Reviewer
Umelbumel * 8.0
Ist schon einige Zeit her, dass ich den Abschlussfilm zu meinen Highlights gezählt habe, aber You’re next ist ein so famoser Genrestreifen, dass mir mein Herz schon ein wenig aufgegangen ist. Der Film hat beinahe alles, was ein Film dieser Art braucht: Spannung, Atmosphäre, Gewalt, einen Schuss Humor. Dazu kommt, dass der Film toll mit dem Genre, den Charakteren und dem Zuschauer spielt, und Sharni Vinson als Erin war super! Ein toller Sound und gute Musik runden das Filmerlebnis ab. Einzig die hin und wieder etwas wacklige Kameraführung hat mich ein wenig gestört. Aber das kann ich ohne weiteres verschmerzen. You’re next macht einfach Spaß und war eine ausgezeichnete Wahl für den Abschlussfilm!
saß im Cinemaxx 3, Hamburg
landscape
Besser als erwartet
Ein Familientreffen, das etwas ausufert. Man wusste ja, dass es Spannungen innerhalb der Familie gibt, aber hier geht es ordentlich den Berg runter. Popcorn Kino, das für so manchen laueren Beitrag entschädigt.
Eine würdige Closing Night ohne Schußwaffen, geht wunderbar ohne.
Eine würdige Closing Night ohne Schußwaffen, geht wunderbar ohne.
glotzte im Cinemaxx 3, Hamburg
PinkyHH * 2.0
So so. Laut Ansprache vor Beginn also ein Partyfilm. Ich hoffe, ich gerate niemals auf so eine Party, wo solch ein Film gezeigt wird. Dann lieber drei Stunden Musikantenstadl - das hat mehr Sinn und ist unterhaltsamer.
Nach dem Trailer war ich schon etwas skeptisch. Alt bekanntes Strickmuster. Der Text im Programmheft verspricht aber einiges, weshalb ich gleich zu Beginn des Festivals meine Karte kaufte, zumal ich von den bisherigen Abschlussfilmen des FFF noch nicht enttäuscht wurde.
Nehmen wir die Versprechen des Programmheft-Textes mal auseinander.
1) Ein cleveres Script.
Ganz dünnes Eis. Einen Haufen unsympathischer Darsteller (bis auf eine Ausnahme), die ich spätestens nach 20 Minuten des Films am liebsten alle eigenhändig zerlegt hätte. Eine Wendung in der Handlung, die schon 1000mal da war - aber woanders eben erheblich besser. Dialoge mit Humor unter Mario Barth Niveau (abwertend gemeint!). Typen mit Masken - boah wie originell. Nein Danke! Voll Verpatzt!
2) Ein cooles Tempo.
Ich find es ja generell toll, auch Leute mit Handycap in das Arbeitsleben zu integrieren. Wirklich! Aber warum hat man ausgerechnet dem Typen mit Parkinson im Endstadium die Kamera halten lassen? Ich versteh es nicht. Bei der Kameraführung hätten sie am Eingang echt Kotzeimer ausgeben können. Und für die Handlung (siehe Punkt 1) bitte auch noch einen dazu.
3) Jede Menge blutige Einlagen.
Der einzige Punkt, dem ich zustimmen kann. Vielleicht seien hier noch eins, zwei gute Tötungen erwähnt, für die der Film überhaupt einen Punkt von mir erhält.
4) Ein großartig fieses Finale.
Ganz schlechter Scherz. An welcher Stelle war das großartig? Dieser Film hat den bekannten Handlungsmustern null - in Zahlen 0 - in Worten auch - aber wirklich gar nichts hinzufügen können. Statt dieses überflüssigen Films lieber schön die Uncut Fassung von Storm Warning zu Hause schauen - das hätte mehr gebracht oder halt Musikantenstadl!
Einen Punkt gibts noch für die tolle Musik aus dem CD-Wechsler. Einen Halben ziehe ich aber auch gleich wieder ab, denn die kam etwas zu oft. Und einen halben Punkt gibts dann noch für die einzige Darstellerin, die nicht so blöd war, wie der Rest der hirnlosen Bande aus dem Film.
Boah - war der Film beschissen! Der Tiefpunkt aller 11 Filme, die ich dieses Jahr auf dem FFF geschaut habe.
Nach dem Trailer war ich schon etwas skeptisch. Alt bekanntes Strickmuster. Der Text im Programmheft verspricht aber einiges, weshalb ich gleich zu Beginn des Festivals meine Karte kaufte, zumal ich von den bisherigen Abschlussfilmen des FFF noch nicht enttäuscht wurde.
Nehmen wir die Versprechen des Programmheft-Textes mal auseinander.
1) Ein cleveres Script.
