Reviewer
MrRossi * 1.5
Die Yakuza ist auch nicht mehr das, was sie mal war
Filme von Takashi Miike sind wie eine Wundertüte - man weiß nie, was man bekommt. "Yakuza Apocalypse" ist - und das ist sicher kein Spoiler - reinster japanischer Trash.
Das bedeutet, den sehr platten Humor des Films muss man mögen, sonst werden es extrem lange 125 Minuten im Kinosessel. Hinzu kommt, dass jeglicher Gag bis zum Erbrechen breitgetreten wird. Sitzfleisch braucht man auf jeden Fall, um die schlecht choreografierten, lang andauernden, sich immer wiederholenden Martial-Arts-Kämpfe zu überstehen. Da wünscht man sich doch glatt die Fast-Forward-Funktion fürs Kino.
Wem all dies nichts ausmacht, der kann beruhigt in den Film gehen. Nicht falsch verstehen, ich mag einige Miike-Filme sehr gerne, "Yakuza Apocalypse" gehört aber definitiv nicht dazu.
Das bedeutet, den sehr platten Humor des Films muss man mögen, sonst werden es extrem lange 125 Minuten im Kinosessel. Hinzu kommt, dass jeglicher Gag bis zum Erbrechen breitgetreten wird. Sitzfleisch braucht man auf jeden Fall, um die schlecht choreografierten, lang andauernden, sich immer wiederholenden Martial-Arts-Kämpfe zu überstehen. Da wünscht man sich doch glatt die Fast-Forward-Funktion fürs Kino.
Wem all dies nichts ausmacht, der kann beruhigt in den Film gehen. Nicht falsch verstehen, ich mag einige Miike-Filme sehr gerne, "Yakuza Apocalypse" gehört aber definitiv nicht dazu.
war im Cinecitta', Nürnberg
Giallorossa * 6.0
Ein typischer Miike!
Es fällt schwer, einen solchen Film objektiv zu bewerten, da Miikes Filme keine von der Stange sind (obwohl er schon so viele Filme gedreht hat). Es sind immer wieder einige total durchgeknallte Ideen dabei, insbesondere werden sehr skurrile Charaktere in den Film eingeführt (dabei meine ich nicht die Vampire selbst, sondern beispielsweise die Schildkröte oder den übergroßen Frosch). Wie so oft ist der Film auch wieder zu lang geraten, sodass zwischendurch ein paar Längen vorhanden sind. Miike macht auch Anleihen bei den alten Godzilla-Filmen, indem er z.B. seinen Frosch durch eine Spielzeuglandschaft laufen lässt. Der Blutzoll ist okay, es gab von ihm aber auch schon Heftigeres. Ich habe mich daher für eine Bewertung über dem Durchschnitt entschieden. Für Mainstream-Fans aber nicht zu empfehlen.
war im Cinecitta', Nürnberg
D.S. * 6.0
Taste the Blood of Yakuza
Eins kann man Takashi Miike nun wirklich nicht vorwerfen: dass er mit zunehmendem Alter gesetzter und damit berechenbarer werden würde. Sein filmisches Schaffen ist eine einzige Wundertüte, die zudem immer prall gefüllt ist. Innerhalb vergleichsweise kürzester Zeit können aus ihr so unterschiedliche Filme herauskommen wie zuletzt etwa das zu zahme Slash-Spektakel LESSON OF THE EVIL, das verquaste Mystery-Drama OVER YOUR DEAD BODY und jetzt YAKUZA APOCALYPSE – der so bunt, durchgeknallt und durcheinander geraten ist, dass man ihn kaum noch einem Genre zuordnen kann.
Mafia- trifft Vampir- trifft Fantasyfilm trifft Blödel-Comedy, gekreuzt mit jeder Menge Groteske und ein wenig Endzeitstimmung, das trifft es vielleicht am besten. Aber wen kümmern auch eigentlich Genres, wenn man als Filmemacher seiner Phantasie und Spielfreude freien Lauf lassen kann? Dafür, dass dabei am Ende trotzdem ein immerhin halbwegs kohärentes, zumindest aber weitgehend unterhaltsames Ergebnis herauskommt, sorgt Miike mit seiner langen Erfahrung und hier mal wieder deutlich spürbaren Lust am Erzählen.
