gehandelt wurde. Bei Christopher McQuarrie’s sagenumwobenes Drehbuch handelt es sich um THE USUAL SUSPECTS, der zwar in Ordnung war, aber auch nicht gerade der heilige Gral. WAY OF THE GUN ist nun sein Regie-Debut und zeigt überdeutlich, dass er in Zukunft besser bei seiner Schreibmaschine bleiben und das Verfilmen seiner Stoffe anderen überlassen sollte.
Nach der beknacktesten Opening-Sequence der Filngeschichte steht bald eines fest: Schon die Story ist hanebüchen (Script-Messias?) und vollgestopft mit sogenannten "Plot-Twists", die leider erstens keine sind, sondern nur die einfache Weiterspinnung einer schlechten Geschichte (aber in der Post-FIGHT CLUB- und -THE SIXTH SENSE-Zeit ist ja jeder Unsinn ein Plot-Twist) und zweitens das jeweils zuvor Gesehene noch dümmer machen. Nach der Hälfte betet man darum, bitte keinen "Plot-Twist" mehr vorgesetzt zu bekommen.
Die Performances sind, bis auf die von James Caan und Benicio Del Toro, schlecht - siehe Juliette Lewis - bis nicht vorhanden - siehe Ryan Phillippe. Dieser hat sich für diesen Film dann auch besonders viel Mühe gegeben, sein Bubi-Image loszuwerden, was er ja auch schon in dem dämlichen Bravo-Film CRUEL INTENTIONS versucht hat (Frevel! "Every You Every Me" von Placebo als Titelsong! Sowas darf nicht sein!). Dazu hat er sich einen kecken Drei-Tage-Bart und versucht immer gaaanz böse zu schauen, auch wenn es gar keinen Grund dafür gibt. Ist halt ein fieser, von der Welt gebeutelter Charakter, der zur absoluten Perfektion auch noch einen furchteinflössenden Akzent hat, der allerdings nur deshalb furchteinflössend ist, weil Ryan Phillippe ihn nicht überzeugend rüberbringen kann.
Man munkelte, die Shoot-Outs wären besonders gut und vor allem brutal und total John-Woo-Style. Ja sicher, sicher, wenn man aus John Woo’s Oeuvre nur HARD TARGET und BROKEN ARROW kennt. Die Shoot-Outs sind, bis auf den annehmbaren finalen, allesamt unglaublich öde sowie wahnsinnig schlecht inszeniert und montiert. Zudem kocketiert McQuarrie mit einigen "ungewöhnlichen" Einfällen, wie die nach dem "Krankenhaus-Incident", als Mr. Parker und Mr. Longbaugh (oh, cool, echte RESERVOIR DOGS) vor den beiden Bodyguards flüchten und mit dem Auto in eine enge Gasse fahren, dann aussteigen und schieben, während die beiden Bodyguards völlig belämmert aus der Wäsche glotzen. Ungewöhnlich naja, eher völlig unsinnig.
THE WAY OF THE GUN ist einer der Filme, die in einem langsam die Aggression hochsteigen lassen. Der Film will mit aller Gewalt cool sein, schafft es aber dank der Unfähigkeit des Regisseurs nur, jedes halbwegs intelligente Wesen unter den Zuschauern ordentlich anzupissen. Dass THE WAY OF THE GUN während seines Theatrical Runs in den USA ein solcher Flop war, lag nicht nur an der schlechten Werbekampagne, sondern vor allem auch an dem miserablen Word-of-Mouth. Recht so, solchen Müll wollen wir nämlich bitte in Zukunft vermeiden. In Deutschland ging der Film dann verdientermassen gleich Direct-to-Video, was ich nun, nachdem ich ihn gesehen habe, nur zu gut nachvollziehen kann.
Nach der beknacktesten Opening-Sequence der Filngeschichte steht bald eines fest: Schon die Story ist hanebüchen (Script-Messias?) und vollgestopft mit sogenannten "Plot-Twists", die leider erstens keine sind, sondern nur die einfache Weiterspinnung einer schlechten Geschichte (aber in der Post-FIGHT CLUB- und -THE SIXTH SENSE-Zeit ist ja jeder Unsinn ein Plot-Twist) und zweitens das jeweils zuvor Gesehene noch dümmer machen. Nach der Hälfte betet man darum, bitte keinen "Plot-Twist" mehr vorgesetzt zu bekommen.