Ganz dünnes Eis. Einen Haufen unsympathischer Darsteller (bis auf eine Ausnahme), die ich spätestens nach 20 Minuten des Films am liebsten alle eigenhändig zerlegt hätte. Eine Wendung in der Handlung, die schon 1000mal da war - aber woanders eben erheblich besser. Dialoge mit Humor unter Mario Barth Niveau (abwertend gemeint!). Typen mit Masken - boah wie originell. Nein Danke! Voll Verpatzt!
2) Ein cooles Tempo.
Ich find es ja generell toll, auch Leute mit Handycap in das Arbeitsleben zu integrieren. Wirklich! Aber warum hat man ausgerechnet dem Typen mit Parkinson im Endstadium die Kamera halten lassen? Ich versteh es nicht. Bei der Kameraführung hätten sie am Eingang echt Kotzeimer ausgeben können. Und für die Handlung (siehe Punkt 1) bitte auch noch einen dazu.
3) Jede Menge blutige Einlagen.
Der einzige Punkt, dem ich zustimmen kann. Vielleicht seien hier noch eins, zwei gute Tötungen erwähnt, für die der Film überhaupt einen Punkt von mir erhält.
4) Ein großartig fieses Finale.
Ganz schlechter Scherz. An welcher Stelle war das großartig? Dieser Film hat den bekannten Handlungsmustern null - in Zahlen 0 - in Worten auch - aber wirklich gar nichts hinzufügen können. Statt dieses überflüssigen Films lieber schön die Uncut Fassung von Storm Warning zu Hause schauen - das hätte mehr gebracht oder halt Musikantenstadl!
Einen Punkt gibts noch für die tolle Musik aus dem CD-Wechsler. Einen Halben ziehe ich aber auch gleich wieder ab, denn die kam etwas zu oft. Und einen halben Punkt gibts dann noch für die einzige Darstellerin, die nicht so blöd war, wie der Rest der hirnlosen Bande aus dem Film.
Boah - war der Film beschissen! Der Tiefpunkt aller 11 Filme, die ich dieses Jahr auf dem FFF geschaut habe.
glotzte im Cinemaxx 3, Hamburg
Fex * 10.0
Wow!
Der Crowdpleaser und der verdiente Abschlussfilm des diesjährigen Fantasy Filmfests.
Ein wohlhabendes Ehepaar feiert in einen abgelegenen Anwesen ihren Hochzeitstag im Kreise der Familie, zu der die drei Söhne und die Tochter, jeweils mit Partner eingeladen sind. Bereits nach Kurzem beginnen Fremde in Tiermasken auf sie zu schießen und sie zu belagern. Was ein bißchen nach "The Strangers" klingt, ist hier bei weitem nicht so schnarchig inszeniert und ergibt hier auch richtig Sinn, da bereits nach der Hälfte eine logische Erklärung dafür erfolgt, was den Überlebenskampf der einzelnen Beteiligten jedoch keineswegs erleichtert. Im Gegenteil.
Der Film bietet ein sehr gutes Drehbuch mit glaubwürdigen Charakteren, die sich situationsadäquat verhalten und viele Überraschungen im Detail. Die Story bleibt vor allem immer spannend, das Ableben der einzelnen Personen ist detailreich, heftig und abwechselnd in Szene gesetzt, so dass ein absolut kurzweiliger Kinoabend garantiert ist.
Sehr hart. Sehr spannend. Sehr gut!
Ein wohlhabendes Ehepaar feiert in einen abgelegenen Anwesen ihren Hochzeitstag im Kreise der Familie, zu der die drei Söhne und die Tochter, jeweils mit Partner eingeladen sind. Bereits nach Kurzem beginnen Fremde in Tiermasken auf sie zu schießen und sie zu belagern. Was ein bißchen nach "The Strangers" klingt, ist hier bei weitem nicht so schnarchig inszeniert und ergibt hier auch richtig Sinn, da bereits nach der Hälfte eine logische Erklärung dafür erfolgt, was den Überlebenskampf der einzelnen Beteiligten jedoch keineswegs erleichtert. Im Gegenteil.
Der Film bietet ein sehr gutes Drehbuch mit glaubwürdigen Charakteren, die sich situationsadäquat verhalten und viele Überraschungen im Detail. Die Story bleibt vor allem immer spannend, das Ableben der einzelnen Personen ist detailreich, heftig und abwechselnd in Szene gesetzt, so dass ein absolut kurzweiliger Kinoabend garantiert ist.
Sehr hart. Sehr spannend. Sehr gut!
glotzte im Cinemaxx 7, Berlin
Christian * 7.0
Der Nächste, bitte!