Zur Story muss nicht viel gesagt werden: Ein Yakuzaboss wird von einer feindlichen Organisation ermordet, entpuppt sich dabei als waschechter Vampir, gibt die Führungsverantwortung und seine besonderen Kräfte weiter an seinen jungen Protegé, der dann schließlich mit den Angreifern sowie den Verrätern in den eigenen Reihen aufräumt – und sich dabei einer wachsenden Armee von Blutsaugern erwehren muss. Bei denen es sich nicht etwa um normale Vampire handelt, sondern um sich dementsprechend danebenbenehmende Yakuza-Vampire. Ab spätestens der Hälfte der Laufzeit dreht sich die Handlung eigentlich nur noch um einen episch absurden Dreifrontenkrieg: Yakuzas gegen Yakuza-Vampire gegen die yakuzafeindliche gegnerische Organisation, die in ihren Reihen etwa auch einen Schildkrötendämon und einen Froschterroristen hat.
Hier gibt es kaum einen Einfall, der zu bescheuert wäre, um nicht eingebaut zu werden – entsprechend wahnwitzig (und gegen Ende sogar größenwahnsinnig) fühlt sich YAKUZA APOCALYPSE dann auch an. Zuweilen geht das allerdings arg zu Lasten des Tempos; die ohnehin sehr dünne Handlung dehnt sich vor allem im letzten Drittel über manchmal, den kaum noch zählbaren Bossfights zum Trotz, ganz schön ermüdende Längen.
Da kann es dann bei aller Farbenfrohheit und Durchgeknalltheit schon mal passieren, dass man das Interesse verliert. Zudem ist es schade, dass die beißende Persiflage von Yakuza-Klischees vom Anfang des Films bald eher sehr plattem Humor weicht. Die Fights dagegen sind vielleicht zu zahlreich und nicht immer spektakulär, dafür aber ziemlich hart.
Insgesamt ist YAKUZA APOCALYPSE sicher kein Meisterwerk, dafür wirkt die bunte Bizarrerie teils einfach zu beliebig, manchmal auch zu albern, und dafür ist die Story selbst auch zu beschränkt. Ein schräges Erlebnis und, mit dem richtigen Publikum, eine schöne Party ist das Ganze aber allemal. Von mir gute 6 Punkte; wer weniger übermüdet ist als ich, feiert bis zum Ende mit und bewertet vermutlich noch etwas besser.
Mafia- trifft Vampir- trifft Fantasyfilm trifft Blödel-Comedy, gekreuzt mit jeder Menge Groteske und ein wenig Endzeitstimmung, das trifft es vielleicht am besten. Aber wen kümmern auch eigentlich Genres, wenn man als Filmemacher seiner Phantasie und Spielfreude freien Lauf lassen kann? Dafür, dass dabei am Ende trotzdem ein immerhin halbwegs kohärentes, zumindest aber weitgehend unterhaltsames Ergebnis herauskommt, sorgt Miike mit seiner langen Erfahrung und hier mal wieder deutlich spürbaren Lust am Erzählen.
Zur Story muss nicht viel gesagt werden: Ein Yakuzaboss wird von einer feindlichen Organisation ermordet, entpuppt sich dabei als waschechter Vampir, gibt die Führungsverantwortung und seine besonderen Kräfte weiter an seinen jungen Protegé, der dann schließlich mit den Angreifern sowie den Verrätern in den eigenen Reihen aufräumt – und sich dabei einer wachsenden Armee von Blutsaugern erwehren muss. Bei denen es sich nicht etwa um normale Vampire handelt, sondern um sich dementsprechend danebenbenehmende Yakuza-Vampire. Ab spätestens der Hälfte der Laufzeit dreht sich die Handlung eigentlich nur noch um einen episch absurden Dreifrontenkrieg: Yakuzas gegen Yakuza-Vampire gegen die yakuzafeindliche gegnerische Organisation, die in ihren Reihen etwa auch einen Schildkrötendämon und einen Froschterroristen hat.
Hier gibt es kaum einen Einfall, der zu bescheuert wäre, um nicht eingebaut zu werden – entsprechend wahnwitzig (und gegen Ende sogar größenwahnsinnig) fühlt sich YAKUZA APOCALYPSE dann auch an. Zuweilen geht das allerdings arg zu Lasten des Tempos; die ohnehin sehr dünne Handlung dehnt sich vor allem im letzten Drittel über manchmal, den kaum noch zählbaren Bossfights zum Trotz, ganz schön ermüdende Längen.
