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Review You’re Next

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Home sweet Home
von D.S.

Ein nicht sonderlich origineller, aber rundum kompetent gemachter Film, der mit seiner tighten Inszenierung und den immer wieder eingestreuten angenehmen Härten genau das liefert, was das Genre-Herz begehrt: Ganz klar ein Film von (talentierten) Fans für Fans. Dabei gleichzeitig sicherlich das bislang zugänglichste Werk aus den Reihen der im "Collective" vereinten Filmemacher, von denen hier im Cast unter anderem auch Ti West und Simon Barrett auftauchen - kaum assoziierbar mit Exzessen wie V/H/S, THE ABCs OF DEATH oder Wingards HORRIBLE WAY TO DIE; wenn man es genau nimmt, eigentlich tatsächlich fast schon ein Mainstream-Film, wobei er dann dafür wohl doch etwas zu oft zu heftige Guts’n’Gore-Szenen einbaut. Dennoch auch ohne weitere „Vorbildung" oder spezielle Neigungen jederzeit einfach konsumierbare, auf den Punkt gebrachte Schocker-Unterhaltung: sozusagen der kleinste gemeinsame Nenner zwischen Festival- und Massenpublikum.

Das klingt jetzt vielleicht kritischer, als es gemeint ist, denn YOU’RE NEXT macht im Wesentlichen alles richtig: Wir haben eine straff erzählte Handlung, ein permanentes Bedrohungsgefühl, ein paar heftige Kills und eine toughe weibliche Protagonistin, die locker seit HIGH TENSION gesetzte Awesomeness-Grade erreicht. Hinzu kommen phantasievolle Fallen, nette Storywendungen sowie eine schlüssige Rahmenhandlung - der Film bietet schlicht und ergreifend kaum Gründe für Kritik.

Klar, wer alles richtig machen will, meidet zumeist automatisch das Risiko, und so kann man YOU’RE NEXT (höchstens) vorwerfen, dass er weder in seiner Ausgestaltung noch in seinem tieferliegenden Zynismus weit genug geht. Extreme werden hier gescheut, an die abgrundtiefe Boshaftigkeit eines FUNNY GAMES etwa reicht dieser Home-Invasion-Slasher nie heran - und er kann auch handlungsseitig nichts bieten, was wir nicht schon diverse Male gesehen hätten. Allerdings selten so rund wie hier: Die Dramaturgie sitzt, die Spannungsschraube wird beständig fester gezogen, es wird keine Zeit mit Nebensächlichkeiten verschwendet und das Figurenensemble bekommt genug Raum, um nicht als bloßes Kanonenfutter dazustehen.

Der (im Programmheft so betonte) komödiantische Anteil des Geschehens bleibt zum Glück gering, insgesamt wirkt YOU’RE NEXT erstaunlich konsequent knallhart. Auch die vereinzelten schwarzhumorigen Momente resultieren meist aus durchaus schmerzvollen Geschehnissen, die schwere Verletzungen oder Todesfälle nach sich ziehen und die Ernsthaftigkeit des Set-ups dabei niemals unterminieren: Ein stumpfer Partyfilm sieht anders aus. Ein nachhaltige Spuren hinterlassendes, aus der Reihe tanzendes Horror-Erlebnis allerdings auch.

YOU’RE NEXT liefert fast fehlerfrei das, was man sehen will - mehr aber auch nicht. 7,5 Punkte, insgesamt ein starker Genrefilm, der jedoch nie über seine recht eng gesteckten Grenzen hinausgeht.

war im Metropolis 8, Frankfurt

65 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

You’re Next
  • Score [BETA]: 77
  • f3a.net: 7.6/10 65
  • IMDb: 6.9/10
  • Rotten Tomatoes: 90%
  • Metacritic: 71/100
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-26 13:10

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