...ist ein würdiger Abschlussfilm! Das fast volle Haus im Hamburger Cinemaxx spendete entsprechend den verdienten Applaus für einen Film, der keinen Zweifel daran ließ, für Fans gemacht worden zu sein. Man darf sich 90 Minuten zurücklehnen, zwischendurch mal an seinem Bier nippen und die Mischung aus Nervenkitzel, aberwitzigen Tötungsideen und Familienepos (naja :)), ohne das Gehirn besonders zu strapazieren, einfach nur genießen.
Schon John Hughes-Zögling - Kevin allein zu Haus - nahm vor vielen Jahren den Kampf mit den bösen Buben auf. Die Abwehr- und Angriffsmethoden in you´re next schaukeln sich mit fortlaufender Spieldauer angenehm in die Höhe. Wir schauen zu wie pfeilschnell der ein oder die andere aus dem Latschen kippt und goutieren auch das mit einem kleinen inneren Jubel.
Letztlich gibt es auch einen Rahmen, ein Storyfragment und auch einige Fragen, auf die ich keine Antwort bekam und dennoch hält die Aussage: It´s fun to watch, big time! Die Kinoauswertung ist logische Konsequenz. Die Meute lechzt nachwievor nach solchen gut gemachten Horror-Mainstreamies. Denn trotz angeblich ganz schlimmer Szenen ist es am Ende doch nur ein effektvoller Horrorfilm von der oberen Stange im Regal, aber zum Glück nicht vom Wühltisch.
Schon John Hughes-Zögling - Kevin allein zu Haus - nahm vor vielen Jahren den Kampf mit den bösen Buben auf. Die Abwehr- und Angriffsmethoden in you´re next schaukeln sich mit fortlaufender Spieldauer angenehm in die Höhe. Wir schauen zu wie pfeilschnell der ein oder die andere aus dem Latschen kippt und goutieren auch das mit einem kleinen inneren Jubel.
Letztlich gibt es auch einen Rahmen, ein Storyfragment und auch einige Fragen, auf die ich keine Antwort bekam und dennoch hält die Aussage: It´s fun to watch, big time! Die Kinoauswertung ist logische Konsequenz. Die Meute lechzt nachwievor nach solchen gut gemachten Horror-Mainstreamies. Denn trotz angeblich ganz schlimmer Szenen ist es am Ende doch nur ein effektvoller Horrorfilm von der oberen Stange im Regal, aber zum Glück nicht vom Wühltisch.
Roughale * 9.0
The Film Who Could have Ruled the Festival...
Ja, das war es, mein Highlight des FFF dieses Jahr, aber trotzdem nicht perfekt, denn dazu hätte man auf die leidige Wackelkamera verzichten müssen - es reicht langsam, sogar bei eher ruhigen Dialogszenen halten die nicht mehr still - sind die alle nur noch bekloppt? Das MUSS aufhören, sonst kann man irgendwann einfach nicht mehr ins Kino gehen, denn auf dem Small(er) Screen stört das weniger, nervig ist es allemal!
Davon abgesehen, machte der Film aus meiner Sicht alles richtig, er begann zügig, ohne viel Einführung (wichtige Storyfetzen wurde an angebrachter Stelle einfach eingeflochten), ging gut zur Sache, hatte eine schöne Auswahl an abwechslungsreichen Tötungsarten (wenn auch teilweise zu verwackelt, um den Gore genießen zu können, bzw. die Qualität der Effekte begutachten zu können). Er hatte dazu auch ein wenig Humor (teilweise recht derb schwarz!) und solide Schockmomente. Eine 10 wär drin gewesen, wenn nicht Mr. Parkinson die Kamera gehalten hätte...
Davon abgesehen, machte der Film aus meiner Sicht alles richtig, er begann zügig, ohne viel Einführung (wichtige Storyfetzen wurde an angebrachter Stelle einfach eingeflochten), ging gut zur Sache, hatte eine schöne Auswahl an abwechslungsreichen Tötungsarten (wenn auch teilweise zu verwackelt, um den Gore genießen zu können, bzw. die Qualität der Effekte begutachten zu können). Er hatte dazu auch ein wenig Humor (teilweise recht derb schwarz!) und solide Schockmomente. Eine 10 wär drin gewesen, wenn nicht Mr. Parkinson die Kamera gehalten hätte...
war im Cinemaxx 3, Hamburg
Jimmyjohnjamesmyer S * 9.0
Dieser Review enthält SPOILER!Such a perfect day...
Nach Adam Wingards "Horrible Way to Die" war ich gespannt wie ein Flitzebogen (oder passender eine Armbrust) auf "You’re Next". Es gibt da auch prompt einige Parallelen zwischen den Filmen. Zum einen ist mit AJ Bowen der gleiche Hauptdarsteller im Boot (der aber hier von der Freundin seines Charakters drei Mal in die Ecke gestellt wird) und zum anderen greift Wingard wieder auf sein offenbar geliebtes Stilmittel der besoffenen Kamera zurück. Das wäre auch gleich der grösste Schwachpunkt des Filmes, denn auf der großen Leinwand wird das schnell mal anstrengend und Schwindel-induzierend. In manch einer Szene könnte man denken, daß man einfach auf einen miserablen Take zurückgreifen mußte, der unentspannt und extrem vor sich hin wackelt. Aber das ist kein Unfall sondern eben Wingards Stilmittel... also leben wir damit.