Da kann es dann bei aller Farbenfrohheit und Durchgeknalltheit schon mal passieren, dass man das Interesse verliert. Zudem ist es schade, dass die beißende Persiflage von Yakuza-Klischees vom Anfang des Films bald eher sehr plattem Humor weicht. Die Fights dagegen sind vielleicht zu zahlreich und nicht immer spektakulär, dafür aber ziemlich hart.
Insgesamt ist YAKUZA APOCALYPSE sicher kein Meisterwerk, dafür wirkt die bunte Bizarrerie teils einfach zu beliebig, manchmal auch zu albern, und dafür ist die Story selbst auch zu beschränkt. Ein schräges Erlebnis und, mit dem richtigen Publikum, eine schöne Party ist das Ganze aber allemal. Von mir gute 6 Punkte; wer weniger übermüdet ist als ich, feiert bis zum Ende mit und bewertet vermutlich noch etwas besser.
saß im Cinestar, Frankfurt
Herr_Kees * 7.0
Suckuza Strickopalypse
In Stuttgart – trotz DEATHGASM, TURBOKID lief noch nicht – der erste richtige Festivalfilm, der mit Szenen- und Schlussapplaus gefeiert wurde (wenn auch nicht von allen).
Bei Miike liegen Ernst und Spaß, Drama und Trash, Vampire und Yakuza ja nah beieinander – deshalb werden sich bei seiner Yakuza-Parodie wohl vor allem die Hardcorefans (sowie vielleicht noch Freunde von Helge-Schneider-Filmen) amüsieren, denn Miike verweigert nicht nur eine Handlung, er lässt z. B. auch Martial-Arts-Geheimwaffe Yayan Ruhian (THE RAID) nicht richtig kämpfen und bietet stattdessen Froschkarate vom Feinsten. Gut so – stay foolish!
Bei Miike liegen Ernst und Spaß, Drama und Trash, Vampire und Yakuza ja nah beieinander – deshalb werden sich bei seiner Yakuza-Parodie wohl vor allem die Hardcorefans (sowie vielleicht noch Freunde von Helge-Schneider-Filmen) amüsieren, denn Miike verweigert nicht nur eine Handlung, er lässt z. B. auch Martial-Arts-Geheimwaffe Yayan Ruhian (THE RAID) nicht richtig kämpfen und bietet stattdessen Froschkarate vom Feinsten. Gut so – stay foolish!
war im Metropol, Stuttgart
landscape * 8.5
Turbulentes Game
Wie in einem Game, bei dem der Vampir-Yakuza sich Level um Level hocharbeitet, spult sich dieser Spaß ab, und – Apokalypse deutet ja schon drauf hin – es läuft auf eine Art Endkampf hinaus...
Schön bescheuerte Ideen halten einen derweil bei der Stange, aber ich verstehe auch die, die meinen, das Ganze ist doch ein wenig lang. Aber es gibt viel viel zäheres japanisches Kino, hier ist man als Europäer doch ganz gut aufgehoben.
Keine Ahnung, ob ein Manga als Grundlage diente, würde mich nicht wundern.
Schönes Teil für zwischendurch, passt gut ins Festival rein.
Schön bescheuerte Ideen halten einen derweil bei der Stange, aber ich verstehe auch die, die meinen, das Ganze ist doch ein wenig lang. Aber es gibt viel viel zäheres japanisches Kino, hier ist man als Europäer doch ganz gut aufgehoben.
Keine Ahnung, ob ein Manga als Grundlage diente, würde mich nicht wundern.
Schönes Teil für zwischendurch, passt gut ins Festival rein.
war im Savoy, Hamburg
Leimbacher-Mario * 6.0
2 Stunden Gehirnfurz... aber auch lustig
Yakuza, Vampire & mittendrin ein riesiger Plüschfrosch als Mischung aus Bruce Lee, Kermit & einem Reiter der Apokalypse. Mehr brauche ich eigentlich nicht sagen über das neueste, wieder mal kontroverse Werk des Vielfilmers Takashi Miike. Für Fans des umstrittenen Meisters sicher ein Must-See, vollgestopft mit kranken Ideen & so etwas wie ein Nonstop-Best-Of, das keine Gefangenen nimmt oder Kompromisse macht. Hat in einigen Szenen richtig Spaß gemacht, gerade im Kino mit vielen Fans, & man staunt über den kompromisslosen Wahnsinn - aber trotzdem bleibt insgesamt zu oft Kopfschütteln, Leerlauf & Entsetzen. Hätte ich ihn zu Hause gesehen, wär ich mir schnell blöd vorgekommen. Ein auf & ab durch den Ideenpool eines Querdenkers & Verrückten.