Die Performances sind, bis auf die von James Caan und Benicio Del Toro, schlecht - siehe Juliette Lewis - bis nicht vorhanden - siehe Ryan Phillippe. Dieser hat sich für diesen Film dann auch besonders viel Mühe gegeben, sein Bubi-Image loszuwerden, was er ja auch schon in dem dämlichen Bravo-Film CRUEL INTENTIONS versucht hat (Frevel! "Every You Every Me" von Placebo als Titelsong! Sowas darf nicht sein!). Dazu hat er sich einen kecken Drei-Tage-Bart und versucht immer gaaanz böse zu schauen, auch wenn es gar keinen Grund dafür gibt. Ist halt ein fieser, von der Welt gebeutelter Charakter, der zur absoluten Perfektion auch noch einen furchteinflössenden Akzent hat, der allerdings nur deshalb furchteinflössend ist, weil Ryan Phillippe ihn nicht überzeugend rüberbringen kann.
Man munkelte, die Shoot-Outs wären besonders gut und vor allem brutal und total John-Woo-Style. Ja sicher, sicher, wenn man aus John Woo’s Oeuvre nur HARD TARGET und BROKEN ARROW kennt. Die Shoot-Outs sind, bis auf den annehmbaren finalen, allesamt unglaublich öde sowie wahnsinnig schlecht inszeniert und montiert. Zudem kocketiert McQuarrie mit einigen "ungewöhnlichen" Einfällen, wie die nach dem "Krankenhaus-Incident", als Mr. Parker und Mr. Longbaugh (oh, cool, echte RESERVOIR DOGS) vor den beiden Bodyguards flüchten und mit dem Auto in eine enge Gasse fahren, dann aussteigen und schieben, während die beiden Bodyguards völlig belämmert aus der Wäsche glotzen. Ungewöhnlich naja, eher völlig unsinnig.
THE WAY OF THE GUN ist einer der Filme, die in einem langsam die Aggression hochsteigen lassen. Der Film will mit aller Gewalt cool sein, schafft es aber dank der Unfähigkeit des Regisseurs nur, jedes halbwegs intelligente Wesen unter den Zuschauern ordentlich anzupissen. Dass THE WAY OF THE GUN während seines Theatrical Runs in den USA ein solcher Flop war, lag nicht nur an der schlechten Werbekampagne, sondern vor allem auch an dem miserablen Word-of-Mouth. Recht so, solchen Müll wollen wir nämlich bitte in Zukunft vermeiden. In Deutschland ging der Film dann verdientermassen gleich Direct-to-Video, was ich nun, nachdem ich ihn gesehen habe, nur zu gut nachvollziehen kann.
war im Metropol, Stuttgart
Alan Smithee * 9.0
Unbedingt im Kino sehen
Nur auf Video anschauen? Tarantino-Abklatsch? Was für ein Bullshit! Jeder der sowas schreibt scheint den Film nicht verstanden zu haben. Im Kino anschauen ist ein Muss, ich war froh ihn beim Fantasy Filmfest gesehen zu haben und hab die Chance ihn danach nochmal im Kino zu sehen sofort genutzt. Der Film erzählt seine Story mit genug Tiefe und Raum für die Charaktere, Action-Story Klischees werden ausgelassen und wenn man sie kennt als Vorraussetzung für tiefere Gags und Gedanken des Films verwendet. Die modernen Desperados, die kompromisslos den Weg des Schwertes gehen nutzen ihre Chance und versuchen mit einer Entführung zum grossen Geld zu kommen, sie schiessen sich und den Zuschauer bis zum excellenten Showdown, wo sie alle (Film)-Dummheiten vermeident sich zum besten Ende langer Zeit vorquälen.
Der Film ist ein absolutes Soundgewitter und haut einen ab der ersten absoooluut coolen Szene vom Hocker. Phillipe und del Torro spielen die Gangster mit voller Wucht und aller Symphatie. Das ist auch das einzige Manko am Film, man hat keine andere Wahl als für die (Anti)Helden zu sein. Man hofft mit Ihnen und erkennt in ihnen den Weg des Kriegers wieder: Sie leben im Angesicht des Todes.
Der Film ist ein absolutes Soundgewitter und haut einen ab der ersten absoooluut coolen Szene vom Hocker. Phillipe und del Torro spielen die Gangster mit voller Wucht und aller Symphatie. Das ist auch das einzige Manko am Film, man hat keine andere Wahl als für die (Anti)Helden zu sein. Man hofft mit Ihnen und erkennt in ihnen den Weg des Kriegers wieder: Sie leben im Angesicht des Todes.
war im Cinema, München
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