Angesichts der Tatsache, daß "You’re next" als ein verdammt tighter Slasher daherkommt und das Ganze mit schön kantigen Charakternasen würzt, die sich beim Familiendinner eine Spitze nach der anderen reinwürgen, verzeiht man das dann nur zu gerne. Der Film fesselt mit dichter Atmosphäre wenn das alles andere als traute Familientreffen von seltsamen Genossen mit Tiermasken belagert wird, die das unfröhliche Stelldichein mit gezielten Armbrust-Schüssen durchs Fenster und Axthiebe auf den Kopf dezimieren.
Dabei glänzt der Film nicht nur mit schaurig ungewissen Blicken in dunkle Türrahmen, zersplitterte Fenster und unter Betten, sondern hat neben den obligatorischen "Buh"-Schockszenen auch manchen harten Gewaltausbruch wie auch zynisch schwarze Szenen im Repertoire, die den ersten Teil ziemlich kurzweilig machen. Wenn man aber gerade anfängt zu fürchten, daß es hier wie bei manchem Home Invasion Thriller in Wiederholungen, Langeweile und unbefriedigendem Abgang endet, offenbart sich der weibliche Hauptcharakter als extrem schlagkräft und kreativ im Überlebenskampf. Da wird schon manchem Maskenmann die Birne zu Brei geklopft oder Nägel durch den Fuss getrieben, wenn die Dame à la "Kevin allein zu Haus" den maskierten Bösewichten lustige Fallen bastelt.
Wie die Survival-Lady in extremer Coolness einen nach dem anderen ausschaltet, während die Familie ihres Freundes primär mit rumflennen, rumspinnen und sterben beschäftigt ist, ist eine wahre Freude. Und wenn sich herauskristallisiert, daß die Attacke der Maskenmänner überhaupt nicht so zufällig ist, wie am Anfang gedacht, schlägt der Film wilde Haken und damit auch den Bogen zu den coolen Plottwists die "A Horrible Way to Die" so herausragen liessen. Man muß Wingard schon lassen, daß er fesselnde Geschichten mit eigener Note erzählen kann und dabei ein gutes Händchen für die richtigen Schauspieler und die richtige Dosis Action und Gewalt hat. Wo "You’re next" zunächst wie ein kurzweiliger Partyfilm mit cooler Heldin, Schockszenen, der richtigen Prise Humor daherkommt stolpert er gegen Ende immer mehr in eine wilde Story und endet Nachtschwarz mit einer Axt im Gesicht des Zuschauers.
Mit Abstand bester Film des FFF2013 für mich und Wingard muß man im Auge behalten... der Mann ist ein Guter!
Angesichts der Tatsache, daß "You’re next" als ein verdammt tighter Slasher daherkommt und das Ganze mit schön kantigen Charakternasen würzt, die sich beim Familiendinner eine Spitze nach der anderen reinwürgen, verzeiht man das dann nur zu gerne. Der Film fesselt mit dichter Atmosphäre wenn das alles andere als traute Familientreffen von seltsamen Genossen mit Tiermasken belagert wird, die das unfröhliche Stelldichein mit gezielten Armbrust-Schüssen durchs Fenster und Axthiebe auf den Kopf dezimieren.
Dabei glänzt der Film nicht nur mit schaurig ungewissen Blicken in dunkle Türrahmen, zersplitterte Fenster und unter Betten, sondern hat neben den obligatorischen "Buh"-Schockszenen auch manchen harten Gewaltausbruch wie auch zynisch schwarze Szenen im Repertoire, die den ersten Teil ziemlich kurzweilig machen. Wenn man aber gerade anfängt zu fürchten, daß es hier wie bei manchem Home Invasion Thriller in Wiederholungen, Langeweile und unbefriedigendem Abgang endet, offenbart sich der weibliche Hauptcharakter als extrem schlagkräft und kreativ im Überlebenskampf. Da wird schon manchem Maskenmann die Birne zu Brei geklopft oder Nägel durch den Fuss getrieben, wenn die Dame à la "Kevin allein zu Haus" den maskierten Bösewichten lustige Fallen bastelt.