Der Hauptdarsteller ist ein Star, nicht nur äußerlich, sondern auch vom Können. Absolut sehenswert! Viele Ideen & Dialoge sind einfach nur zum Wegschmeißen & so manch ein Kampf ist sehenswert (außer dem finalen Kampf, der an Dummheit grenzt, die dann wieder was lustig ist!). Aber trotzdem blieb bei mir ein verwirrt-fader Beigeschmack, sodass ich "Yakuza Apocalypse" nicht als einen seiner besseren Filme einordnen würde. Eher wie ein Ausleben der wildesten Träume &, wie gesagt, Überblick über sein Schaffen, Beispiel seines Mutes. Für Miike-Neulinge sicher interessant & extrem gewöhnungsbedürftig zugleich. Aber man weiß eigentlich, worauf man sich einlässt. Sogar geübte Fans werden überrascht sein, was der nie berechenbare Maestro diesmal zusammengebraut hat - ein wirklich wildes Potpourri. Manchmal weiß man vor lauter sinnlosem Durcheinander gar nicht, wer da gegen wen kämpft, wer davon gut ist & warum eigentlich. Muss ja nicht sein, ist nur Nebensache.
Hatte seine Momente, insgesamt aber doch eindeutig zäh. Viele Witze wiederholen sich, nicht alle treffen ins Schwarze. Das Ende zieht sich wie ein rosaner Weltuntergangs-Kaugummi, trotz zahlreicher genreübergreifender Referenzen von Bruce Lee bis Godzilla. Fast noch anstrengender als das überladene Ende, falls man das bei so einem Hirnfeuerwerk überhaupt noch auf die Spitze treiben konnte, sind die vielen ernsten Liebesszenen, die es nicht gebraucht hätte. Ernstnehmen oder mitfühlen ist hier eh nie angesagt. Wenn man den Film nachts nach einer Party guckt & am nächsten Morgen aufwacht, wird man nicht sicher sein, ob man das nicht nur geträumt hat. Wenn man nicht eh eingeschlafen ist. Kann man als Müll bezeichnen, kann man sich vor verbeugen - beide Seiten verstehe ich! Toll wäre, wenn mehr Regisseure auf der Welt solche Ideen- & Arbeitsfreiheit hätten.
Fazit: kranker als die meisten Fieberträume & gefühlt endlos... ein Miike-Overdrive & richtig sinnlos. Aber Spaß hatte ich schon!
Der Hauptdarsteller ist ein Star, nicht nur äußerlich, sondern auch vom Können. Absolut sehenswert! Viele Ideen & Dialoge sind einfach nur zum Wegschmeißen & so manch ein Kampf ist sehenswert (außer dem finalen Kampf, der an Dummheit grenzt, die dann wieder was lustig ist!). Aber trotzdem blieb bei mir ein verwirrt-fader Beigeschmack, sodass ich "Yakuza Apocalypse" nicht als einen seiner besseren Filme einordnen würde. Eher wie ein Ausleben der wildesten Träume &, wie gesagt, Überblick über sein Schaffen, Beispiel seines Mutes. Für Miike-Neulinge sicher interessant & extrem gewöhnungsbedürftig zugleich. Aber man weiß eigentlich, worauf man sich einlässt. Sogar geübte Fans werden überrascht sein, was der nie berechenbare Maestro diesmal zusammengebraut hat - ein wirklich wildes Potpourri. Manchmal weiß man vor lauter sinnlosem Durcheinander gar nicht, wer da gegen wen kämpft, wer davon gut ist & warum eigentlich. Muss ja nicht sein, ist nur Nebensache.