Wie die Survival-Lady in extremer Coolness einen nach dem anderen ausschaltet, während die Familie ihres Freundes primär mit rumflennen, rumspinnen und sterben beschäftigt ist, ist eine wahre Freude. Und wenn sich herauskristallisiert, daß die Attacke der Maskenmänner überhaupt nicht so zufällig ist, wie am Anfang gedacht, schlägt der Film wilde Haken und damit auch den Bogen zu den coolen Plottwists die "A Horrible Way to Die" so herausragen liessen. Man muß Wingard schon lassen, daß er fesselnde Geschichten mit eigener Note erzählen kann und dabei ein gutes Händchen für die richtigen Schauspieler und die richtige Dosis Action und Gewalt hat. Wo "You’re next" zunächst wie ein kurzweiliger Partyfilm mit cooler Heldin, Schockszenen, der richtigen Prise Humor daherkommt stolpert er gegen Ende immer mehr in eine wilde Story und endet Nachtschwarz mit einer Axt im Gesicht des Zuschauers.
Mit Abstand bester Film des FFF2013 für mich und Wingard muß man im Auge behalten... der Mann ist ein Guter!
war im Cinemaxx 3, Hamburg
Lovecraft * 7.5
Ein Herz für Tiere
"You’re Next" - dieses Mal also ein klassischer Slasher als Abschlussfilm. Wirksames Beruhigungsmittel für die lautstarken Kritiker gegen die zunehmend anspruchsvollere Festivalausrichtung?
Wie auch immer, Wingards temporeiches Schauerstück macht Spaß, obgleich die Versatzstücke altbekannt sind - vielleicht nur nicht unbedingt in dieser Kombination. Nach dem altbekannten Opening à la "Scream" bleibt bis zum Großangriff der Tiermaskenträger nur eine kurze Verschnaufpause, an die sich eine muntere Hatz mit Einsprengseln anderer Genrestreifen, u.a. von "Aggression Scale" anschließt. Erfrischend die mehr als wehrhafte Hauptdarstellerin. Insgesamt eine gelungene Mischung - und auch eine wirkungsvolle Inszenierung: Gerade im ersten Drittel bin ich gleich mehrfach heftig zusammengezuckt, das hat lange kein Streifen mehr geschafft. Da drücke ich auch gnädig ein Auge über ein, zwei Ungereimtheiten und die teilweise vogelwilde Kameraführung zu, die sich zum Glück irgendwann wieder einkriegt.
Wie auch immer, Wingards temporeiches Schauerstück macht Spaß, obgleich die Versatzstücke altbekannt sind - vielleicht nur nicht unbedingt in dieser Kombination. Nach dem altbekannten Opening à la "Scream" bleibt bis zum Großangriff der Tiermaskenträger nur eine kurze Verschnaufpause, an die sich eine muntere Hatz mit Einsprengseln anderer Genrestreifen, u.a. von "Aggression Scale" anschließt. Erfrischend die mehr als wehrhafte Hauptdarstellerin. Insgesamt eine gelungene Mischung - und auch eine wirkungsvolle Inszenierung: Gerade im ersten Drittel bin ich gleich mehrfach heftig zusammengezuckt, das hat lange kein Streifen mehr geschafft. Da drücke ich auch gnädig ein Auge über ein, zwei Ungereimtheiten und die teilweise vogelwilde Kameraführung zu, die sich zum Glück irgendwann wieder einkriegt.
war im Cinemaxx 7, Berlin
Herr_Kees * 7.5
You’re mixed
Spannender, ziemlich kompromissloser Home-Invasion-Slasher mit harten Kills, bedrohlichem Sounddesign und netter familiärer Grundkonstellation. Überraschend ist, einen solch reinrassigen Genrefilm von Indie-Regisseur Wingard zu bekommen, ansonsten gibt es hier nichts, was wir nicht schon mal in THE STRANGERS, HIGH TENSION oder HOME ALONE gesehen hätten. Außer natürlich die Szene mit dem Mixer.
staunte im Metropol 1, Stuttgart
misspider * 7.5
Viele haben es schon gesagt, aber ich kann mich nur anschließen: ein gelungener Partyfilm, der einen gutgelaunt mit dem FFF abschließen und dem kommenden Jahr positiv gestimmt entgegensehen läßt. Zurücklehnen, entspannen und das Mädel auf der Leinwand mal machen lassen...
verweste im Metropol 1, Stuttgart
D.S. * 7.5
Home sweet Home
Ein nicht sonderlich origineller, aber rundum kompetent gemachter Film, der mit seiner tighten Inszenierung und den immer wieder eingestreuten angenehmen Härten genau das liefert, was das Genre-Herz begehrt: Ganz klar ein Film von (talentierten) Fans für Fans. Dabei gleichzeitig sicherlich das bislang zugänglichste Werk aus den Reihen der im "Collective" vereinten Filmemacher, von denen hier im Cast unter anderem auch Ti West und Simon Barrett auftauchen - kaum assoziierbar mit Exzessen wie V/H/S, THE ABCs OF DEATH oder Wingards HORRIBLE WAY TO DIE; wenn man es genau nimmt, eigentlich tatsächlich fast schon ein Mainstream-Film, wobei er dann dafür wohl doch etwas zu oft zu heftige Guts’n’Gore-Szenen einbaut. Dennoch auch ohne weitere „Vorbildung" oder spezielle Neigungen jederzeit einfach konsumierbare, auf den Punkt gebrachte Schocker-Unterhaltung: sozusagen der kleinste gemeinsame Nenner zwischen Festival- und Massenpublikum.