Hatte seine Momente, insgesamt aber doch eindeutig zäh. Viele Witze wiederholen sich, nicht alle treffen ins Schwarze. Das Ende zieht sich wie ein rosaner Weltuntergangs-Kaugummi, trotz zahlreicher genreübergreifender Referenzen von Bruce Lee bis Godzilla. Fast noch anstrengender als das überladene Ende, falls man das bei so einem Hirnfeuerwerk überhaupt noch auf die Spitze treiben konnte, sind die vielen ernsten Liebesszenen, die es nicht gebraucht hätte. Ernstnehmen oder mitfühlen ist hier eh nie angesagt. Wenn man den Film nachts nach einer Party guckt & am nächsten Morgen aufwacht, wird man nicht sicher sein, ob man das nicht nur geträumt hat. Wenn man nicht eh eingeschlafen ist. Kann man als Müll bezeichnen, kann man sich vor verbeugen - beide Seiten verstehe ich! Toll wäre, wenn mehr Regisseure auf der Welt solche Ideen- & Arbeitsfreiheit hätten.
Fazit: kranker als die meisten Fieberträume & gefühlt endlos... ein Miike-Overdrive & richtig sinnlos. Aber Spaß hatte ich schon!
glotzte im Residenz, Köln
MarxBrother81 * 7.0
Miike ist zurück! In seinem Terrain! Überzeichnete Figuren, übertreibende Momente, schräger Humor, wahnsinnige Ideen und groteske Bilder.
Eine Filmkunst, die zwischen Trash und Mainstream liegt, dabei aber immer ein eigenes Bild von Regie, Kamera und Rhythmus entwirft.
Hier zeigt der Nippon-Meister wie weit er sich einer Frischzellenkur nach über 90 Filmen unterwerfen kann und schafft es mal wieder sich selbst zu übertreffen. „Yakuza“ bleibt auch hier sein Lieblingswort, welches er aber mit Fantasyelementen anreichert und in ungewohnte Ausgangslage bringt. Kein Gangsterfilm, sondern eine Groteske mit vielen Genrebrüchen bekommen wir zu sehen und können schweigend und kichernd diese Szenerie genießen.
Dabei schielt man vermehrt in Richtung Vampirfilm, aber auch Action- und Komödienelemente werden ausgiebig eingebracht. Kaum hat man sich mit einem Genre abgefunden wechselt man schon zum Nächsten. Ein Fremder mit Minisarg, ein Mann mit einem Schnabel und einem Panzer auf dem Rücken (Fabelwesen) bzw. gefangen gehaltene, strickende Männer sind nur ein paar der skurrilen Figuren, mit denen wir uns zwei Stunden abfinden müssen. Da kann man nur lachen, staunen und abfeiern! Miike sei Dank!
Leider gibt es einen Wermutstropfen: Es gibt keine wirkliche Hauptfigur, sondern ein großes Ensemble, die dem närrischen Treiben Zucker gibt und keine Minute Langeweile aufkommen lässt! Beklopptes Unterhaltungskino pur!
Eine Filmkunst, die zwischen Trash und Mainstream liegt, dabei aber immer ein eigenes Bild von Regie, Kamera und Rhythmus entwirft.
Hier zeigt der Nippon-Meister wie weit er sich einer Frischzellenkur nach über 90 Filmen unterwerfen kann und schafft es mal wieder sich selbst zu übertreffen. „Yakuza“ bleibt auch hier sein Lieblingswort, welches er aber mit Fantasyelementen anreichert und in ungewohnte Ausgangslage bringt. Kein Gangsterfilm, sondern eine Groteske mit vielen Genrebrüchen bekommen wir zu sehen und können schweigend und kichernd diese Szenerie genießen.
Dabei schielt man vermehrt in Richtung Vampirfilm, aber auch Action- und Komödienelemente werden ausgiebig eingebracht. Kaum hat man sich mit einem Genre abgefunden wechselt man schon zum Nächsten. Ein Fremder mit Minisarg, ein Mann mit einem Schnabel und einem Panzer auf dem Rücken (Fabelwesen) bzw. gefangen gehaltene, strickende Männer sind nur ein paar der skurrilen Figuren, mit denen wir uns zwei Stunden abfinden müssen. Da kann man nur lachen, staunen und abfeiern! Miike sei Dank!
Leider gibt es einen Wermutstropfen: Es gibt keine wirkliche Hauptfigur, sondern ein großes Ensemble, die dem närrischen Treiben Zucker gibt und keine Minute Langeweile aufkommen lässt! Beklopptes Unterhaltungskino pur!
meiklsan * 10.0
Yakuza Vampire Killer
....oder Takashi Miike will es auf seine alten Tage einfach noch mal wissen. Miike hat uns zwar dieses Jahr schon mit überdimensionalen Kakerlaken auf dem Mars mehr oder minder glücklich gemacht, aber Yakuza Apocalypse letztes Jahr hatte doch wesentlich mehr zu bieten als sein diesjähriges Sci-Fi Terra Formars Trash Filmchen. Yakuza Apocalypse war m. E. endlich mal wieder ein positives Surrogat aus vielen vergangenen Miike Filmen und hat zudem auch ein neues noch nie gesehenes Miike Universum eröffnet: Yakuza goes Vampire.
First of all: Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber ich bin mit den Filmen dieses wahnwitzigen Regisseurs groß geworden und habe all seine „Auswürfe“ Jahr für Jahr verfolgt, gesehen und kritisch begutachtet. JA, auch Zebraman oder Yattaman habe ich ertragen. Zuletzt kam kaum ein Film seinen wenigen Perlen aus der Vergangenheit so nah wie dieser! Gozu und Ichi lassen endlich mal wieder grüßen. Ich kann und möchte diesen Film deshalb schon jetzt jedem Miike Neuling, Wiedereinsteiger oder verlorengegangenem Ex-Fan dringend empfehlen. Miike macht Filme für die Next Generation und für Filmfreunde, die sich auch mal über ihre gewohnte Mainstream „Komfort Zone“ hinaus wagen und das nicht erwartete „Neue“ ertragen, verstehen und verarbeiten können! Natürlich ist auch dieser Film mal wieder ein prall gefülltes Sammelsurium aberwitziger Ideen eines wahnwitzigen Regisseurs. Aber er hat diesmal wenigstens den Ansatz einer plausiblen Story: Was wäre, wenn Yakuzas auch unsterbliche Vampire wären? Was wäre, wenn diese Yakuza-Vampire immer mehr normale Bürger beißen würden? Wäre dann irgendwann das Gleichgewicht zwischen den traditionellen Yakuzas, den Yakuza-Vampiren und den Bürgern gefährdet?
Ergänzend muss erwähnt werden, dass es bei den Vampiren eine geschmackliche Vorliebe zwischen Bürgern und Yakuzas gibt. Bürger schmecken Yamyam. Yakuzas schmecken faul und fad. Zusammengefasst heißt das also: Yakuza-Vampire wollen sich gerne weiter per Biss fortpflanzen und machen das auch! Normale Yakuzas und Bürger haben leider keine Ahnung von all dem. Yakuzas bleiben also vornehmlich verschont. Die Bürger werden aber immer weniger. Unsere taffe "Kommandantin" sorgt durch ihre äußerst fruchtbare dahinschmelzende Hirnmasse aber vorsorglich schon mal im eigenen Garten für entsprechenden Bürgerkinder Nachwuchs.
ABER: Es gibt zum Glück auch ein Hero-Vierergespann, das versucht für Ausgleich in der Gesellschaft zu sorgen:
1. Den mittelalterlichen Priester mit dem kleinen Rucksack-Sarg, aus dem er bei Bedarf in Django Manier sein ganz besonderes „Goodie“ zückt.
2. Den schmächtigen indonesischen Martial Arts Profi Kämpfer Yahan Ruhian (The Raid 2), der unserem Protagonisten das Leben schwer macht.
3. Den stinkenden Kappa Kobold, der nur mit Worten aus seinem vorlauten Schnabel philosophiert.
4. Den Martial Arts Kämpfer im überdimensionierten Froschkostüm, der gerne jähzornig auf alles einprügelt, was sich ihm in den Weg stellt, sowieso alle vorstellbaren Super Heroes Fähigkeiten besitzt und am Ende sogar zu einem Froschzilla mutiert. Aber eigentlich ist alles halb so wild, die Menschheit wird nicht untergehen und das Yakuza-Bürger Gleichgewicht in Japan wird wohl weiter bestehen bleiben.
Ich habe bisher selten gesehen wie lustvoll und gschmackig Vampire zubeißen können oder sich in ihrer brennenden Hand ein Spiegelei braten. Des Weiteren spart Miike natürlich auch nicht mit den klassischen Japan Fetisch Klischees und schenkt uns sowohl Schulmädchen in Uniform als auch Krankenschwestern im kurzen Röckchen, die sich dann auch noch demonstrativ breitbeinig auf die Couch setzen.