Das klingt jetzt vielleicht kritischer, als es gemeint ist, denn YOU’RE NEXT macht im Wesentlichen alles richtig: Wir haben eine straff erzählte Handlung, ein permanentes Bedrohungsgefühl, ein paar heftige Kills und eine toughe weibliche Protagonistin, die locker seit HIGH TENSION gesetzte Awesomeness-Grade erreicht. Hinzu kommen phantasievolle Fallen, nette Storywendungen sowie eine schlüssige Rahmenhandlung - der Film bietet schlicht und ergreifend kaum Gründe für Kritik.
Klar, wer alles richtig machen will, meidet zumeist automatisch das Risiko, und so kann man YOU’RE NEXT (höchstens) vorwerfen, dass er weder in seiner Ausgestaltung noch in seinem tieferliegenden Zynismus weit genug geht. Extreme werden hier gescheut, an die abgrundtiefe Boshaftigkeit eines FUNNY GAMES etwa reicht dieser Home-Invasion-Slasher nie heran - und er kann auch handlungsseitig nichts bieten, was wir nicht schon diverse Male gesehen hätten. Allerdings selten so rund wie hier: Die Dramaturgie sitzt, die Spannungsschraube wird beständig fester gezogen, es wird keine Zeit mit Nebensächlichkeiten verschwendet und das Figurenensemble bekommt genug Raum, um nicht als bloßes Kanonenfutter dazustehen.
Der (im Programmheft so betonte) komödiantische Anteil des Geschehens bleibt zum Glück gering, insgesamt wirkt YOU’RE NEXT erstaunlich konsequent knallhart. Auch die vereinzelten schwarzhumorigen Momente resultieren meist aus durchaus schmerzvollen Geschehnissen, die schwere Verletzungen oder Todesfälle nach sich ziehen und die Ernsthaftigkeit des Set-ups dabei niemals unterminieren: Ein stumpfer Partyfilm sieht anders aus. Ein nachhaltige Spuren hinterlassendes, aus der Reihe tanzendes Horror-Erlebnis allerdings auch.
YOU’RE NEXT liefert fast fehlerfrei das, was man sehen will - mehr aber auch nicht. 7,5 Punkte, insgesamt ein starker Genrefilm, der jedoch nie über seine recht eng gesteckten Grenzen hinausgeht.
Das klingt jetzt vielleicht kritischer, als es gemeint ist, denn YOU’RE NEXT macht im Wesentlichen alles richtig: Wir haben eine straff erzählte Handlung, ein permanentes Bedrohungsgefühl, ein paar heftige Kills und eine toughe weibliche Protagonistin, die locker seit HIGH TENSION gesetzte Awesomeness-Grade erreicht. Hinzu kommen phantasievolle Fallen, nette Storywendungen sowie eine schlüssige Rahmenhandlung - der Film bietet schlicht und ergreifend kaum Gründe für Kritik.
Klar, wer alles richtig machen will, meidet zumeist automatisch das Risiko, und so kann man YOU’RE NEXT (höchstens) vorwerfen, dass er weder in seiner Ausgestaltung noch in seinem tieferliegenden Zynismus weit genug geht. Extreme werden hier gescheut, an die abgrundtiefe Boshaftigkeit eines FUNNY GAMES etwa reicht dieser Home-Invasion-Slasher nie heran - und er kann auch handlungsseitig nichts bieten, was wir nicht schon diverse Male gesehen hätten. Allerdings selten so rund wie hier: Die Dramaturgie sitzt, die Spannungsschraube wird beständig fester gezogen, es wird keine Zeit mit Nebensächlichkeiten verschwendet und das Figurenensemble bekommt genug Raum, um nicht als bloßes Kanonenfutter dazustehen.
Der (im Programmheft so betonte) komödiantische Anteil des Geschehens bleibt zum Glück gering, insgesamt wirkt YOU’RE NEXT erstaunlich konsequent knallhart. Auch die vereinzelten schwarzhumorigen Momente resultieren meist aus durchaus schmerzvollen Geschehnissen, die schwere Verletzungen oder Todesfälle nach sich ziehen und die Ernsthaftigkeit des Set-ups dabei niemals unterminieren: Ein stumpfer Partyfilm sieht anders aus. Ein nachhaltige Spuren hinterlassendes, aus der Reihe tanzendes Horror-Erlebnis allerdings auch.
YOU’RE NEXT liefert fast fehlerfrei das, was man sehen will - mehr aber auch nicht. 7,5 Punkte, insgesamt ein starker Genrefilm, der jedoch nie über seine recht eng gesteckten Grenzen hinausgeht.
war im Metropolis 8, Frankfurt
ArthurA * 8.0
Kurzweiligster Slasher seit mindestens fünf Jahren
Die Handlung von You’re Next ist schnell erzählt und wirkt auf den ersten Blick, als hätte man sie allein in den letzten fünf Jahren schon mehrfach gesehen. Crispian (AJ Bowen) fährt mit seiner Freundin Erin (Sharni Vinson) zu einem großen Familientreffen seiner Verwandtschaft. Der Anlass - der 35. Hochzeitstag seiner Eltern. Gerade hat sich die große Familie samt Anhang am Esstisch versammelt und mit den üblichen Zankereien angefangen, fliegt plötzlich ein Pfeil durch das Fenster und durchbohrt einen der Anwesenden. Mehrere maskierte Personen belagern das Haus, scheinbar mit einem einzigen Ziel: alle darin zu töten. Doch sie haben die Rechnung ohne Erin gemacht, die sich zur Überraschung aller als äußerst widerstandsfähig und einfallsreich entpuppt.
Ein Home-Invasion-Thriller, denkt man sich also, wie man ihn bereits mit The Strangers, Them und dieses Jahr schon The Purge - Die Säuberung gesehen hat. Vermummte, unheimliche Gestalten dringen in das traute Heim einer Familie ein und schlachten alle ab. Hat man davon nicht schon genug gesehen? Nicht so wie in You’re Next jedenfalls. Ja, in vielen Fällen beugt sich You’re Next den Genrekonventionen, doch das tut er ganz bewusst, um sie häufig geschickt auf den Kopf zu drehen. Sind in solchen Filmen die Familien einfach nur wehrlose Opfer, die von den Killern, die ihnen stets einen Schritt voraus sind, dezimiert werden, und das auch noch ohne ersichtliches Motiv, so haben die Killer bei You’re Next durchaus eine Motivation und die Opfer bleiben nicht wehrlos, während die Täter bei weitem nicht allmächtig wirken, sondern tatsächlich menschlich. Während der Film einen Anlauf braucht, bis die Dinge sich in Bewegung setzen und in der ersten halben Stunde (nach einem furiosen, genretypischen Einstieg) eher wie eine Familien-Tragikomödie anmutet, geht nach dem ersten Angriff alles so schnell, dass der Zuschauer kaum noch die Zeit hat, um Luft zu holen. Zum absoluten Star der zweiten Filmhälfte entwickelt sich dann Sharni Vinson. In Bait - Haie im Supermarkt noch als Leinwandschmuck eingesetzt, ist sie als Erin hier eine der besten Scream-Queens der letzten Jahre - ohne Übertreibung. Sie weigert sich von erster Sekunde an, Opfer zu sein und wehrt sich mit allen Kräften und überraschend effektiv gegen die Eindringlinge in einer Manier, die an eine Horrorversion von Kevin allein zu Haus erinnert. Dabei fließt das Blut in Strömen und die Zuschauer schwanken zwischen Lachern und Anspannung. Darüberhinaus hat der Film noch die eine oder andere mehr oder minder überraschende Wendung bis zum Ende und eine perfekte Schlussszene.
Ein Home-Invasion-Thriller, denkt man sich also, wie man ihn bereits mit The Strangers, Them und dieses Jahr schon The Purge - Die Säuberung gesehen hat. Vermummte, unheimliche Gestalten dringen in das traute Heim einer Familie ein und schlachten alle ab. Hat man davon nicht schon genug gesehen? Nicht so wie in You’re Next jedenfalls. Ja, in vielen Fällen beugt sich You’re Next den Genrekonventionen, doch das tut er ganz bewusst, um sie häufig geschickt auf den Kopf zu drehen. Sind in solchen Filmen die Familien einfach nur wehrlose Opfer, die von den Killern, die ihnen stets einen Schritt voraus sind, dezimiert werden, und das auch noch ohne ersichtliches Motiv, so haben die Killer bei You’re Next durchaus eine Motivation und die Opfer bleiben nicht wehrlos, während die Täter bei weitem nicht allmächtig wirken, sondern tatsächlich menschlich. Während der Film einen Anlauf braucht, bis die Dinge sich in Bewegung setzen und in der ersten halben Stunde (nach einem furiosen, genretypischen Einstieg) eher wie eine Familien-Tragikomödie anmutet, geht nach dem ersten Angriff alles so schnell, dass der Zuschauer kaum noch die Zeit hat, um Luft zu holen. Zum absoluten Star der zweiten Filmhälfte entwickelt sich dann Sharni Vinson. In Bait - Haie im Supermarkt noch als Leinwandschmuck eingesetzt, ist sie als Erin hier eine der besten Scream-Queens der letzten Jahre - ohne Übertreibung. Sie weigert sich von erster Sekunde an, Opfer zu sein und wehrt sich mit allen Kräften und überraschend effektiv gegen die Eindringlinge in einer Manier, die an eine Horrorversion von Kevin allein zu Haus erinnert. Dabei fließt das Blut in Strömen und die Zuschauer schwanken zwischen Lachern und Anspannung. Darüberhinaus hat der Film noch die eine oder andere mehr oder minder überraschende Wendung bis zum Ende und eine perfekte Schlussszene.