Yeah & Halleluja, was für ein grandioser, abartiger, wilder, blutiger und heißer Tanz auf dem "Planet Miike". Miike in Bestform.
First of all: Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber ich bin mit den Filmen dieses wahnwitzigen Regisseurs groß geworden und habe all seine „Auswürfe“ Jahr für Jahr verfolgt, gesehen und kritisch begutachtet. JA, auch Zebraman oder Yattaman habe ich ertragen. Zuletzt kam kaum ein Film seinen wenigen Perlen aus der Vergangenheit so nah wie dieser! Gozu und Ichi lassen endlich mal wieder grüßen. Ich kann und möchte diesen Film deshalb schon jetzt jedem Miike Neuling, Wiedereinsteiger oder verlorengegangenem Ex-Fan dringend empfehlen. Miike macht Filme für die Next Generation und für Filmfreunde, die sich auch mal über ihre gewohnte Mainstream „Komfort Zone“ hinaus wagen und das nicht erwartete „Neue“ ertragen, verstehen und verarbeiten können! Natürlich ist auch dieser Film mal wieder ein prall gefülltes Sammelsurium aberwitziger Ideen eines wahnwitzigen Regisseurs. Aber er hat diesmal wenigstens den Ansatz einer plausiblen Story: Was wäre, wenn Yakuzas auch unsterbliche Vampire wären? Was wäre, wenn diese Yakuza-Vampire immer mehr normale Bürger beißen würden? Wäre dann irgendwann das Gleichgewicht zwischen den traditionellen Yakuzas, den Yakuza-Vampiren und den Bürgern gefährdet?
Ergänzend muss erwähnt werden, dass es bei den Vampiren eine geschmackliche Vorliebe zwischen Bürgern und Yakuzas gibt. Bürger schmecken Yamyam. Yakuzas schmecken faul und fad. Zusammengefasst heißt das also: Yakuza-Vampire wollen sich gerne weiter per Biss fortpflanzen und machen das auch! Normale Yakuzas und Bürger haben leider keine Ahnung von all dem. Yakuzas bleiben also vornehmlich verschont. Die Bürger werden aber immer weniger. Unsere taffe "Kommandantin" sorgt durch ihre äußerst fruchtbare dahinschmelzende Hirnmasse aber vorsorglich schon mal im eigenen Garten für entsprechenden Bürgerkinder Nachwuchs.
ABER: Es gibt zum Glück auch ein Hero-Vierergespann, das versucht für Ausgleich in der Gesellschaft zu sorgen:
1. Den mittelalterlichen Priester mit dem kleinen Rucksack-Sarg, aus dem er bei Bedarf in Django Manier sein ganz besonderes „Goodie“ zückt.
2. Den schmächtigen indonesischen Martial Arts Profi Kämpfer Yahan Ruhian (The Raid 2), der unserem Protagonisten das Leben schwer macht.
3. Den stinkenden Kappa Kobold, der nur mit Worten aus seinem vorlauten Schnabel philosophiert.
4. Den Martial Arts Kämpfer im überdimensionierten Froschkostüm, der gerne jähzornig auf alles einprügelt, was sich ihm in den Weg stellt, sowieso alle vorstellbaren Super Heroes Fähigkeiten besitzt und am Ende sogar zu einem Froschzilla mutiert. Aber eigentlich ist alles halb so wild, die Menschheit wird nicht untergehen und das Yakuza-Bürger Gleichgewicht in Japan wird wohl weiter bestehen bleiben.
Ich habe bisher selten gesehen wie lustvoll und gschmackig Vampire zubeißen können oder sich in ihrer brennenden Hand ein Spiegelei braten. Des Weiteren spart Miike natürlich auch nicht mit den klassischen Japan Fetisch Klischees und schenkt uns sowohl Schulmädchen in Uniform als auch Krankenschwestern im kurzen Röckchen, die sich dann auch noch demonstrativ breitbeinig auf die Couch setzen.
Yeah & Halleluja, was für ein grandioser, abartiger, wilder, blutiger und heißer Tanz auf dem "Planet Miike". Miike in Bestform.
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Bewertungen
Yakuza Apocalypse: The Great War of the Underworld
- Score [BETA]: 58
- f3a.net: 5.4/10 49
- IMDb: 6.0/10
- Metacritic: 61/100