war im Cinedom 9, Köln
Leimbacher-Mario * 8.5
Erwarte das Unerwartete
Eigentlich wollte ich hier nur Kritiken über Filme schreiben, die ich gerade erst gesehen habe. Aber dieser außergewöhnliche Slasher, der auf diversen Filmfestivals für begeisterte Zuschauer, Hype-Starter & Fans des Regisseurs sorgte, hat mich so begeistert, dass die Eindrücke mehr als frisch wirken. Und da ich vor wenigen Tagen den aktuellen, ebenfalls genialen Film von Adam Wingard "The Guest" in den Himmel gelobt habe, passt eine Kritik zu "You’re Next" ganz gut.
"You’re Next" handelt von einer recht wohlhabenden, aber ebenso verstrittenen Familie, die wegen einem Jubiläum seit Langem mal wieder zusammenfindet & ein Wochenende in ihrer Villa verbringen will. Wären da nicht ein paar maskierte Eindringlinge, die die Scheinidylle schnell in eine reale Hölle verwandeln. Und die wiederum haben nicht mit der Gegenwehr gerechnet, die sie dann erwartet...
Zuerst ist alles cool, hart, modern & fetzig inszeniert, folgt aber recht linear gewohnten Genre-Pfaden. Bis der Film dann seinen wahren Kern zeigt, eine Protagonistin zur coolen Heroine wird und insgesamt alles noch mal einen Gang hochschaltet, brutaler, lustiger, spaßiger wird. Alles mit Augenzwinkern & nichts für Leute, die zum Lachen über Brutalität in den Keller gehen.
Dabei sind auch hier schon so viele Hommagen, Zitate & coole Einfälle von & über die Horrorklassiker eingebaut, dass man direkt merkt, was für ein Experte hier am Werk ist. Zwar nicht so wie bei "The Guest", aber doch unübersehbar. Kurzweilig, cool, blutig, kompromisslos, selbstbewusst, über sich selbst bewusst, nahe am Zeitgeist & viel besser als ähnliche Konkurrenz à la "The Purge".
Fazit: das Slasher-Genre mal eben auf den Kopf gestellt, der Start eines vielversprechenden Regisseurs. Für mich ist der Hype gerechtfertigt.
"You’re Next" handelt von einer recht wohlhabenden, aber ebenso verstrittenen Familie, die wegen einem Jubiläum seit Langem mal wieder zusammenfindet & ein Wochenende in ihrer Villa verbringen will. Wären da nicht ein paar maskierte Eindringlinge, die die Scheinidylle schnell in eine reale Hölle verwandeln. Und die wiederum haben nicht mit der Gegenwehr gerechnet, die sie dann erwartet...
Zuerst ist alles cool, hart, modern & fetzig inszeniert, folgt aber recht linear gewohnten Genre-Pfaden. Bis der Film dann seinen wahren Kern zeigt, eine Protagonistin zur coolen Heroine wird und insgesamt alles noch mal einen Gang hochschaltet, brutaler, lustiger, spaßiger wird. Alles mit Augenzwinkern & nichts für Leute, die zum Lachen über Brutalität in den Keller gehen.
Dabei sind auch hier schon so viele Hommagen, Zitate & coole Einfälle von & über die Horrorklassiker eingebaut, dass man direkt merkt, was für ein Experte hier am Werk ist. Zwar nicht so wie bei "The Guest", aber doch unübersehbar. Kurzweilig, cool, blutig, kompromisslos, selbstbewusst, über sich selbst bewusst, nahe am Zeitgeist & viel besser als ähnliche Konkurrenz à la "The Purge".
Fazit: das Slasher-Genre mal eben auf den Kopf gestellt, der Start eines vielversprechenden Regisseurs. Für mich ist der Hype gerechtfertigt.
65 Bewertungen auf f3a.net
Zurück
Bewertungen
You’re Next
- Score [BETA]: 77
- f3a.net: 7.6/10 65
- IMDb: 6.9/10
- Rotten Tomatoes: 90%
- Metacritic: 71/100